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384 Buch XL Kap. 2. §. 55.
setzen sollen, des Kaisers) Constantinus eine gewisse Seife
bereitet. Ihn scheint Freind im Sinne zu haben, wenn er sagt
(hist. d. 1, medec. I, pag. 155) Nikolaos Myrepsos citire den Joannes
Aktuarios; wogegen Sprengel aus dem Zusätze mit Recht
folgert, dieser Aktuarios müsse ein anderer sein. Und wirklich
hat Myrepsos sect. 36, cap. 138 auch noch einen Theodorus
A c t u a r i u s , den wir nicht kennen. Ueberhaupt war Aktuarios
ein blosser Titel, den viele Aerzte am kaiserlichen Hofe führten,
und der, wie wir gleich sehen werden, auch dem Nikolaos Myrepsos
selbst beigelegt wird.
Nun leuchtet ein, wie schwach begründet Freinds ohne Angabe
einer Beweisstelle unbeschränkt ausgesprochene Behauptung ist,
Nikolaos Myrepsos citire den Joannes Aktuarios, so dass wir nicht
einmal wissen, ob er den einfach Actuarius, oder mit Sprengel den
einfach Joannes genannten Mann im Sinne hatte. Sprengeis Deutung
wäre nicht unwahrscheinlich, wenn wir wüssten, dass Joannes
Aktuarios vor Nikolaos Myrepsos gelebt hätte; dies erst zu beweisen,
genügen des Myrepsos Citate nicht. Doch davon mehr
bei Joannes Aktuarios selbst.
Für die Zeitbestimmung des Nikolaos Myrepsos ist das Citat
des Kaisers Michael VIII. Paläologos das wichtigste, indem es uns
die unterste Grenze, nach welcher er geschrieben haben muss,
kennen lehrt. Die oberste Grenze, vor welcher er geschrieben
haben muss, Hesse sich genauer angeben, M^enn uns die Zeit seines
Uebersetzers Nicolaus Rheginus zu ermitteln gelänge. Mir
fehlen dazu alle Hülfsmittel, und frühere Literatoren behandeln
diesen Schriftsteller, der doch als der älteste Uebersetzer des Galenos
für die Geschichte der Medicin von Bedeutung ist, entweder
nur flüchtig, oder sie übergehen ihn ganz. Wenn sich aber seiner
Uebersetzung des Nikolaos Myrepsos, wie ich nicht zweifeln kann^
schon F r a n c i s c us Pedemontanus, Matthäus Sylvaticus
und sogar Pet rus de Abano bedienten, so bleibt doch nur ein
enger Zeitraum übrig, innerhalb dessen Nikolaos Myrepsos sein
Antidotarion geschrieben, und Nicolaus Rheginus dasselbe übersetzt
haben muss* Denn die beiden erstgenannten waren Leibärzte
Buch XL Kap. 2. §. 55.
des Königs Robert von Sicilien, der von 1310 bis 1343 regierte.
Ihm widmete Matthäus seine berühmten P andekt e n der Medic
in schon 1317. Der letztgenannte aber schrieb seinen Concil
i a t o r differentiarum sogar schon um 1313. Folglich muss
die Uebersetzung des Ni col aus Eheginus in die ersten Jahre
des XIV., wenn nicht gar schon in die letzten des XIII. Jahrhunderts
gesetzt werden, und Nikolaos Myrepsos selbst muss kurz
zuvor, etAva zwi s che n den J a h r e n 1270 und 1290 geschrieben
haben. Ich will indess nicht verhehlen, dass alle drei unsern
Myrepsos nur mit dem Namen Nico laus bezeichnen, der auch
auf Nicolaus Präpositus bezogen werden könnte, und dass
ich selbst mich von der wirklichen Beziehung auf unsern Myrepsos
nur bei einigen zwanzig Stellen des Franciscus Pedemontanus
durch Vergleichung der citirten Stellen mit den beiden Antidotarien
des Myrepsos sowohl als des Präpositus überzeugt habe.
Hinsichtlich der beiden Andern verlasse ich mich auf Freind, der
ausdrücklich versichert, alle drei hätten mehrere Mittel von Myrepsos,
di e sich wirklich in seiner Sammlung wiederfänden,
unter Anführung seines Namens von ihm aufgenommen.
Mit dieser Zeitbestimmung der Schrift verträgt sich recht
gut eine andere der Person des Myrepsos in einer Stelle des
byzantinischen Historikers Georgios Akropolites welche Dufresne
benutzte, um zu zeigen, was Aktuarios bedeute, und welche Sprengel
zuerst auf unsern Myrepsos bezog. Jener Historiker erklärte
dem Kaiser Joannes eine im Jahr 1241 eingetretene Sonnenfinsterniss
durch die Stellung des Mondes zwischen Sonne und Erde.
Ihm widersprach der grade gegenwärtige Arzt Nikolaos, „ein Mann
in der Philosophie wenig bewandert, doch ausgezeichnet in seiner
eignen Kunst zumal als Praktiker. Er besass den Rang eines
Aktuarius." Geschrieben haben muss er daher sein geistloses Buch,
1) Georg Act opoliL epitome chronic, cap, 39, pag, 34 edit. Paris, ^ —
daraus abgedruckt in Duf r e sn e glossarimn ad scripit, med, et infim. graecitatis
sub voce lA)ciovaQtog, — und mit Auslassung der letzten Worte in SprengeVs
Gesch, d. Medic, Dritte Aufl. 11^ S, 334, Anmerh. 59.
M e y e r , Gesch. d. Botanik. III. 25
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