Wiedereintreffen
im
Grasland
26. v m .
1891.
Vertrag mit
28. v m .
1891.
Strafzug
gegen verräterische
Stämme
1 3 ./1 4 . X.
1891.
20 Vorgeschichte« — \ Geschichtliche Bückblicke.
seiner Leute h a tte der Balihäuptling Gaxega uns auf die Nachricht
unseres Vorrückens hin entgegengeschickt. Am 25. August zogen wir
in Baliburg ein. Der Nachschub der Lasten dauerte noch geraume
Zeit fort, d a den des Tragens ganz ungewohnten Hochländern kaum
der vierte Teil der üblichen Trägerlast in Westafrika (20 kg) aufgepackt
werden konnte.
Die allgemeine Lage fanden wir besser, als wir zu hoffen gewagt
hatten. Bafut und Bandeng waren wenigstens nicht angriffsweise vorgegangen;
die Bali hielten nach wie vor unentwegt zu uns.
Die nächste Thätigkeit war Neuanlage der Station, Neuanknüpfung
von Verbindungen hezw. Festigung friedlicher Beziehungen mit freundschaftlich
gesinnt gebliebenen Nachbarstämmen und Rüstung gegen
die grofse Überzahl feindlicher, an ihrer Spitze Bafut und Bandeng.
Eine nebenstehende Skizze mag die „politische Konstellation“ hei
unserem Eintreffen au f Baliburg veranschaulichen.
Mit Garega wurde ein Vertrag abgeschlossen, demzufolge er sich
und sein Land, sowie alle etwaigen späteren Erwerbungen, förmlich
un ter die Oberhoheit Deutschlands stellte.
Unterdessen war der Waffen- und Munitionsnachschub ununterbrochen
weiter gegangen, un ter die Bali bereits mehrere 100 Gewehre
nebst Munition verteilt und sie Tag für Tag auf einem neben
der Station erbauten Schiefsplatz notdürftig im Schiefsen unterwiesen
worden. Denn, dachten wir auch ohne reguläre Truppe und überhaupt
je tz t noch nicht daran, gegen Bandeng und Bafut vorzugehen, so sollte
doch wenigstens der Abfall der Vasallendörfer während des Bandenggefechtes
Bestrafung finden.
Am 13. Oktober sammelte sich die Streitmacht der Bali in dem
befreundeten Bamignie (s. nebenstehende Skizze). Nachts marschierten
wir, d. h. ich mit den Bali, verstärkt durch 800 Bamigniekrieger, insgesamt
an 2000 Mann — Zintgraff blieb auf der Station zurück —
bis an die Farmen von Bafutchu. Ich wollte die drei nahe hei einander
liegenden Dörfer in einem Zug eines nach' dem anderen stürmen,
und, mit dem Bandeng zunächst liegenden den Anfang machend, gegen
Bamignie zurück „arbeiten“ , da ich ein Eingreifen der Bandeng zu
gewärtigen hatte. Wie seinerzeit hei Bandeng glückte auch hier die
Überrumpelung vollständig. Auch Bambutuund Bangoa wurden gestürmt.
Aber auch hier sollte der Rückzug verhängnisvoll werden, wenn auch
nicht in dem Mafse wie damals bei Bandeng. Die Bali wandten sich
in ihrer begreiflichen Erbitterung nach Erstürmung von Bangoa noch-
Geschichte der Forschungsthätigkeit im Nordgebiet von Kamerun u. s. w. 21
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E r lä u te r u n g e n : 1) — : freundlich gesinnte S täm m e ; : feindlich gesinnte Stämme; nicht unterstrichen: neutral; — : im Gefecht bei Bandeng
tbgefallene Vasallendörfer. 2) Eingeklammerte Zahlen neben den Ortsnamen: Einwohnerzahl (rund).