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338 Bu c h XL Kap. 2. 48,
Botaniker gelegentlich einmal interesslren kann. Ich habe es vollständig
ausgezogen in der freilich sehr unsichern Hoffnung, dass
€3 doch, abgedruckt in zwei Büchern ganz verschiedener Art, um
so leichter einmal einem OrientaHsten zu Gesicht kommen könnte,
der die so unerlässlichen sprachlichen Erläuterungen hinzuzufügen
nicht verschmähete. - Jetzt wieder zu den Griechen, die uns
näher stehen, als der Armenier.
Zweites KapiteL
Die letzten gelelirten Grieclien in Griechenland.
48.
P h o t i o s der Patriarch.
Ich sacre i n G r i e c h e n l a n d , zur Unterscheidung di es er Griechen
von denen, die nach ihnen in Italien eine neue Heimath
fanden, und ihren Wirthen die gastliche Aufnahme so reich vero^^
üten - Das Reich befand sich längst in tiefer Versunkenheit.
Weichlichkeit Ueppigkeit und tiefe Sittenverderbniss herrschten
allgemein, vor allem am Hofe; die Kaiser selbst zeichneten sich
meist eben so sehr durch Grausamkeit und fanatische Theilnahme
an kirchlichen Zänkereien, wie durch schwache Theilnahme an den
eicrentlichen Regierungsgeschäften aus, die sich meist in den Händen
ränkevoller Günsthnge befanden. Ungefähr um dieselbe Zeit,
als Karl der Grosse sein neues Kaiserthum gründete, standen die
Heere bald des Chalifen Harün Arraschid, bald des Bulgaren-Chans
Krummus oft dicht vor'Konstantinopel, und erzwangen sich schimpflichen
Tribut Gleichwohl gehörte es gewissermassen zur byzantinischen
Hofetiquette, gelehrte Anstalten und Männer zu begünstieren
und letztere zu hohen Ehrenstellen zu erheben. Gerühmt
wenden in der Beziehung vor Andern Theophilos (regierte
B u c h XL Kap. 2. §. 48. 339
829—842), der Wiederhersteller oder Verbesserer öflfentlicher Lehranstalten
unter dessen Regierung unterandern J o a n n e s Gramm
a t i k os als Patriarch, Leon Phi losophos durch Anfertigung
mechanischer Kunstwerke und auch durch medicinische Schriften,
die jedoch noch nicht gedruckt sind sich hervorthaten, und mehr
noch Bardas , der zwar nicht Kaiser war, aber unter dem schwachen
Michael III. von 842 an bis zu seinem Tode 866 die Regierung
fast unumschränkt zu führen wusste.
Dieser Bar d a s war es^ der, um sich eines ihm politisch unbequemen
Patriarchen zu entledigen, den grundgelehrten Photios,
einen weltlichen Mann, nachdem er verschiedene hohe Aemter bekleidet
hatte, im Jahr 858 plötzlich zum Priester weihen liess,
und ihn dann zum Bischof und gleich darauf zum Patriarchen
machte. Von der Zeit an nahm Photios lebhaften Antheil an dem
kirchlichen sogenannten Bilderstreit, suchte zu dem Zweck den
moralischen Beistand des Papstes Nicolaus I., gerieth aber mit
diesem selbst in einen solchen Streit, dass beide einander gegenseitig
excommunicirten, und trug dadurch viel zur dauernden Trennung
der morgenländischen von der abendländischen Kirche bei.
^Siachdem B a s i l i o s der M a k e d o n i e r , ein neuer Günstling des
schwachen Kaisers, erst den Bardas, darauf den Kaiser selbst gestürzt,
und sich auf den Thron geschwungen hatte, entsetzte derselbe
867 den Photios seines Patriarchats, doch ohne ihn zu Verstössen
oder gar, wie sonst in dergleichen Fällen hergebracht Avar,
verstümmeln oder umbringen zu lassen; vielmehr behielt er ihn an
seinem Hofe, erwählte ihn zum Erzieher seiner Söhne und erhob
J) Dass sein Vorgänger Michael II. P sel los , wie Kedrenos pag. 499
edit. Parisiens. berichtet, alle Schulen aufgehoben und den Unterricht vei^boten
hätte (vergi. Spi^engels Geschichte der Medizin^ dritte Aufl, 11^ S. 314),
scheint eine aus Hass des orthodoxen Historikers gegen den heterodoxen
Kaiser hervorgegangene Verläumdung zu sein.
2) i^^ch Fahr i eil biblioth. graeca VI, p, 366 in der Anmerkung soll sowohl
die pariser wie auch die wiener Bibliothek Leonis philo s ophi ac medici
synopsin iatricae libris VIII handschriftlich besitzen.
3) Diese Nachricht aus Constaiitini Porphyr og eneti historia de vita
et rebus gestis Basiiii imperatoris^ woraus sie Leo Ällotius de Pseilis pag, 3^
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