382 Buch XI. Kap. 2. §. 55. Buch XT. Kap. 2. §. 55. 383
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N i k o l a o s Myrepsos Alexandrinos, wie ihn die Handschriften
nennen, ward oft verwechselt mit einem weit altern salernitanischen
Schriftsteller Nicolaus Präpositus, der auch ein
Antidotarium geschrieben, aber in lateinischer Sprache; und diese
Verwechselung begegnete schon dem ersten Herausgeber einer
alten lateinischen Uebersetzung jenes Griechen, worüber ich die
beste Aufklärung bei Choulanti) finde in folgenden Worten: „Durch
den Calabresen Niccolo von Reggio^), welcher im XIV.
Jahrhunderte zu Salerno lehrte, war das Antidotarium des Nikol
a o s Myrepsos zu einem kurzen Auszuge in lateinischer Sprache
verarbeitet, oder vielleicht ein in griechischer Sprache schon vorhandener
Auszug lateinisch übersetzt worden. Diesen mit fremder
Zuthat schon belasteten Auszug verschmolz Ammonius mit dem
Antidotarium des Nicolaus Präposi tus, welches er für einen
ähnlichen, aber unvollständigeren Auszug des Myrepsos hielt,
brachte das Ganze in alphabetische Ordnung und veränderte einigermassen
die Latinität." Das ist die mir nur durch Choulant bekannte
Ausgabe:
N i c o l a i Alexandrini hber de compositione medicamentorum
etc. curavit J. Agr icol a Ammonius, Ingolstadii 1541, in 4.
Den vollständigen Nikolaos Myrepsos übersetzte erst Fuchs nach
einer griechischen Handschrift, gab aber leider nicht den Text,
sondern nur seine Uebersetzung heraus, begleitet von einem Commentar,
worin er manche dunkle Stelle und zweifelhafte Namen des
Originals abdrucken liess, unter dem Titel:
N i c o l a i Myrepsi Alexandrini medicamentorum opus, in
sectiones quadraginta octo digestum, hactenus in Germania
non Visum etc. a L e o n a r t o Fuchsio etc. e Graeco in Latinum
recens conversum luculentissimisque annotationibus illustratum.
Basileae 1549 in fol.
Dieser Ausgabe bediene ich mich. Spätere Abdrücke derselben
1) Choulant, Handbuch der Bücherlcunde der altern Medicin, zweite Äufh,
Seite 157.
2) Nicolaus Rheginus ist zugleich der älteste Uebersetzer vieler Werke
des Galen OS in der lateinischen Ausgabe der Werke desselben Papiae 1516. fol.
sind, so weit ich sie kenne, minder sauber und correct, ausgenommen
der in der stephanschen Sammlung Medicae artis principes
etc., der der Originalausgabe gleichkommt. Der griechische Text
ist noch ungedruckt.
Es ist ohne Vorrede, ohne allen weitern Text, eine wüste
Masse von Recepten zur Anfertigung zusammengesetzter Medicamente,
oft, doch nicht immer, mit kurzer Angabe ihrer Wirkung.
Eigentliche Citate älterer Schriftsteller kommen nicht vor, doch
sind viele Compositionen nach ihrem Erfinder benannt, oder es
wird gesagt, welche vornehme Person sich ihrer bediente, oder
wem der Verfasser ihre Mittheilung verdankte. Ein nicht ganz
vollständiges Verzeichniss der in solcher Weise angeführten Personen
lieferte F a b r i c i u s in seiner griechischen Bibliothek XHI,
pag. 9 sqq. Nur diejenigen, wonach man das Zeitalter des Myrpsos
hat bestimmen wollen, hebe ich aus.
M e s u e sect. 32, cap. 117. Er starb nach Leo Africanus, einer
freilich unzuverlässigen Quelle, im Jahr 1015.
M i c h a e l Angelus Regalis sect. 1, cap. 295, ist unstreitig der
Kaiser Michael VIII. Paläologos, der 1258, als in Konstantinopel
noch die lateinischen Kaiser walteten, in Nikäa gekrönt
ward, und drei Jahr darauf 1261 nach Vertreibung jener in Konstantinopel
einzog. Er starb 1282.
N i c o l a u s der Pabst , sect. 2, cap. 9. Welcher, wird nicht gesagt.
Man vermuthet den dritten dieses Namens, der 1277—1280
regierte, weil er der muthmasslichen Zeit des Schriftstellers am
nächsten stand. Indess kann auch ein früherer gemeint sein;
denn Myrepsos sagt nur; „Dieses Mittels bediente sich der Pabst
Nicolaus;" und dasselbe sagt er bei andern Mitteln von weit
ältern Personen, z. B. von Kleopatra.
D o m i n u s Joannes sect. 10, cap. 103, und
M a g i s t e r Joannes sect. 32, cap. 99. Darunter versteht Sprengel
(Gesch. d. Medic. dritte Aufl. II, 335, Anmerkung 63) den
Joannes Aktuarios, auf den ich bald kommen werde.
A c t u a r i u s sect. 40, cap. 8, mit dem Zusatz, er hätte unter der
Regierung des Königs {stand da, ßaadevg, so hätte Fuchs über-
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