Boden und
Bedeckung
des Vorberg-
Ich entnehme seine Beschreibung meinen Aufzeichnungen:
„ . . . Gelände ziemlich beschwerlich, landschaftlich sehr schön,
immer Hochwald, steinige Pfade und Geröll. Wohl an 20 Wildwasser
schicken in schäumenden Fällen oft 15, 20 m hoch ihre Wasser
zu Thal; sie müssen alle durchwatet werden, soweit der Marsch nicht
in ihren Steinbetten mit oder gegen die Wasser führt. Bergauf,
bergab auf Felstrümmern und über sie weg; es erinnert vielfach an
Partieen bei Mumau in der Totklamm . . . . Endlich nach scharfem
Anstieg in dem Schuttgeröll einer Mure am Ufer eines reifsenden
Bergstromes. Vor uns, gen Norden, geht es nach allen Seiten hinauf
zu Höhen wie fast Herzogsstand und Benedikten wand. Die Wände
machen einen um so grofsartigeren Eindruck, als trotz des nackten
Gesteins allenthalben gewaltige Urwaldriesen sich hoch in die Lüfte
recken . . . . “ Der Bergstrom, von dem ich da spreche, ist der Babe,
der mehrerwähnte nördliche Ahschlufs des Waldlandes. (Siehe übrigens
auch nächsten Abschnitt VI, S. 303, sowie S. 310 u. ff.)
Eine Gesteinsart hahe ich noch zu nennen, nicht auf Grund
eigener Anschauung des Minerals, sondern nur des daraus gewonnenen
Produktes, sowie der Aussage der Eingeborenen: „an dem grofsen
nordwestlich der Akudekaherge fliefsenden Wasser, sowie südöstlich
derselben gäbe es Salz.“ Aus Salzseen, wie Nachtigal vom Tsäde
berichtet, kann es unmöglich gewonnen werden; eine solche Wasseransammlung
müfste bedeutende Ausdehnung besitzen, und ich hätte
von den Eingeborenen davon gehört. Also müssen es salz - oder
vielmehr natronhaltige Mineralien (vielleicht bereits in Wasser —
Salzquellen — gelöst?) sein, aus denen das Salz gewonnen wird. Das
mir gezeigte Produkt hielt ich auch, nach Farbe und Geschmack, für
Natron. Läfst das auf vulkanische Gesteinsbeschaffenheit schliefsen? —
In den von Tinto aus in Ost- und Ostnordost Richtung gepeilten Bergen
schliefslich „soll es Eisen geben“. (Siehe auch weiter unten S. 267
und 293).
Die B o d e n b e d e c k u n g der Urwaldstufe überwältigt zu Anfang
durch ihre Grofsartigkeit und Neuheit, und gestattet vorerst nur einen
Gesamteindruck.
„In weiter, grün überwölbter Halle nimmt das Waldmeer den Eintretenden
auf. Das Laubdach ist durch unzählige, oft wunderlich geformte
Säulen an 20 m über den Boden gespannt. Ungeheure Stämme,
astlos, schnurgerade und walzenrund verlieren sich nach oben in den
Blättermassen. Zu ihren Füfsen wuchert in üppigster Fülle Gesträuch
und Gestrüpp. Lianenranken, sich kreuzend, verschlingend, die einen