Streife in s
Waldland
18. VI. bis
14. VII. 1892.
Stand der
D in g e Ende
1892.
ward aufgelassen. Die von mir bei gleicher Gelegenheit errichtete
Batomstation ward auf einen geeigneteren Platz verlegt und ausgebaut.
Die Anlage von Wegen, zuerst natürlich nur im Aushauen
und damit Verbreiterung der bisherigen, schmalen Buschpfade bestehend,
sowie deren Instandhaltung, konnte nun von den Waldlandstationen
aus in Angriff genommen werden.
Um den Banyäng die neu gefestete und verstärkte Macht des
Weifsen, der da droben im Hochland auf Baliburg in ihrem Rücken
safs, zu zeigen und sehr notwendig gewordenen Munitionsersatz zu be-
thätigen, machte ich Ju n i und Ju li 1892 mit 50 Mann meiner Truppe
eine Streife hinunter zur neuen Tintostation. (Auch durfte ich hoffen,
hierbei meine auf dem erstmaligen Durchzug durch diese Gebiete gesammelten,
naturgemäfs recht lückenhaften geographischen u. s. w;
Beobachtungen etwas vervollständigen zu können.) Die Banyang thaten
mir auch den Gefallen: sie nahmen den letzten Anlauf, dem gehalsten
Europäer, der die Sperre ihres einträglichen Zwischenhandels so nachdrücklich
und so weit ins Innere hinein durchbrochen hatte, Schwierigkeiten
zu bereiten, und gaben mir so Gelegenheit, ihnen die Wirkung
der neuen Waffe in der Hand einer europäisch geschulten Truppe sehr
naehdrucksam zu zeigen. Von da ab war, solange ich auf Bali safs,
Ruhe; die Strafse his Mundame am Mungo frei.
Dort hatte unterdessen Zintgraff die bestehende! Station zu einer
grofsen Sammelstation, zur Hauptniederlage für die Bedürfnisse der
Expedition, sowie des Nord-Hinterlandes überhaupt, erweitert.
Im Grasland machte die Durchführung meiner Aufgaben langsame,
aber stete Fortschritte. Sie verlangte nur Zeit und — Geduld,
die nach Nachtigals so wahrem Ausspruch gerade „in Afrika das
Geheimnis jeglichen Erfolges in sich birgt“. „Aber sie zu üben, ist
oft nicht leicht“, setzt er hinzu. Ich hab’s an mir selbst erfahren;
das mufs ich je tz t, wo ich sieben Jahre später ruhig und leidenschaftlos
zurückschaue, eingestehen. —
So nahte der Schlufs des Jahres 1892. Ich fasse nachstehend die
Lage der Dinge um Weihnachten dieses Jahres, die Früchte unserer
Arbeit in W a ld - und Grasland seit Antritt unseres Vormarsches von
der Barombistation am 28. Ju n i 1891, kurz zusammen.
1. Wie sich unsere Stellung in den Hochlandgebieten gegenüber
dem Zeitpunkt unseres Einmarsches auf Baliburg am 25. August 1891
gestaltet h a tte , wird ein Vergleich nebenstehender Skizze mit der auf
S. 21 ohne viel Worte ergeben.
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