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256 B u c h X. Kap. 5. §. 35.
stimmen auch die aus Ibn Alawwam gegebenen Nachrichten über
sein Vaterland und seine Lebensdauer überein. Was jedoch
letzterer aus ihm mittheilt, sind meist ganz verständige agronomische
Vorschriften.
M a r g ù t h i s . Im Text fehlt zwar der Punkt über dem Gain, so
dass man Marauthi s lesen sollte; doch das halte ich für einen
Druckfehler, weil Banqueri Ma rguthi s oder Maur i t iu s übersetzt,
und Casiri deutlich Mùgùthi s drucken Hess, was er für
Mago erklärt. Auch findet sich derselbe Name weiterhin meist
richtig geschrieben, z, B. I, pag. 238, 257, 336, 339, u. s. w. ; selten
unrichtig wie hier, z. B. 1, pag. 582. Einer Deutung des Namens
enthalte ich mich.
M a r s ina i Aththanìsì , unstreitig eine falsche Lesart, denn im
Verlauf des Werks steht überall, doch meist ohne das Patronymikon.
Mar sì a l , z. B. I, pag. 169, 199, 284, 293, 352, 406,
419, 503, 507, 508 u. s. w., nur einmal I, pag. 266 kommt Müs al
vor, indem das Ra in ein Waw übergegangen ist. Statt des
angegebenen Patronymikon's steht 1, pag. 169 Aththabibi.
Banqueri unterscheidet hier wieder zwei Schriftsteller, nennt den
ersten Marsinal den Athener, den zweiten Marsial den
A r z t . Auch Casiri unterscheidet sie, erklärt Ma r s i a l für den
bekannten Gargilius Martialis, und verändert Marsinal
mit gewohnter Dreistigkeit in Mans ì à s , was er für Mnaseas
oder Mantius erklärt. Ich trage kein Bedenken, alles auf
G a r g i l i u s Mar t ial i s zu beziehen. Seinen Geburtsort kennen
wir nicht, möglich dass er ein Athener war. Aber der Arzt
heisst Aththabib. Die Form Aththabibi existirt nicht, und ist
daher unbedenklich für eine falsche Lesart zu halten.
A n ù n , eben so I, pag. 257, 419, 581, u. s. w. Für falsche Lesart
desselben Namens ist wohl II, pag. 353 A b ù s zu halten. Casiri
liest aber Abun, und macht daraus Evagon Thasius. Banqueri
übersetzt nach beiden Lesarten buchstäblich, allein in seinem
Auctoren-Kegister lässt er die zweite aus, und übersetzt
die erste durch H a n n o n , was mir sehr einleuchtet, wiewohl ich
keinen Georgiker des Namens kenne.
B u c h X . Kap. 5. §.35. 257
V kil'i;
Tf'
B a r ü r Anthüs. Casiri conjecturirt Rtinthüs, und macht daraus
komischer Weise den Komiker Rhinto! Banqueri erklärt sich
nicht. Der Name kommt an verschiedenen Stellen sehr verschieden
vor: so steht I, pag. 232 Q a rür Athfüs, 260 und 289
Q a r ü r Athqüs, 293 Barür Aqthüs, 418 und 419 Qarür
A n t h ü s . Das allein schon verbietet jede bestimmte Deutung,
bevor durch bessere Handschriften die richtige Lesart festgestellt
ward. Ja man könnte leicht auch den früher angegebenen Namen
T h a r ü r a thiqüs hierher ziehen, wenn er nicht abgesondert von
diesem Namen in derselben Liste stände.
Hiermit schliesst das Verzeichniss der Al ten; es folgen die Jüng
e r n . Als solche werden jedoch nur die vier wohl bekannten
Araber: Ar r a z i , I s Ü a q Ben S o l a imä n , T s ä b i tBe n Qorradt
und Abu H'ani fadt Addainür i genannt.
Kam ich in den meisten Fällen nicht weiter als meine Vorgänger,
oder nicht einmal so weit, indem ich, was sie entschieden
zu haben meinten, aufs Neue in Frage stellte, so ergeben sich doch
aus der ganzen Untersuchung ein paar, wie mir scheint, nicht ganz
unerhebliche Resultate. Erstlich finde ich gar keinen Grund, unter
jenen sogenannten Al ten neben Griechen und Lateinern auch noch
Perser und Inder zu vermuthen, sondern im Gegentheil Grund
genug, sie alle für Griechen und Lateiner zu halten. Schon die
Endung der meisten Namen auf us oder un spricht dafür. Mein
Hauptargument ist aber, dass von den unzweifelhaft persischen und
indischen Namen, die wir bei Ibn Alawwam noch antrefFen werden,
in dieser Liste kein einziger vorkommt, und dass sich alles, was
Ibn H'agjag lehrt, auf spani sche Landwirthschaft bezieht. Das
zweite Resultat ist, dass wir, wie selten auch Kenntniss fremder
Sprachen bei den Arabern zu finden sein mag, diesem Araber
nothwendig einige Kenntniss des Lateinischen, vielleicht auch des
Griechischen zutrauen müssen. Denn unmöglich können wir annehmen,
dass all die griechischen und lateinischen Schriftsteller,
die wir mit einiger Zuverlässigkeit in seiner Liste erkannten, ins
Arabische übersetzt waren. Schon im §. 14 machte ich darauf aufmerksam,
wie nahe sich in Spanien Araber und alte Landesbe-
Meyer, Gesch. d, Botanik. III. 17
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