Scheu, beim
E ssen zuzusehen.
Hock stellung.
Getränke.
Schnupftabak.
meist der Fall ist - in Palmöl gekocht. Die Pflanzennahrung wird
f 3 t ; j f e aUS “ PalmÖ1 g6k0cht Vielfach werde“ ^ s den
Knollenfrüchten allem oder auch mit Mais, Maismehl, Erdnüssen und
Bananenmehl zusammengeknetet, Klöfse geformt, die ihre rundliche
orm durch Reiben an den Bäuchen der die Küche besorgenden
Weiber erhalten, und in Palmöl gesotten. Aus der heifsen Oeltunke
werden sm dann mit den gespreizten Fingern geschickt ganz oder in
Stückchen, die noch rasch mundgerecht geknetet werden, heraus<mfischt-
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gabel bedient. Pfeffer spielt bei allen Speisen eine grofse Rolle; als
Salz dient das Natronsalz. Das Maismehl wird durch Zerdrücken und
Schroten der Korner mittels runder Handsteine auf flacher Steinfläche ¡ZTT' q i ge“ ein habS 10h hier unten so™ S Grasland beob-
e le Scheu, dem Weifsen beim Essen zuzusehen. Will man sich
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SO d a rf man nur Anstalten zum Essen treffen: sofort zieht sich alles’
zuruck. Zur Einnahme der Mahlzeiten kauern die Eingeborenen im
Kreise um die au f den Boden der Hütte gestellte umfangreiche Efs-
mulde in der bekannten Hockstellung nieder. Das ist bei allen
Stammen gleich, wie auch diese Stellung sonst ihnen allen gemein
ist. Stunden verbringen sie so, die Arme um die Kniee geschlungen-
die Männer stecken sie auch vielfach unter den Knieen durch, und
halten mit den Händen die Geschlechtsteüe. Der R e in l ic h k e i t.^
der Neger am eigenen Körper zeigt sich auch bei oder richtiger nach
den Mahlzeiten: sorgfältig werden die Zähne gestochert und sehr
häufig noch des weiteren durch Reiben mit Holzstückchen gesäubert.
inheimische Getränke sind der beschriebene Palmmost und Palmwein
sowie Wasser.
An Genufsmitteln kennt der Waldlandneger aufser der Kolanufs nur
den Tabak, von dem er ein leidenschaftlicher Liebhaber ist. Aber in
er Art seines Gebrauches finden wir einen weiteren ethnischen Unterschied
zwischen ihm und dem Bewohner der Grasgebiete. Letzterer
raucht den Tabak, ersterer schnupft ihn. Nur bei den B a n y a n g fand
ich einzelne im Besitz und Gebrauch von Pfeifen, meist in den
oklavendorfem, also bei dem fremden Bestandteil der Waldlandstämme.
Die sehnlichst begehrten Tabakblätter — der eigene Anbau
is t ja fast gleich Null - werden in kleine Stücke zerpflückt und diese
mit einem Stern zu feinem Pulver verrieben. Das Schnupfen ist eine
ormliche Leidenschaft, und ohne Schnupftabaksdose sieht man fast
kernen Wäldler. Hierzu werden grofse Schneckengehäuse verwendet und
mit Holzdeckel verschlossen oder noch lieber die kleinen runden Blechdosen,
die im ganzen Waldland (namentlich hei den B a k u n d u
und B a tom ) sehr gangbare Tauschgegenstände sind und bei keinem
Geschenk fehlen dürfen. Die Prise wird entweder wie bei uns mit
Daumen und Zeigefinger genommen, oder der Tabak auf die Innenseite
der flachen Hand geschüttet und so hinaufgeschnupft., oder endlich
mit dem zu diesem Zweck ungeheuer lang wachsen gelassenen
Daumennagel herausgeschöpft und in die Nase hinaufgeworfen. Der
Mi - Yimbihäuptling z. B. hatte sich den Nagel des rechten Daumens
gerade um die doppelte Länge herangezogen, und schnellte mit diesem
vollgehäuften Naturlöffel unter einer urkomischen hastigen Bewegung
den Tabak in die Nasenlöcher.
2. B e k le id u n g . Unsere Waldlandstämme gehören noch mit
zur stattlichen Zahl jener glücklichen, afrikanischen Völker, denen
die Bekleidungsfrage kein allzu grofses Kopfzerbrechen verursacht.
Die Kultur, „die alle Welt beleckt“, wird übrigens über kurz oder
lang auch in dieser Beziehung sich bemerkbar machen. Das beobachtete
ich damals schon an dem südlichsten, also der Küste zunächst
gelegenen Stamm der B a k u n d u . Der Oberkörper ist bei beiden
Geschlechtern stets nackt. Das Hüftentuch aber h a t infolge der reichlicheren
Zufuhr von Zeug eine immer gröfsere Länge angenommen
und schleift nicht selten am Boden nach. Dieses Hüftentuch, nur
wesentlich kürzer, tragen auch die B a to m und M a b u m ; bei den
B a n y a n g , wahrscheinlich infolge ihrer Handelsbeziehungen zu den
englischen Faktoreien im Westen, wird es wieder länger und reicht
bis über die Kniee. Doch habe ich bei diesen drei Stämmen auch
sehr oft Abweichungen davon gesehen: bei den Männern ein ganz
schmales Lendentuch um den Leib und zwischen den Schenkeln
stramm durchgezogen, bei den Weibern gleichfalls ein solches, oder
nur vorne einen kleinen, drei- oder viereckigen Zeuglappen.
Eine ganz eigenartige Kopfbedeckung sah ich einmal auf dem
Marsche zwischen Fobia und Nguti, also im Gebiet der Mabum. Des
Weges kam ein Zug Marktleute, darunter eine Anzahl Weiber, die
hohe Pelzhauben aus glänzenden langhaarigen (Affen- oder Ziegen-?)
Fellen trugen. Die ganze Form war so täuschend ähnlich der mir
in oberbayrischen Gauen wohlbekannten Sonntagsstaatshaube der
dortigen Bäuerinnen, dafs ich einen Moment lang sie ganz verblüfft
betrachtete. Auf meine Frage: woher sie kämen u. s. w. erhielt ich
natürlich wie gewöhnlich die bestimmte Auskunft: „them be bushpeople“
(es sind Buschleute)!
H u t t e r , Wanderungen in Kamerun.