seltenen schönen Tagen dieser Jahreszeit jedoch in überraschend
hohem Grade.
e) Wi n d e .
Ich habe dem, was ich beim allgemeinen Verlauf sagte, nicht viel
mehr beizufügen. Das Verhalten nach Richtung und Stärke war in
den jeweiligen Jahreszeiten auffallend regelmäfsig; die die Gewitter
begleitenden Stürme ausgenommen.
In der Regenzeit weht der Wind fast ausnahmslos von Südwesten
an , die Stärke 5 nicht überschreitend. Nachts ist meist Windstille.
Wolkenzug und Windrichtung stimmen überein.
In der Trockenzeit herrschte nachts und morgens ebenfalls meist
Windstille, bisweilen leichte Ostbrise; gegen 10°°a. m. beginnt ein lebhafter
Südwest sich zu erheben, der sich manchmal schon gegen 12u|>a.p.
zu einer. Stärke von 7 und 8 steigerte, um dann gegen 2»» p. m. wieder
au f 5 und 4 zu sinken und zwischen 300 und 4»» p. m. sich völlig zu
legen; manchmal tr a t die gröfsere Stärke auch zwischen 200 und 300p.m.
em, und dann meist stofsweise. Nur an ein paar Tagen wechselte
dieser Südwest mit Ost- und Nordostwind. Abends herrschte meist
Windstille; wenn nicht, dann regelmäfsig schwacher Ost- oder Nordostwind.
An den Tagen, wo mittags Ost- oder Nordostwind einsetzte,
itaruat’u. brachte derselbe ganz aufserordentliche Trockenheit, die den Menschen
belästigte; Holzteile klafften, Bücherdeckel zogen sich krumm.
Dieser Harmattan erhöhte naturgemäfs den Unterschied zwischen
Trocken- und Nalsthermometer ganz wesentlich und an jenen Tagen
der S. 526 u. f. eingefügten Feuchtigkeitskurventahellen (Abb. 119,
120, 121), an denen die Differenz überrascht, h a t sicher jedesmal der
austrocknende Wüstenwind geweht.
f) N i e d e r s c h l ä g e (dazu Abh. 122 bis einschl. 125).j
a) T a u . Während der Regenzeit, namentlich zu Beginn und am
Ende, habe ich häufig starken Morgen- und Abendtau beobachtet;
selten und lange nicht so intensiv in der Xr ockenzeit. Diesen in Anbetra
c h t des sonstigen meteorologischen Gepräges dieser Jahreszeit eigentlich
auffallenden Mangel halte ich für eine Folge des Höhenrauches. ß) R eg en . In der Trockenzeit tr a t solcher fast nur als Begleiterscheinung
der Gewitter ein; dann allerdings in gewaltigen Massen
(siehe März-Regenkurve: Abb. 125, S. 532). Der beinahe gänzliche
Mangel derartiger Niederschläge is t ein bezeichnendes Merkmal der
beiden ausgesprochenen Trockenzeitsmonate: Dezember und Jan u a r
(vergl. Abb. 124, S. 532).
Die Regen der Regenzeit sind gleichmäfsig starke, ununterbrochene
Regengüsse bei geringer Windstärke (2, 3). Bisweilen rieselte allerdings
mm. Abb. 122.
Monatstage
Gang der Regenniederschläge im September 1891. — Regenzeitsmonat,
mm. Abb. 123.
Monatstage
Gang der Regenniederschläge im November 1891. — Uebergangsmonat zur
Trockenzeit.