272 Buch X. Kap. 6. §. 39. B u c h X . Kap. 6. §.39. 373 L'S
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lîï,
vorhanden. Von den g o l d e n e n Wi e s e n lieferte de Guignes
vom Buch der Anz e ige de Sacy^) eine Analyse des Inhalts,
die zwar beide einst auch botanische Ausbeute erwarten lassen,
doch noch nicht geben. Für jetzt nimmt ein anderes Werk allein
unsere Aufmerksamkeit in Anspruch, ein Werk, welches Quatréméré''),
wie schon gesagt, dem Almasûdî zuschreiben zu dürfen,
R e i n a u d ^ ) ihm wieder absprechen zu müssen glaubte.
Bekannt ist davon bis jetzt nur eine einzige Handschrift in
der pariser Bibliothek, der der Titel fehlt. Eine französische
Uebersetzung davon erschien unter folgendem Titel:
Anciennes relations des Indes et de la Chine, de deux voyageurs
mahometans, qui y allèrent dans le IX® siecle; traduits de
l'Arabe, avec des remarques (par Ken a u dot). Paris 1718. 8.
Als Renaudot bald darauf starb, und damals niemand sein Original
kannte, hielt man das ganze Buch für seine eigene Erfindung.
Erst 1764 fand de Guignes das Original wieder, und machte einige
Bemerkungen über seine Entdeckung bekannt 5). Das Original
selbst Hess Langlès im Jahre 1811 drucken; allein es erschien
nicht, bis endlich Reinaud 1845 den fertigen Abdruck, begleitet
mit einer neuen Uebersetzung Anmerkungen und einer geographischen
Einleitung, unter folgendem Titel herausgab:
Relation des voyages faits par les Arabes et les Persans dans
l'Inde et à la Chine dans le IX® siecle de l'ère chrétienne.
Texte Arabe imprimé en 1811 par les soins de feu Langlès,
publié avec des corrections et additions et accompagné d'une
traduction française et declaircissemens par M. Reinaud.
Paris, I, II, 1845. — 2 voll. 12.
Das Ganze besteht aus zwei kurzen Büchern. Der Titel des ersten,
K e t t e der Zeitläufe, und der Anfang desselben sind von neuerer
\) De Guignes in den Notices et Extraits etc. Vol. 2, 17SI, pag. 1 sqq.
'¿) 3) Quatr emere im Journal Asiatique VII, pag. 22 sqq,
4) Reinaud in seiner gleich anzuführenden Ausgabe des Werkes selbst
Vol. I , discours •préliminaire pag. X X I .
h) De Guignes, in den Notices et Extraits etc. I, pag. 156 sqq.
Hand und passen schlecht zu dem folgenden. Offenbar hat man
das vorn verstümmelte Werk damit restauriren wollen. Der Verfasser
wird nicht genannt. Es sind kaufmännische Berichte, über
die Schifffahrt hauptsächlich nach Indien und China. Erst im Verlauf
derselben, Pagina 13 der Uebersetzung, auf die sich alle meine
Citate beziehen werden, tritt ein Kaufmann . A b u Solaiman als
Berichterstatter auf; doch schwerlich ist das ganze erste Buch, wie
man anzunehmen- pflegt, von ihm, sondern aus mancherlei Berichten
Verschiedener zusammengesetzt. Das zweite Buch, welches
Pagina 61 beginnt, führt den auf beide Bücher passenden Titel:
N a c h r i c h t e n über China und Indien. Darin erzählt ein
gewisser A b u Z a i d A l l i a s a n a u s S i r a f i n Farsistan am persischen
Meerbusen, er wäre beauftragt das vorstehende Buch zu
prüfen und mit denjenigen Bemerkungen zu begleiten, die ihm
seine Belesenheit darböte. Er hätte gefunden, dass es im Jahre
237 (851) geschrieben sei. Damals hätte man die Zustände jener
Länder durch zahlreiche Handelsverbindungen genau gekannt.
Jetzt wären dieselben durch bürgerliche Kriege in jenen Ländern,
vorzüglich in China, unterbrochen. Hierauf folgen die von ihm
selbst theils aus Büchern theils aus dem Munde früherer Reisender,
namentlich eines gewissen Ibn Wahab, gesammelten Nachrichten,
die sich nicht selten auf die des ersten Buchs beziehen.
Hie und da geht das Werk über seine Grenzen hinaus; besonders
zu Anfang lesen wir eine kurze Beschreibung aller damals bekannten
Meere, und am Schluss die der Küsten Arabiens und des ihm
gegenüber liegenden Afrika's.
Quatremfere nicht nur, sondern auch Reinaud, fanden beide
eine auffallende Aehnlichkeit zwischen diesem Werk und Almasudi's
goldenen Wiesen und Wunderbuch. Lange Sätze wiederholen
sich in diesen Werken theils wörtlich theils mit geringen Abkürzungen
oder Erweiterungen. Almasüdi erzählt von der Reise des Ibn
Wahab nach China eben so wie Abu Zaid. Er beruft sich sogar
auf einen Abu Zaid, den Neffen des Statthalters von Siraf, wiewohl
mit der Abweichung, dass er ihn nicht Alliasan, sondern
S o l a i m ä n nennt, was vielleicht, wie Reinaud vermuthet, ein Ver-
M e y e r , Gesch. d. Botanik. III. 18
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