Sk lav en d
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K ö rp e rm a fs
u n d -B au .
liehen Gegenden, deren Schilderung ganz mit der der Grasländer übereinstimmt,
stammen. Sie sind greiser, kräftiger und sehniger gebaut
als ihre Waldlandherren; auch ihre Hautfarbe ist dunkler. Mit meinen
Bali haben sie sich sogar zum Teil in der Balisprache verständigt.
Es sind also offenbar Grasländer, die als Sklaven in das Waldland hinun
ter verkauft worden sind; zum Teil wohl schon seit Generationen:
darum ist der körperliche Unterschied zwischen ihnen und ihren Herren
nicht mehr so schroff. E r würde noch mehr verwischt, und diese fremden
Bestandteile würden vielleicht bereits gänzlich im jeweiligen Stamme
aufgegangen sein, wenn nicht hier unten im ganzen Waldland eine
eigenartige Trennung zwischen Freien und Sklaven herrschte. Namentlich
bei den B a k u n d u und den B a n y a n g , weniger konsequent durchgeführt
bei den B a tom und Mab um , wohnen die Sklaven in eigenen Dörfern,
in Nähe der Hauptdörfer, also meist in den Farmen gelegen. Der
von den Eingeborenen hierfür genannte Grund: „damit die Sklaven
nicht die Herren werden wollten“, will mir nicht recht einleuchten;
denn dadurch, dafs der unfreien Kaste auf diese Weise ein Bewufst-
sein ihrer Masse und Macht kommt, scheint mir diese Gefahr erst
recht naheliegend zu werden. Ich halte diese Anordnung eher in
sonstigen socialen oder kulturellen Momenten begründet.
Bei den Bakundu heifsen diese Sklavendörfer „ninga“ (Verstümmlung
aus „nigger“ ?), bei den Banyang und bereits schon bei den Mabum
„batan“ („bata“ ?, „batang“ ?). Siehe auch Abschnitt VI, S. 325.
Soviel über diese fremden Bestandteile in den Waldlandstämmen.
c) A n t h r o p o l o g i s c h e A n g a b e n .
Die eigentlichen Angehörigen der Waldlandstämme sind durchweg
von Mittelgröfse; dieses Mafs überragende Gestalten habe ich selten
gesehen.
Die B a tom sind der am wenigsten schön entwickelte Menschenschlag.
Von der nebenstehenden Abbildung (Abb. 12) eines Batomnegers,
eines halbwüchsigen Burschen, d a rf übrigens nicht auf den ganzen
Stamm geschlossen werden, wie ja das eigentlich bei vereinzelten Typen
weder nach der positiven noch der negativen Seite gethan werden
soll; so wenig wie bei uns auch. Der allgemeine Körperhabitus allerdings
ist typisch, jedoch nur fü r die gleichen Lebensalter wie das
Objekt, das etwa 14 bis 15 Jahre zählte.
Unter den B a k u n d u und namentlich den B a n y a n g fand ich häufig
kräftige, gedrungene Gestalten, meist freilich mit Neigung zu Fett-
und übermäfsiger Fleischbildung. Hierin, überhaupt im Körperbau und
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