288 Buch X. Kap. 6. §. 41. Buch X. Kap. 6. §. 41. 289
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selben von Süd nach Nord auf einander folgen, und zählt die zehn
Sectionen eines jeden von West nach Ost zu.
E r s t e s Klima. Sect. 1. (Tom, I, pag, 13) Früchte giebt es
im ganzen Lande der Neger nicht. Der Nil (Niger) strömt in diesem
Lande von Ost nach West. An seinen Ufern wachsen in
dichten Wäldern das o r iental ische Rohr (Qaszab aschscharqi,
ohne Zweifel eine Bambusee) das Ebenholz die Zeder die
Weide und mehrere Arten von Tamarix. So übersetzt Jaubert.
Gleich auf der folgenden Seite kommt aber ein Rohr vor, woraus
die Bewohner ihre Bögen Pfeile und Bogensennen bereiten, und welches
A s c h s c h a r k i genannt werde. Das würde nach unsern Wörterbüchern
nur etwas anders vocalisirt, As chs chor aki , das schnel l e Rohr
(welches den Pfeil abschnellt) bedeuten. Es wäre also an einer der beiden
Stellen eine Verwechselung der beiden Buchstaben Qaf und Kef
nicht unwahrscheinlich. Welches Wort Jaubert durch Zeder übersetzt,
weiss ich nicht, und vermuthe daher das gewöhnliche Scharbin.
In dem zu Rom gedruckten Text steht aber Schamschdd,
woraus Hartmann (I.e. pag. 25, not. m) Scham schär, Buxbaum,
macht. Keinen der beiden Bäume dürfen wir in der heissen Zone
des westlichen Afrika erwarten, wiewohl auf den Gebirgen von Fez
und Marokko die Zeder noch vorkommt. — Sect. III. (pag. 23).
Bei Kükü, wahrscheinlich unserm Kuka am Schadsee (vergl. Hartmann
pag. 55) wächst das Schlangen holz, was die Schlangen
aus ihren Schlupfwinkeln hervorlockt, und den, der es in der Hand
hält, gegen ihren Biss schützt. Es gleicht dem Aqir qarliä
darin, dass es mit Runzeln überzogen und gewunden ist, doch ist
es von Farbe schwarz. Diese Vergleichung führt uns nicht weiter,
denn ausdrücklich behauptet Ibn Baithär II, S. 179 es wäre ein
Irrthum, dass die Araber das Pyrethron des Dioskorides durch
Aqir qarlia übersetzten. Die ächte Pflanze dieses Namens wüchse
nur im westlichen Afrika, wo er selbst sie bei Constantine aufgefunden
hätte. Aber unter ihrem eigenen Namen Aud alßajjadt,
S c h l a n g e n h o l z , beschreibt Alidrisi bei Ibn Baithar II, S. 225
die fragliche Pflanze noch einmal, nennt sie bitter und vergleicht
ihr Holz mit dem der Glycyrrhiza glabra. Sontheimer erklärt sie
hier unbedenklich für Ophioxylon serpentinum, auf das
schon Hartmann (pag. 58) rieth. Allein dagegen spricht die geographische
Verbreitung. Lieber möchte ich eine andere Apocynee,
etwa eine Carissa vermuthen. - Sect. VL Pag. 45 und 47 wird
der besten Aloe von der Insel Soqothr a erwähnt; später pag.
53 auch der schlechten Aloe aus iPadhr amaut . — (Pag. 51).
Nördhch von Szanâ in Jemen auf dem Gebirge RiÜmar wächst
die Pflanze, welche War s genannt wird, gelb wie Safran,^ und
zum Färben angewandt. Abu H'anîfadt bei Ibn Baithàr II, S. 585
beschreibt sie genauer als eine nur in Jemen vorkommende Culturpflanze,
und Sprengel, der sie aus Serapion kannte, erklärt sie
in der Geschichte der Botanik I, S. 219 mit grosser Wahrscheinlichkeit
fürMemecylon tinctorum. Auf derselben Seite spricht
AHdrîsî über den Import zu Aden, und zählt darunter fast alle
PflanzenstoiFe auf, die man durch den Handel aus Indien bezog.
Noch wird pag. 54 des auf den Bergen bei Marbâth wachsenden
W e i h r a u c h b a u m s nur flüchtig erwähnt. — Sect. VIL führt uns
längst der Ostküste Afrika's bis in die Gegend von Madagaskar
hinab. (Pag. 59). Auf der Insel Angibah (Angia bei Hartmann
pag. 117), vielleicht unserm Zanzibar, besteht die vornehmste
Nahrung der Eingebornen in P i sang, wovon fünf Sorten unterschieden
werden, Alqand (vielleicht wegen der Süsse nach dem
Kandiszucker benannt), Alf ì l i (vielleicht wegen der Grösse der
Frucht, die oft gegen zwölf Unzen wiegen soll, von Alfîl, der
Elefant), Alomani (vom Lande Omán), Almor îânî und Assak
r i (vielleicht nach Sakkar, Zucker benannt). — Sect. VIII. Indem
wir jetzt zu den indischen Inseln gelangen, stossen wir bei
Alidrîsî auf dieselben Irrthümer, die wir schon bei Almasudi kennen
lernten, und neue, wie es scheint aus Missverständniss des
Vorgängers entsprungene kommen hinzu. Hier ist nicht der Ort
das alles genauer zu untersuchen und zu berichtigen, und ich sage es
nur, um meine Leser auf die ihnen bevorstehenden Kreuz- und Quersprünge
vorzubereiten. — Pag. 68. Auf den Inseln Arraiballât
1) Eichtigei Addibah'ât , wie Reinaud pag. LVl seines Discours préliminaire
zur Melation des vmjnges dans Vinde et h la Chine, und Dülaurier im
Journal Asiatique, série- IV, tvm. VIH, pag. 171 nachgewiesen haben.
Meyer, Gesch. d. Botanik» III. 19
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