40 B u c h IX. Kap. 2. §. 8.
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zug, der uns doch nur ein halbes Urtheil über den Verfasser gestattet.
In alphabetischer Ordnung handelt derselbe von allen ihm aus
den Werken der Griechen Eömer Syrer und Inder bekannt gewordenen
Heilmitteln. Nur der Perser gedenkt er nicht. Sollte ihm
kein persisch geschriebenes Werk über Heilmittel zu Gebot gestanden
haben? Denn Perser von Geburt, die arabisch geschrieben
hatten, kommen freilich unter seinen Citaten vor. Reicher an Uebersetzungen
und Originalwerken über Medicin als die persische war
die arabische Literatur zu seiner Zeit sicher schon, und bedeutungslos
ist auch wohl nicht, dass er den arabischen Namen der
Heilmittel stets voranstellt, dann erst den persischen, oft auch den
griechischen römischen syrischen und indischen folgen lässt. Dass
er jedoch ausser dem Persischen und Arabischen noch andere
Sprachen verstanden hätte, daraus zu schliessen wage ich nicht.
Seligmann giebt in dem Buch über die drei Handschriften Seite 11
folgendes Verzeichniss der von Abu Manszür citirten Schriftsteller,
die ich mir indess, so weit ich die Original-Orthographie ihrer Namen
kenne, nach meiner Weise zu schreiben erlaube;
Hippokrates
Aristoteles
Piaton
Pythagoras
Joannes
Masarg-awaih
Ibn Sohr Bocht
Ibn Almasiii
Gäbir (Geber)
Ali Rebn
Abu Mahir
Dieuches
Philotimos
Paulos Aeginetes
Mengeh (?)
Sinan Täbit
Moliammad Ben Zakaria
Naufil (?)
Kata (?)
BiKail (?)
G'alek der Inder
Seriferkadet der Syrer.
Davon sind in Seligmanns Auszuge mehrere übergangen, und
doch finde ich darin noch folgende Schriftsteller citirt, die im
Verzeichniss fehlen:
Fülüthibas, vermuthlich eine Entstellung aus Philotimos, und
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Musa, vielleicht identisch mit Abu Mahir, dessen eigentlicher
Name Müsa war, vielleicht der alte Musa Ben Chälid.
Die mit einem Fragezeichen versehenen möchte ich, freihch
nur dem Klange der Namen nach, für Inder halten.
Für den Botaniker hat der Auszug wenig, aber doch einigen
Werth durch die Synonyme, so wie zuweilen durch die Angabe
der Gegenden, woher die besten Sorten der Heilmittel kamen. Beschreibungen
liefert der Auszug gar nicht, obgleich das Ongmal
dero-leichen enthalten muss, da Seligmann versichert, viele Artikel
wärW vollständig aus Dioskorides übersetzt. Der Hauptvorzug des
o-anzen Werks ist aber sein Alter. Ibn Sinä, dessen Heilmittelfehre
mit dieser in der ganzen Einrichtung viel Aehnlichkeit zu
haben scheint, ward 370 d. H. (980 n. Chr.) geboren, Abu Manszür
muss, wie wir gesehen haben, vor 365 geschrieben haben. Aber
auch nicht viel früher, wenigstens nicht vor 350, dem Regierungsantritt
seines Herrn. Seligmann betrachtet den Moliammad Ben
Zakariä (Arräzi), wahrscheinlich 311 d. H. gestorben, und den
im Jahre 311 d. H. gestorbenen Sinan (Ben) Täbit (Ben Qorrah)
als die beiden jüngsten von Abu Manszür citirten Schriftsteller.
Sollte nicht der Perser Abu Masir (Müsa Ben Jüsof Ben Sajjar,
in Wüstenfelds Geschichte der arabischen Aerzte Nr. 116) noch
iüne-er gewesen sein? Er war nach Ibn Abi
des im Jahr 384 d. H. (994 n. Chr.) verstorbenen Ali Ben Abbäs.
Ein anderes persisch geschriebenes Werk über Heilmittel nennt
H'aggi Chalifahi) I c h t i ä r ä t albadia, und sagt, der Verfasser,
der Schaich A l i Ben H'osain Alanszäri, sei gestorben 770
(1386 oder 87). Zu diesem zwar noch existirenden, doch noch
unedirten Werke verfertigte des Verfassers Sohn H'osain Ben
A l i A l a n s z ä r i ein alphabetisches Register, worin er die Aussprache
der Namen der Heilmittel ausführlich erörterte. Die Handschrift
dieses Werks ist die zweite, wovon Seligmann in seiner
zuerst genannten Schrift Nachricht giebt. Ich erwähne beider
Werke und ihrer Verfasser hier nur aus dem Grunde, weil sich
1) Haji Khatfae lexicon, edid. Flügel I, pag. 197 nr. 266.