Regenzeit.
Tabellarische
Uebersicht
über den
Verlauf der
Jah re szeiten.
und mehr treten Regengüsse äuf ohne elektrische Begleitung. Die
Stürme legen sich, der Himmel hüllt sich immer mehr und immer
länger in graues Gewölk, die Nebel breiten sich immer häufiger über
das Land, die Lufttemperatur verliert die der Trockenzeit eigenen
bedeutenden Tagesschwankungen; morgens ist es nicht mehr so
sehr kühl, mittags nicht mehr so sehr warm, den ganzen Tag über
windig, der Feuchtigkeitsgehalt der Luft nimmt wieder zu: der
afrikanische Sommer is t zum Herbst geworden, und nicht .lange
dauert e s, so befinden wir uns in der richtigen Regenzeit.
„Dichter Nebel hüllt des Morgens die Landschaft ein“ l l l f so
schildere ich die trüben, langen Monate derselben in meinen meteorologischen
Berichten — „und feiner Sprühregen rieselt durchkältend
und durchfröstelnd nieder, vergebens wartet man auf einen erwärmenden,
erhellenden Sonnenstrahl; wohl jag t der sich allmählich erhebende
Südwest-Wind die schweren Nebelmassen fort, doch nur um neue
schwere Regenwolken heranzuführen, die tief herniederhängend ihre
Wasser in gleichem, melancholischem Plätschern au f die regenschweren
Grasflächen senden. Und gegen Abend ballt der nimmer rastende
nafskalte Südwest-Wind neue Nebelmassen undurchdringlich a u fs neue
und leitet so unter stetem Regen den grauen Tag in die Nacht hinüber,
die den regensendenden Tag in gleicher Thätigkeit ablöst.“
F ü r die Monate Ju n i, Ju li und August ist dieses Bild vollständig
zutreffend. Auch der September trä g t noch ganz den Stempel der
Regenzeit, der, was Regenmenge anlangt, bis in die erste Hälfte des
Oktober hinein, deutlich genug ausgeprägt ist. Doch beginnen im
September bereits wieder die ersten schwachen Donner nach dreimonatlichem
, fast völligem Aussetzen zu rollen, die Windstärken
wechseln, und während in den eigentlichen Regenmonaten Wind,
Wolkenzug und Regenrichtung Tag für Tag in einförmigster Ueflei-
einstimmung waren, lassen sich Ende September endlich bereits wieder
wohlthuende Verschiedenheiten feststellen. Dadurch gelingt es auch
hier und da einem Stückchen blauen Himmel hervorzulugen. Freudig
begrüfst man die immer häufiger werdenden elektrischen Erscheinungen,
endlich scheinen auch die Wasserquellen da oben ab und zu wenigstens
zu versiegen, und die Tomadoperiode des Oktober naht: der
meteorologische Kreislauf des Jahres ist geschlossen.
In wissenschaftlicherer Form und Kürze zusammengefafst lassen
sich die bezeichnendsten Erscheinungen und Unterschiede der beiden
Jahreszeiten in folgender Tabelle niederlegen :
Meteorologische T r o c k e n z e i t R e g e n z e i t .... ,,
Erscheinung
(Mitte November bis (Ende Mai t i s 'M itte' | ' B eme r k u n g e n
Ende Mai) • November)
Luftdruck , . . . zwischen 643 und 651 mm zwischen 649 und 653 mm Am Eingang und-AusTemperatur:
gang der Regenzeit
Maxima . . . . bis 28° und 32° bis 22° und 27° Tornadoperioden; in
Minima . . . . bis 8° und 6° bis 14° und 11° der Dauer von 14
Luftfeuchtigkeit : Tagen bis 4 Wochen.
trockenes 1 Thermo-
Differenz: bis 6° nasses . .1 meter
Differenz: 0,1° bis höchIn
der Mitte der
stens 1,5° Trockenzeit - gleichBewölkung.
, , , durchschnittl. 0 bis 5 tägl. durchschnittl. 9 bis 10 tägl. falls eine" Törnado-
Windrichtung und periode: von Ende
Windstärke . . Nachts 0: oder E (Stärke 1) Nachts 0 • Januar bis Mitte
Vormittags E (Stärke 2 ganzen Tag SW (Stärke März (Vergl. nebenbis
3) oder SW (Stärke 1 bis 5) stehend „Gewitter“).
1 bis 4)
Nachmittags NE (Stärke
.. 3 bis 8) oder W (Stärke
1 bis 4)
Gewitter................ Mitte November bis Ende
Januar: keine; von da
ab häufig und sehr
heftig
selten und schwach
Regen . . . . . nur gelegentlich der Gewitter
fast täglich
N e b e l.................... monatlich durchschnittl.
20 Proz., abends
fast täglich in langer
Dauer
Hagel . ." , . . . 12 mal beobachtet keiner
Tau ........................ selten und nicht stark,
Morgentau
am Anfang und Ende sehr
'häufig- und stark?, Morgen
und Abendtau
Ich gehe nunmehr, unter steter Bezugnahme auf die am Schlufs
angefügten Tabellen (S. 541 u. f.), auf die einzelnen meteorologischen E rscheinungen
näher ein. Um doch von den wichtigsten ein teilweises
Bild des tä g l ic h e n Ganges zu geben, schalte ich aufserdem jeweils
Kurventabellen besonders charakteristischer Monate ein.
3. E i n z e l e r s c h e i n u n g e n ,
a) L u f t d r u c k (dazu Abb. 113 bis einschl. 115).
Die täglichen Schwankungen stiegen bisweilen bis zu 3 mm. In
der Trockenzeit bewegten sich die Gesamtschwankungen innerhalb der
Grenzen 643 mm und 651mm; in der Regenzeit zwischen 649 mm und
653 mm: in ersterer war also die Amplitude eine gröfsere.
Auch die Schwankungen innerhalb eines Monates waren in der