Farindörfer
irnd -Gänschen.
Hausbauweise.
stehenden Steinen von etwa Hüfthöhe eingefafst; doch ist dieser „Ring«,
woran man unwillkürlich denkt, in verfallenem Zustand.
In den meist entfernt liegenden Farmen befinden sich gleichfalls
zahlreiche kleinere Häuser, oft zu einer Art Dörfchen vereinigt. Meistenteils
werden sie nur zu den Zeiten der lebhaftesten Feldbestellung
(Saat und Ernte) bewohnt, um sich den täglichen Weg zu ersparen;
vereinzelt leben ständig Hörige und Sklaven in ihnen. - Der Vollständigkeit
halber sind noch die gleichfalls in den Farmen verstreut liegenden
kleinen Hütten zu nennen, die als Vorratshäuser, Speicher, Aufbewahrungsraum
fü r Feldgerät u. s. w. dienen. Es sind kleine, niedrige
Häuschen, rund oder viereckig, ohne Thür, darauf ein sorgfältig gearbeitetes
kegelförmiges Dach. Will man Vorräte u. s.w. herausnehmen
oder hineinthun, wird einfach das ganze Dach abgehoben und wieder
aufgesetzt.
Zur Bauart der Häuser und Hütten selbst übergehend, weise ich
auf die Abb. 8 in Abschnitt IV, S. 188, sowie auf die im gegenwärtigen
(Abb. 46, und 48 bis 51) hin.
Der fü r ein Haus bestimmte Platz wird in gröfseröm Umkreis
. gereinigt und geebnet, und auf ihm der Grundrifs durch gelegte, gerade
Bambus '■) abgegrenzt. E r ist fast immer ein Quadrat, seltener ein
Rechteck. Nun werden seitab der eigentlichen Baustelle die Einzelteile
des ganzen Hauses gefertigt: die gleichfalls quadratischen bezw. rechteckigen
vier Seitenteile, der Dachboden in gleichen Formen, und die
Dachteile. Baumaterial hierzu sind Bambus, Holznägel und die schmiegsamen
, zähen Rindenstreifen des Bambus als Bindemittel. Fü r Seitenteile
und Dachboden wird als Gerippe ein grobmaschiges Gitterwerk
hergestellt und durch wagerecht eingeschobene Bambus möglichst dich t
ausgefüllt; in einem der Seitenteile ist bereits die Thüröfi'nung berücksichtigt
Is t das geschehen, so werden die vier Seitenteile an der
Hausbaustelle aufgestellt, an den Kanten sorgfältig aneinander gepafst
und fest verschnürt: der Hauskasten (Abb. 50) steht nun. In Zwischenräumen
von etwa 20 cm werden aufsen starke Bambus gleichlaufend
zum Boden an-allen vier Seiten aufgebunden. Hierauf werden in Abständen
von etwa Im dicke Baumpfosten von der Höhe der Wände
dicht neben diesen aufsen und innen in die Erde gerammt und ebenfalls
mit den Wänden und un ter sich verschnürt. Auf den Hausq
Ich verstehe darunter die Blattrippen der Weinpalme: eine Sprachvereinfachung,
die bekanntlich für ganz Westafrika üblich ist. Zur Vermeidung einer-
etwaigen Verwechslung mit dem echten, indischen Bambus sei das hier ausdrücklich
nochmals vermerkt.
kästen wird der auf jeder Seite 30 bis 50 cm überstehende Dachboden
gelegt und festgebunden. Unterdessen sind von anderen Leuten
— im ganzen sind bei einem Hausbau immer an 20 bis 50 Mann beschäftigt
— die Dachteile fertiggestellt. Ist der Grundrifs des Hauses
quadratisch, so bestehen sie in vier gleichschenkligen Dreiecken; ist
Abb. 50.
Teil eines Hauses (Geripp des Hauskastens und Daches; bei rechteckigem Grund-
rifs) in den Baliländern.
er rechteckig, so sind zwei der Dachteile Trapeze, die beiden anderen
wieder gleichschenklige Dreiecke: Diese Dachteile bestehen gleichfalls
aus einem grobmaschigen Gitterwerk, aber ohne weitere Füllung. Aufgesetzt
bilden sie (bei quadratischem Grundrifs) eine Pyramide. Ihre
Verschnürung wird besonders sorgfältig vollzogen. Während nun einige
Leute unter den überstehenden Dachboden weitere Baumpfosten als
Stützen einrammen, wodurch dessen Aufsenränder in natürlichen Gabeln