vormittags n u r feiner Sprühregen hernieder, der sich aber bald,
gegen 900, spätestens 1000 a. m., zu einem richtigen Regen verdichtete und
den ganzen Tag und gewöhnlich auch die Nacht durch andauerte.
Abb. 124. mm.
y) H a g e l . Dieser fiel nur in der Trockenzeit, und unter
12 beobachteten Fällen mit e in e r Ausnahme stets anläfslich von Gewittern.
Im März 1892 tr a t nicht weniger als viermal Hagel ein; die
anderen Fälle verteilen sich: Oktober 1891 zweimal, 1892: Jan u a r
einmal, Februar zweimal, Mai einmal, Dezember zweimal. Die Gröfse
der Körner schwankte zwischen der von Vogeldunstschrot bis zu
starken Rehposten.
Der Hagelfall am 1. Oktober 1891 war der stärkste und andauerndste;
er ist auch die vorgenannte Ausnahme, indem keine Gewittererscheinungen
dabei statthatten. Ich geriet in dieses Hagelwetter
hinein, als ich von einem Erkundungsmarsch gegen Bandeng nach
Bamignie zurückkehrte. Es war etwa gegen 3°» p. m ., als im Nordosten
schwere Regenwolken aufzogen, die, von einem starken Winde (7)
getrieben, bald heftige Regengüsse herabsandten; nach etwa einer
Viertelstunde sank die Temperatur ganz bedeutend, und plötzlich
prasselten, dicht wie Schneegestöber, die Hagelkörner von dem Sturme
gepeitscht, in der Stärke von starken Rehposten herunter. Wir suchten
die empfindlich davon getroffenen Körperteile so gut als möglich zu
schützen; nach etwa 20 Minuten war der Hagel zu Ende, die niedrige
Temperatur hielt aber an, und wir waren froh, endlich unsere erstarrten
Hände im Hause des Häuptlings Fomöngo von Bamignie an
mächtigem Feuer wärmen zu können. Es war ein Wetter, wie wohl
dasjenige gewesen sein mufste, das die Expedition Dr. Zintgraffs in
Adamaua überfiel und bei welchem 16 Mann erfroren,
g) G e w i t t e r .
Diese meteorologische Erscheinung möchte ich in ihrer Gesamtheit
betrachten. Ich habe mir deshalb auch die Besprechung der anderweitigen
Wettererscheinungen: Wind, Bewölkung u. s. w., soweit sie
Begleitung dieses Phänomens sind, für hierher verspart.
Elektrische Entladungen in Form von Gewittern und Wetterleuchten
sind in den Hochlandgebieten Nord - Kameruns aufserordent- Häufigkeit,
lieh häufig: Zahl der Tage mit Gewittern 1891: 218, 1892: 190; Tage
mit Wetterleuchten: 16 bezw. 27. Die letzteren Zahlen sind ja an sich
nicht sehr bedeutend, dafür aber war das Wetterleuchten an den
Tagen, an denen es au ftra t, äufserst intensiv und lang dauernd; und
ergänzend mufs ich bemerken, dafs ich schliefslich nur mehr in solchen
Fällen Vermerk gemacht habe.
Es sind im ganzen Jah re — Dezember und Januar, welche sich durch
fast gänzlichen Mangel von elektrischen Erscheinungen auszeichnen,
ausgenommen — nur wenige Tage, an denen nicht in irgend einer