L a te r n e nebst Kerzen und Zündhölzern. — V o r r a t s -W a s c h z e u g ;
aufser S e i f e fü r den Körper auch solche f ü r d i e W ä s c h e . —
1 N ä h z e u g ; dabei starke Nadeln und ebensolchen Zwirn, Schere,
Sicherheitsnadeln, sowie Vorrat von den oben erwähnten Jägerknöpfen
nicht vergessen. — 1 S c h u h m a c h e r z e u g , bestehend aus Messingnägeln,
Messingschrauben, kleinem Hammer, Ahle, Sohlen und Absatzflecken.
— A rz n e ie n , V e rb a n d z e u g , kleines ä r z t l i c h e s B e s te c k
und als N a c h s c h la g e b u c h : „Dr. Falkensteins ärztlicher Begleiter
auf Reisen.“
Is t noch Platz vorhanden und gestattet- es das Gewicht, so nimmt
man noch L e k t ü r e m it, worunter der eine oder andere Band von
Brehms „Tierleben“ und von einem gediegenen afrikanischen Reisewerk
nicht fehlen sollte; und schliefslich C ig a r r e n oder C ig a r e tte n . —
Auf die ärztliche Ausrüstung gehe ich wegen ihrer aufserordent-
lichen Bedeutung für den Reisenden in der Wildnis etwas näher ein.
Ich will keineswegs den nach Angaben tropenerfahrener Arzte
mustergültig zusammengestellten Reiseapotheken u. s. w. zu nahe treten,
aber eben weil von Fachmännern zusammengestellt, kann ich mich
der Ansicht, gestützt auf meine Erfahrungen, nicht erwehren, dafs
diese Apotheken vielfach zu umfangreich sind; einerseits setzen
sie gröfsere ärztliche Kenntnisse voraus, als der Laie haben kann,
andererseits nehmen sie auf unbedeutende, wenigstens ungefährliche
Schmerzen übertrieben viel Rücksicht. Das Risiko, monate- und jah relang
ohne Arzt zu sein, mufs bei einer Expedition mit in den Kauf
genommen werden. So auch das, dafs man von einer s c h w e r e n
Krankheit befallen wird, der man als Laie hülflos gegenübersteht, trotz
aller fü r sie in der Apotheke mitgeführten Mittel. Hilft in solchem
Falle nicht schliefslich die Natur - d nun so mufs man eben dran
glauben. Dann war also der Ballast an Arzneien umsonst, und fü r
leichtere Fälle: mal ein bifschen Kopfweh oder dergleichen, braucht
man in der Wildnis keine Medicin, das mufs so wieder vergehen. ■
Von diesen praktischen Erwägungen ausgehend, bin ich der Ansicht,
dafs es nicht schadet, wenn auch einmal ein Nicht-Medicinmann
sich an die Aufzählung jen e r ärztlichen Ausrüstung wagt, die er selbständig
oder wenigstens mit Unterstützung des oben genannten trefflichen
Hülfsbuches zu handhaben versteht.
Chinin mur. und sulf., Fiebermittel.
Opium, Ruhrmittel.
Ipecacuanha, Ruhr- und Brechmittel.
Calomel, Abführmittel.
Chloralhydrat, Schlafmittel.
Natrium bicarbonicum, Verdauungsmittel.
Morphium.
Salicylsäure, innerlich gegen Gelenkrheumatismus; äufserlich gegen
Hautausschläge.
Salmiak, Riechmittel bei Ohnmächten und gegen Insektenstiche.
Höllenstein ]
Zinkblumen 1 gegen Hautkrankheiten („roter Hund“ u. dergl.).
Perubalsam J
Jodoform i .
M H , \ Antiséptica.
Sublimat J
Bor-Vaseline, gegen Wundlaufen u. s. w.
Heftpflaster
Englisches Pflaster
Sublimatwatte
Sublimatgaze
1 dreieckiges Tuch
Reines Weifszeug Verbandzeug.
Gazebinden
2 Esmarchsche Gummischläuche
(für Unterbindungen)
1 kleiner Schwamm
1 kleines ärztliches Besteck: 1 Messer, 1 Sonde, 1 Hohlsonde,
1 Schere, 1 Pincette, 1 Wundspritze, 1 Maximum thermo-
meter, 1 Morphiumspritze.
1 Irrigator: zu Wundausspülungen und Eingiefsungen.
Am zweckmäfsigsten wird die ärztliche Ausrüstung verpackt in
zwei verschliefsbare Metallgefäfse; getrennt nach innerer und äufserer
Anwendung. Was an Raum und Gewicht bei den nach meiner Anschauung
für den Laien unnützen Mitteln gespart wird, kommt der
M e n g e der mitzuführenden zu Nutze.
Soweit nur irgend möglich, müssen die Arzneien in geprefster
oder wenigstens fester Form sich befinden. Die beiden Metallbüchsen
sind in tuchgefütterte Lager für die Gefäfse mit den Einzelmedikamenten
(verschraubbare Metalltuben) abgeteilt. In dem für die inneren
Mittel bestimmten Gefässe wird das ärztliche Buch untergebracht
Schliefslich möchte ich noch erwähnen, dafs auch manche Mittel mttei der
der Eingeborenen durchaus nicht kurzweg von der Hand zu weisen Í2$P¡
sind, z. B. solche gegen Haut- und leichtere Geschlechtskrankheiten;
jene gegen Fieber beschränken sich auf schweifstreibende Wirkung. —