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B u c h X . Kap. 6. §.44.
so merkwürdige Reise durch Kleinasien und das südliche Russland,
womit der zweite Band schliesst. Botanisches fand ich jedoch auf
dem ganzen Wege nicht auszuzeichnen.
Aber das Fragment über den asiat ischen Archip el agus,
welches Dülaur ier im Journal Asiatique, série IV, torn IX, 1847
arabisch und französisch mit schätzbaren Anmerkungen veröiFentlichte,
und eben so das zweite Fragment, die Sudanreise, wovon
der Baron Mac Guck in de Slane im Journal Asiatique, série
IV, tom. I, 1843 eine gleichfalls mit trefflichen Anmerkungen begleitete
französische Uebersetzung lieferte, — diese beiden kurzen
Abschnitte sind so reich an botanischen Notizen, dass sie uns fast
mehr darbieten als die beiden ersten Bände des vollständigen Werks.
Ich gehe zuvörderst die indische Reise durch.
Pagina 103. Die Gegend von Albarah Nakâr, nach Dülaurier
die Andaman-Inseln, besitzen B a n a n e n Arekapalmen und Betel
in Ueberfluss. — Pag. 105. Der Sultan jener Inseln kam den Kaufleuten,
mit denen Ibn Bathûthah reiste, entgegen, und diese beschenkten
ihn unterandern auch mit Pfeffer Ingwer und Alq
a r f a d t , d. i. jedenfalls eine zimmetartige Rinde, ob aber, wie
Dülaurier behauptet, Cinnamomum Zeilanicum, lasse ich dahin gestellt
sein. (Beiläufig will ich nicht unerwähnt lassen, dass Sontheimer
bei Ibn Baithàr I, S. 404 aus dem Qarfadt der Araber die nur in
Westindien einheimische Winterania Canella macht)/ Da die gewöhnliche
Fahrt der Araber längs der Küste Malabar und über
Zeilan ging, so kamen jene Gewürze ohne Zweifel von dort her.
— Pag. 106. Die Insel G'awadt , d. h. Klein-Java, wie Marco
Polo unser Sumatra nennt, giebt ihren Namen dem Lob an
a l g à w î , dem javanischen Weihrauch, ohne Zweifel dem Product
der auf Sumatra wachsenden Boswellia glabra. — Daselbst.
Die meisten Bäume der Insel sind Kokosnüsse, Arekanüsse,
G e w ü r z n e l k e n (Alqaranfil), i n d i s c h e s Alo ehol z (Alud hindi),
S c h a r k i , Barki, Ambadt, Bananen, süsse Orangen und
K a m f e r r o h r (Qaszab alkâfûr). Drei derselben nebst einer vierten
beschreibt Ibn Bathûthah kurz nach dieser Stelle, zwei oder drei
andre hatte er schon früher im Verlauf seiner Reise unter anderu
B u c h X. Kap. 6. §. 44.
indischen Bäumen beschrieben, und Dülaurier liefert uns diese Beschreibungen
in seinen Noten arabisch und französisch. Es sind
folgende.
A s c h s c h a r k î und Albarki, pag. 120.
Nach Feststellung der richtigen Aussprache beider Namen fährt
Ibn Bathüthah fort: Es sind Bäume mit ausgebreiteten Zweigen.
Ihre Blätter gleichen denen des Nussbaums, und ihre Früchte
kommen aus dem Stamm des Baums. Diejenigen dieser Früchte,
welche nahe am Boden stehen, sind Barki. Sie sind sehr süss
und von lieblichem Geschmack. Was darüber steht, ist Aschscharki.
Seine Frucht gleicht einem grossen Kürbis, ihre Haut
einem Ochsenfell. Wenn diese Frucht im Herbst gelb wird, so
sammelt und zerschneidet man sie, und findet in ihrem Innern etwa
hundert bis zwei hundert Körner, die dem Chiär (Cucumis anguinus)
gleichen. Zwischen den einzelnen Körnern befindet sich eine
gelbe Haut, welche einen Kern gleich einer grossen Bohne einschliesst.
Man vergräbt die Kerne in rothe Erde, wo sie sich bis
zum folgenden Jahr halten. Aschscharki und Albarki sind die vorzüglichsten
Früchte Indiens. — Dabei ist manches zu erinnern,
zumal wenn wir diese Beschreibung mit derjenigen vergleichen,
welche Alidrisi I, pag. 85 von seinem Aschschaki oder Albark
giebt, statt dessen höchst wahrscheinlich so wie hier Aschscharki
oder Albarki zu lesen ist. Nach Ibn Bathüthah's Worten lässt
sich bezweifeln, ob sich beide Namen auf die Früchte zweier Bäume
oder eines einzigen Baumes beziehen sollen, wiewohl letzteres das
Wahrscheinlichere ist. Alidrisi behandelt beide Namen gradezu
als Synonyme desselben Baums. Aber jener beschreibt unter beiderlei
Namen zwei verschiedene Früchte, die erste, Barki genannt,
sehr oberflächlich, die andre, Scharki genannt, genauer; dieser beschreibt
unter beiden Namen nur eine einzige Frucht sehr genau,
und belehrt uns, dass sowohl ihr Fleisch als auch ihr Kern genossen
wird. Was er sonst noch hinzufügt, lässt uns kaum einen Zweifel
übrig, dass er von der Frucht d e rMa n g i f e r a Indica spricht,
die durch ganz Indien als eine der trefflichsten Fruchtarten angem