geschnitzte Stühle oder, genauer, Hocker (Schemel) gefunden. Sie sind
aus e in em Stück gearbeitet, ebenso wie die bisher beschriehenen Holz-
Abb. 25.
Abb. 26.
Henkelgefäls (aus Lehm gebrannt) der Henkelgefäls (äus Holz geschnitzt)
Banyang und Graslandstämme. % nat. Gr. der Banyang. % nat. Gr.
gerate; meist wird eine h arte Holzart (Mahagoni oder Eisenholz) hierzu
verwendet. Die Zeichnungen an diesen Hockern, sowie die Sitzflächen sind
dick mit Rotholz belegt. Das fä rb t zwar ab, aber das macht nichts;
ist doch auch der hierbei am meisten in Mitleidenschaft gezogene
Abb. 28.
Abb. 27.
Schemel (aus Holz geschnitzt) in Schemel (aus Holz geschnitzt) ii
Süd-Banyang. %• nat. Gr. Nord-Banyang. »/„ nat. Gr.
Körperteil gleichfalls reichlich mit Rotholz eingerieben, ln Nord-
Mabum, wo ich solche Stühle zuerst beim Häuptling von Nguti sah,
im Difang- und Lewan-Gau, sowie auch noch in Mi-Yimbi, hatten sie
die Form, wie sie Abb. 27 zeigt: ein dreibeiniges Gestell mit muldenförmigem
Sitz auf Vollboden. Von Mi-Yimbi an jedoch (und auch
schon in diesem Orte) finden wir diese Einrichtungsgegenstände bereits
wesentlich vervollkommneter hergestellt: der Boden zeigt einen Ausschnitt,
die Füfse sind fratzenhafte, fetischartige Gestaltungen (Abb. 28).
Immerhin sind diese Hocker selten, und habe ich sie fast nur in den
Gehöften der Häuptlinge
gesehen.
Diese Häuptlingsgehöfte
weisen auch eine
Verfeinerung der Anlage
insofern auf, als meist
die einen der Höfe um-
schliel'senden Häuser nach
der Hofseite zu ohne ausgefüllte
Hauswände sind,
also vollständige Hallen
oder Lauben bilden. In
dieser, geradezu vornehmen
Eindruck machenden
Anordnung erinnern
solche laubenumgebenen
Höfe an die gleichen Anlagen
in den spanischen
Häusern oder den Kreuzgängen
Grundriis eines ßanyanghauses mit Vorhalle.
a Hansinneres (genau wie bei Abb. 21 beschrieben);
b Hauptthüre; c Vorhalle (über welche das Haus-
dach sich erstreckt).
von Klöstern. Uebrigens habe ich auf der Strecke Mi-Yimbi—
Fomum in den zahlreichen Niederlassungen auch an den einfacherer
Häusern wenigstens Versuche dieses Laubenhaues gefunden, die allerdings
über eine kleine Art Vorhalle nicht hinausgekommen sind
Der Grundrifs gestaltete sich wie in Abb. 29 wiedergegeben. Die
Tiefe dieser Vorhöfe war meist gleich jen e r des eigentlichen Hauses
manchmal geringer; bei einigen Häusern sogar um das Doppelte
gröfser.
1) F a r m e n .
An die Besprechung der Wohnstätten des Gemeinwesens und dei
Einzelnen h a t naturgemäfs jene der Farmen sich anzuschliefsen.
Hallen
(Lauben).