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270 B u c h X . Kap. 6. §.39.
Leben und den schriftstellerischen Arbeiten Almasûdî'g eine eigene
Abhandlung!), die sich durch eine frühere Abhandlung von de
Sac y über eins der Werke Masûdî's 2) noch etwas vervollständigen
lässt. Nur das Wichtigste daraus gebe ich hier wieder.
Abul ITasan Ali Ben AlKosain Ben Ali Almasûdî
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war, wir wissen nicht genau in welchem Jahr, doch sicher gegen
das Ende des dritten Jahrhunderts der Higradt, zu B a g d a d 3) geboren,
musste aber, wie er selbst erzählt, durch Unglücksfälle genöthigt,
sein theures Vaterland verlassen, und brachte einen grossen
Theil seines Lebens in Syrien und Aegypten zu, vielleicht, wie
de Sacy wahrscheinlich macht, in Folge religiöser Anfechtungen,
da er zur viel verfolgten Secte der Motazalah gehörte. Aber auch
Neigung und Wissbegierde trieben ihn von Land zu Land. Im
Jahr 303 (915—916) befand er sich zu Isztachar, der alten Persepolis.
Noch in demselben und dem folgenden Jahre treffen wir
ihn in Indien. Auch nach Zeilan und bis ins jenseitige Meer war
er gekommen, hatte das rothe Meer und die afrikanische Küste
bis nach Madagaskar hinab, und später auch die Küsten des kaspischen
Meeres befahren. Endlich finden wir ihn wieder in Fosthath
in Aegypten, wo er sein letztes schriftstellerisches Werk im Jahr
345 vollendete, und entweder noch in demselben oder im folgenden
Jahre starb®).
1) Quatremère, notice sur la vie et les ouvrages de Masoudi, im Journal
Asiatique. Troisiène serie. Tom. VII, 1839, pag. 5 sqq.
2) Sylvestre de Sacy, le livre de l'indication et de l'admonition d'Ahoul
Ilasan AU fils de Ho sain fils d'Ali Masoudi, in den Notices et Extraits des manuscrits
de la bibliothèque imperiale etc, Tom. Vili, 1810, -pag. 132 sqq.
Hammer . Pur g stalVs Angabe (Lit. Gesch. V, S. 509), er sei aus
M a u r i t a n i e n , beruht auf einem Irrthum des Fihrist, den schon de Sacy
in seiner arab. Chrestomatie und Quatremère a. a. O. durch Almasûdî's
eigenes Zeugniss widerlegten.
i) D e Sacy a, a. 0. pag. 151.
5) Im Jahr 345 nach Abulmahasan bei de Sacy In den Notices et
Extraits etc. Vili, pag. 151 und, wie Quatremère im Journ. Asiat. VII, pag.
11 versichert, nach der einstimmigen Angabe der orientalischen Biographen.
Im Jahr 346 jedoch nach H'ag'g'î Chalîfah nr 201, 604, 3647, und 11882.
Abulfeda und Tbn Challikan übergehen ihn ganz.
B u c h X . Kap. 6. §.39. 271
Trotz dieses unstäten Lebens gehörte Almasüdi zu den fruchtbarsten
Schriftstellern, und besass eine bewundernswürdig ausgebreitete
Gelehrsamkeit. Sein erstes und grösstes Werk Achbär
azzaman, Zeitkunde, war eine bändereiche Universal-Geschichte,
durchflochten mit Kosmographie Geographie Chronologie Naturgeschichte
Politik Theologie und manchen andern Dingen. Es
reichte herab bis 332 (943-944). Sein zweites Werk Kitäb
a l a u s a t h . Buch der Mitte 0 erklärt H'aggi Chalifah nr. 201
für einen Auszug aus dem vorigen, er selbst jedoch in seinem
letzten Werke für eine Ergänzung desselben. Nun folgte sein
drittes Werk Morüg adsdsahab wamaädin algawahir, gold
e n e n Wiesen (oder vielleicht richtiger Goldwäschen 2) und
J u w e l e n g r u b e n , geschrieben 336 (947 — 948), seiner eigenen
Aussage nach ein Auszug aus den beiden vorigen, doch immer
noch ein Werk ansehnlichen Umfanges, welches er später in einer
beträchtlich vermehrten und verbesserten Ausgabe zum zweiten mal
erscheinen Hess. Das vierte Werk, dessen ich gedenke, obgleich
er selbst ihm noch drei oder gar vier andere voranstellt, ist sein
K i t ä , b attanbüh walischraf, Buch der Anzeige und
E r i n n e r u n g , verfasst 344 (955), und nochmals überarbeitet und
vermehrt im Jahre darauf kurz vor seinem Tode; es war wiederum
ein Auszug aus seinen frühern historischen oder richtiger enkyklopädischen
Werken. Dazu kommen aber noch mehrere Werke ganz
anderer Art, die er selbst citirt, und vielleicht auch ein Ki t ab
a l a g a i b . Buch der Wunder , welches die Handschriften ihm
beilegen, ohne dass er sich selbst dazu bekennt, und welches daher
von Einigen für untergeschoben gehalten wird.
Gedruckt sind von dem allen erst wenige Bruchstücke, die
Wüstenfeld genauer nachweist; mehrere dieser Werke sind sogar
handschriftlich nur lückenhaft oder gar nicht in unsern Bibliotheken
1) Damit bezeichnen die Araber oft das Vorzüglichste in seiner Art, was
wir den Ker n der Sache nennen.
2) So Gilden me ister in Lassen's Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes,
Bd. V, S. 202, nach Hammer-Pur g stall Lit. Gesch. d. Araber V,
S. 509, Note 4,
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