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gedruckt besitzend, machte es zu einer seiner Hauptquellen, und
giebt oft seitenlange Auszüge daraus, bald unter jenem Titel bald
unter dem Namen seines Verfassers Q u t s ämi (Quatrem^re schreibt
Ivouthaji), seltener unter dem des arabischen Uebersetzers Abu
B a k r Ibn Waliaschidt (Quatrem^re schreibt Wahschijah)
Auch Ibn Baithar, den wir jetzt wenigstens in deutscher Uebersetzung
gedruckt besitzen 2), citirt (II, S. 546) den E b n Wahaschn
a h (statt Wahaschijjah) in der nabathäischen Landwirth-
S c h a f t , und sehr häufig bloss das B u c h der Landwi r thschaf t
worunter, wie die Vergleichung mit Ibn Alawwäm lehrt, die nabatluusche
zu verstehen ist. Dies Werk ist nun nicht nur an sich
höchst bedeutend, sondern es eröffnet uns auch einen merkwürdigen
Blick m die frühere Literatur der Nabathäer. Quatrem^re, der
nur die beiden in Paris vorhandenen Bücher benutzte, und die
Fragmente bei Ibn Baithar und Ibn Alawwdm, auf die ich zurückkommen
werde, überging, spricht sich darüber in folgender
Weise aus^):
„Die Nabathäer besassen in ihrer Sprache eine ziemlich o-rosse
Menge von Werken verschiedener Art. Eins dieser Bücher erzahlte
die Abenteuer des Tamuz, des Adonis der Griechen. Ein
bchriftsteller namens Sagrit, dessen Zeitalter man nicht o-enau
kannte, und der folglich in einer sehr fernen Zeit gelebt haben
musste, hatte eine Abhandlung über den Ackerbau in Versen
cm grosses Werk über die Medicin, ein anderes über die Eigenthumhchkeiten
der Zeiten geschrieben. Letzteres, sagt man
war ein bewunderungswürdiges Werk von grosser Ausdehnung'
und unverkennbarem Nutzen, für welches er kein Vorbild ^e!
habt hatte. Das erste Werk, das über den Ackerbau, war
in Kapitel getheilt, und jeder Vers enthielt einen doppelten Reim
e m e n ^ ^ a s erste und einen auf das letzte Wort. In jedem Kal)
Aüu ^-caria etc Ebn El Ankara de agricuUura. Traducido etc. .or
J. A. Banqueri. Madrid 1802. — 2 voll. fol.
-i) Ebn Baithar. übersetzt von J. Sontheimer. Stuttgart. IS-iO ~ 18i2 _
voll. Lexikonfonnat.
3) A. u. 0. ]mg. 227.
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pitel fand sich die Aufzählung der Pflanzen, welche verschiedenen
Gegenden eigenthümlich zukamen. Dujabi galt für den Verfasser
eines dem Syrer Mardajad gewidmeten Werks. Er ward als ein
Profet verehrt. Jambusch ad, der lange nach Sagrit gelebt hatte,
hatte kein besonderes Werk über den Ackerbau verfasst, sondern
sich beflissen dem Gange Sagrit's zu folgen, indem er den Entdeckungen
dieses die Früchte seiner eigenen Untersuchungen hinzufügte.
Adam, sagte man, hatte tausend Blätter geschrieben,
worin er die Pflanzen durchging, die in Einem Lande gedeihen,
in einem andern nicht, und ihre Kräfte, ihre nützlichen und schädlichen
Eigenschaften aufzählte. Ihm schrieb man auch ein grosses
Werk zu über die Natur der Erden, ihren verschiedenen Geschmack,
ihre Eigenschaften und Producte. Ein Theil dieser Werke existirtc
noch, als der Verfasser der nabathäischen Landvvirthschaft schrieb.
B a r k u k a aus der Stadt Babylon, so wie der Arzt Rawata, hatten
Abhandlungen über die Gifte geschrieben. Kamas-Nehri
hatte ein Gedicht geschrieben, worin er dem Weinstock den Vorzug
vor den übrigen Pflanzen, und sogar vor der Palme gab. Audi
ein Gedicht über den Wein hatte er geschrieben. Dem Kananiter
T a m i r i legte man ein Gedicht bei, worin der Nutzen der verschiedenen
Winde beschrieben war. Noah galt für den Verfasser
eines grossen Werks, welches ihm durch den Mond eingegeben
war. Kuluscha, der sich einen Sendling der Sonne
nannte, hatte über die Mysterien geschrieben. Maschi-Nehri
hatte ein Werk verfasst, worin er sich bemühete die Nachtheile
des Klima's von Syrien hervorzuheben, um das Buch des Kananiters
T ami r i zu widerle<ien, der zu beweisen suchte, dass Syrien
den Vorzug vor Babylon verdiente. Demselben Tamiri
schrieb man die Antwort auf einen Brief zu, den Noa h an ihn gerichtet
hatte, um ihn zu vermögen, dass er den Dienst der Planeten
aufgäbe, und nur den ewigen Gott anbetete. Kamasch-
N e h r i , der für den ältesten Schriftsteller galt, hatte ein Werk
unter dem Titel Schiaschek in drei Kapiteln geschrieben, worin
er vom Ackerbau und von der Pflege, welche die Pflanzen verlangen,
handelte. Der Dichter Mabarderuka hatte ein Gedicht