M l
P läne für
das J a h r
1893.
A u flö su n g
der Nordexpedition
1893.
2. Das Verhältnis zu den freundlich gesinnten Stämmen war ein
ungetrübtes.
3. Eine Reihe von den feindlich oder neutral gegenüber gestandenen
war, gröfstenteils auf friedlichem Wege zu Bundesgenossen
gewonnen, einige derselben sogar, auf ihre Bitte, teilweise in der Nähe
der Station angesiedelt worden. Der eine der beiden Hauptgegner,
Bafut, war wenigstens wieder in Handelsverkehr mit unseren Bali getreten.'
Der andere, Bandeng, stand fast ganz vereinzelt, und war ein
Angriff von seiner Seite vollkommen ausgeschlossen.
4. Drei abgefallene Stämme waren bestraft, ihre Orte zerstört.
5. Der Weg von Baliburg bis zur Küste war offen und konnte,
ohne eine Patrone verfeuern zu müssen, zurückgelegt werden. Die
Zwischenhandelsperre war gebrochen, und fand reger Verkehr der
Binnenstämme zur Küste statt.
6. Auf der Strecke Baliburg— Mundame waren fünf Stationen
angelegt.. Sie sollten als Etappen dienen, die Offenhaltung der Strafse,
Anlage und Instandhaltung der Wege bethätigen.
7. Aus einem eingeborenen Stamm war eine Schutztruppe von
über 100 Mann herangebildet, die sich un ter ihrem Führer bei v e rschiedenen
Gelegenheiten bewährt h a tte : die Lösung der Ersatzfrage
der Schutztruppen.
8. Wissenschaftliche und kolonial wirtschaftliche Beobachtungen
zur Erweiterung der Kenntnis der Kolonie Kamerun waren gesammelt.
Für das kommende J a h r war geplant:
1. Bestrafung und Unterwerfung der Bandeng.
2. Ausführung g r ö f s e r e r Vorstöfse in die noch gänzlich unerforschten
Gebiete im weiteren Osten und Westen. Denn abgesehen
von einem Aufklärungsmarsch in Verbindung mit meiner Streife ins
Waldland im Ju n i und Ju li 1892 und kleineren Erkundungen war
mir eine gröfsere Forschungsreise bisher nicht möglich gewesen; es
h a tte an Zeit, Tauschwaren und Trägern gefehlt.
Da tra f am 1. Jan u a r 1893 die Post ein. Sie brachte mir den
Befehl, dafs die Nordexpedition aufgelöst sei, ich den Rückzug an die
Küste einzuleiten habe und sämtliche Stationen nach und nach aufzuheben
seien.
Drei Tage darauf tr a t ich mit meinen Soldaten den Marsch zur
Küste an. Am Mungo, den ich zwei Jahre zuvor hoffnungsfreudig
heraufgefahren war, tr a f ich Ende Jan u a r ein.
Hier in Mundame schickte ich meine Soldaten wieder ins Hochland,
in ihre Heimat zurück. Sie baten, ich solle sie über „das grofse
Wasser“ zum „deutschen Häuptling“ mitnehmen; ich hatte keine
Mittel und keine Erlaubnis dazu. Als der letzte meiner Leute im Urwald
verschwand, war meine Thätigkeit in Kamerun abgeschlossen.
Ein paar Monate später ha tte die Nord-Hinterland-Forschungsexpedition
aufgehört zu sein.