Vorbemerkungen.
1. Zur gröfseren Anschaulichkeit und schärferen Hervorhebung
der Gelände- und Völkergliederung Nord - Kameruns — in R ic h tu n g
m e in e r M a r s c h s tr a f s e — habe ich in der Einleitung des nächsten
Abschnittes (V) einen diesbezüglichen Gesamtüberblick dem eigentlichen
Inhalt desselben vorangestellt.
2. Vereinzelte sachliche Wiederholungen in den Abschnitten V
und VI mit Dr. Zin tg ra is Werk „Nord-Kamerun“ sind, soweit unsere
Beobachtungen nicht auseinandergehen, unvermeidlich, da wir beide
uns gröfstenteils auf der gleichen Marschstrafse bewegt haben.
3. Was die Vollständigkeit bezw. Lückenhaftigkeit meiner in den
folgenden Abschnitten niedergelegten Forschungsergebnisse anlangt,
wolle man nicht vergessen, dafs ich das W a ld la n d auf dem D u r c h m
a r s c h , das G r a s l a n d in s t a t i o n ä r e r T h ä t i g k e i t kennen gelernt
habe.
Abschnitt V.
Das Waldland und seine Bevölkerung.
Ueberblick über das Gebiet zwischen der Mungomündung und dem Benne.
Das Waldland: I. Das Gelände: a) allgemeine; b) Geographische; c) hydrographische; d) topographische
Gestaltung. - II. Die Menschen: a) Völkerscheiden; h) ethnologische; e) anthropologische;
d) ethische; e) statistische Angaben; f) politische Verhältnisse; g) sociale
Gliederung; h) Märkte; i) Wegeanlagen; k) Ansiedelungen; 1) Farmen; m) Haustiere;
n) Sitten; o) Gewerbethätigkeit; p) religiöse Verhältnisse.
Ueberblick über das Gebiet zwischen der Mungomündung und
dem Benne.
Von der Jofsplatte in Kamerun den Mungo stromaufwärts und
von da in nordnordöstlicher Richtung ins Innere vordringend, werden
zwischen der Küste und dem Benue, also auf einer Strecke von ru n d
650 km, d r e i G e b ie te , nach G e lä n d e u nd M e n s c h e n s c h la g ausgeprägt
voneinander v e r s c h ie d e n , durchschritten. Doch deckt sich
die geographische Dreiteilung nicht mit der der Bevölkerung.
Die g e o g r a p h is c h e D r e it e ilu n g tr itt zu Tage in dem stufen-
förmigen Aufbau des Landes und in der Bedeckung.
1. Das K ü s te n g e b i e t: von der Einmündung des Mungo m
das Sammelbecken des Kamerunflusses bis Mundame; ru n d 50 km.
Eine geraume Strecke vom Küstenrand landeinwärts findet sich nur
ein Mittelding zwischen Wasser und Land: die Wattenregion, deren
schlammiger, von der F lu t gröfstenteils überschwemmter Boden durch
das verwickelte Wurzelgeflecht der Mangrovedickichte zusammengehalten
und überkleidet wird. Durch diese Sumpfniederungen ziehen
eine Anzahl von Wasserrinnen, sogenannte „Krieks“, in die d er eigentliche
Stromlauf des Mungo bereits 10 bis 15 km landeinwärts
sich verliert. Dann erst beginnt festeres Schwemmland, bis Mundame
zu einer Höhe von 110 m ansteigend. Die Bewachsung desselben besteht
anfänglich noch aus Mangroven, dann aus undurchdringlichem