Phallusk
ult ?
Musikinstrumente
Stets sind diese Fetische aus Holz . geschnitzt. Manche der Figuren
namenthch männliche, hatten weit über das Verhältnis zur gfnzen
Grofse gehende Geschlechtsteile; männliche immer im erigirten Zu
4*>h' 33. auch in dieser Hinsicht proportionierte
Körper zu schnitzeln
verstehen, und schliefslich auf der
(S. 290) beschriebenen Sitte, sich
bei gewissen Gelegenheiten das
Glied hochzubinden, gründe ich
meine Vermutung, ob wir es.nicht
mit einem mehr oder minder
klar zu religiöser Vorstellung
gestalteten Phalluskult zu thun
haben? Dafs an der Westküste,
ich glaube auch im Togogebiet
oder östlich davon, ein solcher
existiert, wissen wir; warum also
nicht auch hier?
Zu den Kultgegenständen
dürfen bei allen Völkern bis zu
einem gewissen Grade auch die
Musikinstrumente gerechnet werden.
Bei ■ den Negerstämmen
hängen die Tänze innig mit Kultakten
zusammen, bezw. letztere
bestehen in ersteren. Bei allen
Waldlandstämmen fand ich die
Doppelfetisch (ana Holz geschnitzt) der
Banyang. 1 .' nat. Gr.
, . Negertrommel. Sie ist bekannth
abe^clT aSSf + miT I 16 näher6 Beschreibung- Bei den B a n y a n g
habe ich weitere trommelähnliche Geräte gesehen. Ich habe versucht
o em musikalisches Stillleben abzuzeichnen (Abb. 34); es stammt aus’
e t T a l ö m T g u T V " Die «“ * * Trommel war
Durch 1 H H “ der eigentlichen Trommelfläche einen
Dur hmesser von etwa 25 cm. Aufser einer ziemlichen Zahl der
amlichen Instrumente hingen hier auch zwei kleine, aus feinem Bast
geflochtene langlich-runde Säckchen mit einer Bastschnur verbunden •
jedes zur Hälfte mit kleinen Steinen g e fü llt Gerüttelt, stand dieses’
Lärms be7 Übrig6n ZUr ^ ö f s e r u n g des
Amulette aus pflanzlichen und tierischen Bestandteilen sah ich Aberglaube,
Abb. 34.
vielfach bei allen Stämmen.
Der Glaube an übernatürliche Kräfte, mittels deren einer dem
anderen an Leib und Leben und Eigentum Schaden zufügen kann,
umgekehrt aber mit gleicher Hülfe
dieser nicht nür abgewendet wird,
sondern sogar auf den ersten
zurückfällt, ist allgemein. Ausgemacht
is t, dafs sich z. B. ein
dieser Gewalten Kundiger in
einen Elefanten verwandeln kann,
seinen Feind zu zertrampeln oder
wenigstens seine Farmen zu zerstören.
Als Gegenmittel gegen
solche „Medicin“ werden Einreibungen
mit weifser Farbe in bestimmten
Figuren auf dem Körper
getragen. Als bei den B a n y a n g
gesehen habe ich mir die in
Abb. 35 wiedergegebenen vermerkt.
Uebrigens wird derartiges
auch als Gegenmittel gegen Krankheiten
angewendet; also eine
Verwechslung leicht möglich. Im
gegebenen Falle wurde mir allerdings
bestimmt oben mitgeteilter
Grund versichert.
Beim gleichen Stamm soll der
Glaube herrschen, dafs man gewisse
Vögel nicht töten dürfe,
„weil es tote Menschen sind“,
folgendes: „Wenn ein Banyang
wandle er sich in einen
Vogel und käme so wieder in
seine Heimat. Nach einem“,
(nach anderen) „nach zwei
Mondmonaten verwandle er
sich aus dem Vogel wieder
zum Menschen und sähe
dann ganz so aus wie zu
Musikinstrumente der Banyang.
Etwa V15 nat. Gr.
In weiterer. Ausführung erfuhr ich
fern von zu Hause stürbe, so ver-
Abb. 35.
a- 6.
fi) m
Abergläubische Körperbemalung der Banyang.
a am rechten Oberarm h a rt an der Achsel,
b an der Techten Körperseite. Natürl. Gr.
Seelenwanderung