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174 Ruch X. Kap. 4. §.22. B u c h X. Kap. 4. §. 22. 175
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G'olgol beschrieben. Ich lasse zur Vergleichung beide nach einander
sprechen. ^^Abii H'anifadt. Diese Pflanze wächst wie
das Papierschilf, und hat eine lange Wurzel. Ihre Blätter sind
breit und lang bis zu drei Ellen. Die Blattstiele sind nicht rund,
sondern beinahe vierkantig;. Die Palme erhebt sich ein Klafter
hoch. Um sie her kommen Sprösslinge, einer immer kleiner als
der andere, oft zwanzig an der Zahl, und so wie die Palme wächst,
wachsen auch die Sprösslinge, und nähern sich ihr an Grösse. Ist
die Frucht reif, so schneidet man die Mutterpalme an der Wurzel
ab, und nimmt ihr die Trauben, worauf sich der an Grösse nächste
Sprössling erhebt, und zur Mutterpalme wird, u. s. w. So pflanzt
sich diese Palme eine undenkliche Zeit lang fort. Zwei Monate
lang soll sie wachsen, und von der Blüthe bis zur Reife vierzig
Tage bedürfen. In ihrem Vaterlande trägt sie das ganze Jahr hindurch,
sowohl im Winter als im Sommer, reife Früchte, doch sind
die des Sommers grösser und besser. An einer einzigen Traube
bilden sich 30 bis 500 Früchte aus, und Trauben der letzten Art
werden hoch geschätzt." — „Solaiman Ben H'asán. Dieser
Baum hat das Ansehen einer Palme. Aus seinem Stamm kommen
die glatten sehr breiten herabhängenden prachtvollen Blätter hervor.
Der Blüthenstand ist eine Traube; daran hängen die gurkenartigen
Früchte, anfangs grün, dann gelb, und bei der Reife
schwärzlich. Das Innere der Frucht hat einen rahmartigen süssen
weichen Geschmack." — Andere Pflanzenbeschreibungen von ihm
trifí"t man bei Ibn Baithár I, Seite 21, 87, 139, 153, 180, 252, 274,
340, II, Seite 78, 370, 384, 405, 591; und eben so häufig citirt ihn
derselbe bei den Heilkräften. Es scheint sein Vorzug, sich mehr
als die meisten seiner Vorgänger auf eigene Beobachtungen zu stützen.
Trotz des vorherrschenden Aberglaubens als eigener Beobachter
nicht ganz zu vernachlässigen ist auch Ibn G'olgol's vielleicht
etwas älterer Zeitgenosse, der syrische Arzt Abu Abdallah
Mohammad Ben Aßmad Ben Said Attamimi Almaqdasi
(d. h. aus Moqaddis oder Jerusalem) i). Zu seiner Zeit herrsche
1) Nachrichten von ihm geben Ahulfarag' pag, 214, Ihn Ah i Oszaibiah,
dessen ihn betreffenden Artikel de Sacy in seinem Ahd-Allatif pag. 277
über Afrika (d. h. die alte Kyrenaika) Aegypten und den grössern
Theil Syriens die Dynastie der Fatimiden. Von ihnen abgefallen
war H'asan Ben Abdallah Ben Tagang Statthalter von Ramiah in
Syrien, ward aber 969 durch den Chalifen Moiz geschlagen und
gefangen genommen i). Für diesen Statthalter, also vor dem genannten
Jahre, bereitete Attamimi verschiedene Präservative gegen
die Pest. Später begab er sich nach Kahirah, wo er bis an seinen
Tod verweilte, und dem Jaqùb Ben Qals, dem Vazir des Chalifen
Moiz, eins seiner grösseren Werke dedicirte. Abulfarag und Ibn
Abu Oszaibiah sagen beide, um das Jahr 370 (980 — 881) sei er
in Aegypten gewesen; um dasselbe Jahr, sagt Sojuti, sei er gestorben,
und Wüstenfeld, vielleicht nach einer falschen Lesart seiner
Handschrift des Ibn Abi Oszaibiah, setzt seinen Umzug nach
Aegypten um das Jahr 360 (971). Ich lasse die letzte Angabe,
deren Quelle ich nicht kenne, auf sich beruhen, und vermuthe,
dass die drei ersten, die alle die runde Zahl 370 wiederholen, aus
einer gemeinschaftlichen, nur verschieden aufgefassten Quelle entsprungen
sind, wie auch dass sich diese Zahl weder auf die Uebersiedelung
noch den Tod, sondern auf die Blüthenzeit unsres Schriftstellers,
die Zeit der Vollendung seines genannten grossen Werks
bezieht. Ist das der Fall, und bedeutet die Blüthenzeit hier wie
gewöhnlich etwa das fünfzigste Lebensjahr, so kann Attamimi leicht
bedeutend älter geworden sein. Der Chalif Moiz verlegte seine
Residenz von Mahadia in Afrika nach Kahirah in Aegypten, und
hielt daselbst seinen Einzug im achten Monat des Jahrs 362
(Mai 973) 2). Schwerlich war sein Vazir schon früher dort. Auch
das spricht gegen die Zahl 360 bei Wüstenfeld. Vorzüglich beschäftigt
sich Attamimi mit der Bereitung zusammengesetzter Gegengifte
u. dgl. m., und war, wie Abulfarag versichert, tief in die
übersetzte, Sojuti, den de Sacy ebenda pag. 85 henuizte, und i&w Alqofthi,
àQn Hammer-Pur g stall V, Seite 351 citirt. Wüstenfeld nr. 112 benutzte
nur die beiden erstgenannten Araber, giebt aber die Titel verschiedener
Bücher Attamimi's, die de Sacy übergeht.
1) Ahulfedae'^annales, edid. Adler, II, pag. 501.
Ibidem p. 511.
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