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182 B u c h X. Kap. 4. 23.
B u c h X. Kap. 4. §. 24. 183
er die wichtigern Medi ei n alf o rme l n geben, im zweiten
dieselben auf die Krankheiten der verschiedenen Körpertheile anwenden
lehren. Nur das erste Buch besi tzen wir, und mit
Unrecht ward das dritte gleich zu nennende Werk, so weit wir es
besitzen, für das zweite Buch dieses Werks gehalten. Vielleicht
änderte aber der Verfasser seinen Plan, schrieb das zweite Buch
des Qarabädin gar nicht, und statt desselben ein selbstständiges
grösseres Werk in drei Büchern. Ein allgemeiner Titel für dies
d r i t t e Wer k fehlt,wieder; die drei Bücher desselben sollten handeln,
das erste von der He i lung der K r ankhe i t e n der
b e s o n d e r n Theile d e s K ö r p e r s vom Kopf bis zu den Füssen,
d a s zwei t e von der Heilung der allgemeinen Krankheiten, das
d r i t t e de medicinis, quae sunt ad ornandum et decorandum, also
von den kosmetischen Mitteln u. dgl. Von dem allen besitzen
w i r nur die erst e Hälft e des ersten Buchs. Daher begreift
man, wie dies Bruchstück in unsern Ausgaben zu dem unpassenden
Titel G r a b a d i n medicinarum p a r t i c u l a r i u m gelangen,
und für des zweiten Werkes zweites Buch genommen werden konnte.
Gedruckt ist kein arabischer Arzt in lateinischer Uebersetzung
ausser Ibn Sin^ so häufig wie dieser. Choulant zählt allein 25
Ausgaben der sämmtlichen Werke, und doch besitze ich noch eine,
die ihm fehlt.
Opera divi Joannis Mesue etc. 1541 fol. Unten auf dem Titelblatt
ein Engel mit der Umschrift Vincentius de Portonariis de
Tridino de Monte Ferrato. - Hinten die Schlussschrift: Venetiis
apud heredes dni Luceantonii Junte ilorentini MDXL.
Mense Martio — Die der Latinität nach verbesserte Uebersetzung
und den Commentar des Sylvins enthält diese Ausgabe
noch nicht, ausserdem mit ein paar unbedeutenden Abweichungen
alles, was nach Choulant die Juntina von 1549 darbietet.
Eine der besten Ausgaben, und zugleich die, welche am häufigsten
vorkommt und citirt wird, ist aber folgende:
M e s u a e , Graecorum ac Arabum clarlssimi medici Opera quae
exstant omnia. Ex dupllci translatione: altera quidem antiqua,
altera vero nova J a c o b i Sylvii. Item Authores omnes qui
cum Mesue imprimi consueverunt etc. Accesserunt his Annotationes
in eundem Mesuen J o a n n i s Manardi et Jacobi
S y l v i i . Adjectae sunt etiam nunc recens A n d r e a e Marini
Annotationes in simpllcia cum imaginibus desideratis. Scholion
item e jusde m in olea quaedam. Quae omnia maxima
diligentia ab eodem Ma r i n o e vetustissimis exemplaribus sunt
casdgata. Venet. apud Vincentium Valgrisium 1562 fol.
Uns berührt von den drei Werken nur das zweite Buch
d e s ersten. In nur dreissig Kapiteln werden darin eben so viel
der vorzüglichsten einheimischen und fremden Ausleerungsmittel
sehr ausführlich behandelt, aber beschrieben werden sie entweder
gar nicht, oder sehr oberfiächhch. Fast jedes Kapitel theilt sich
in dieselben sechs Paragraphen unter folgenden Ueberschnften:
1. E s s e , 2. E l e c t i o , 3. C omp l e x i o e t p r o p r i e t a s , 4. Reet
i f i c a t i o , 5. P o s s e , 6. D o s i s . Der Name des Mittels, meist
einer Pflanze oder eines Pflanzenproducts, geht voran, und zwar
meist nur der lateinische, so dass es uns nicht vergönnt ist, den
Uebersetzer zu controliren. Als Probe diene die Beschreibung
der Stoechas, die jedoch schwerlich dieselbe ist, welche Dioskori»
des so nennt, und welche ihren Namen von den stöchadischen Inseln
empfangen hatte. „Die von den Aerzten empfohlene Stöchas
ist die arabische, eine Pflanze mit zarten länglichen Blattern
und einem dünnen weissllchen, etwa eine Elle hohen Stengel. Ihre
Blumen gleichen einer Getreideähre, sind aber kürzer und ohne
Samen." Fol. 57 F, cap. 13. Dasselbe gilt von folgender Pflanze:
„ E u p a t o r i u m ist ein Kraut, eine Elle hoch, sehr bitter. Seine
Blätter gleichen denen der Centaurea minor (Erythraea Centaurium),
sind grün rauh und zerschlitzt. Sein Stengel ist zart und wird
beim Trocknen gelb. Auf ihm erheben sich gelbliche mcht lange
Blumen. Einige behaupten dies sei das Flöhkraut, welches eine
sich anhängende Klebrigkeit besitzt." Fol. 58 E, cap. 15. Auffallend
sind in dem ganzen ersten Werk, und besonders in dessen
zweitem Buch die überaus sehenen Citate. Zu den Pflanzenbeschreibungen
wird niemand citirt; doch wage ich daraus nicht au!
ihre Originalität zu schliesse».
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