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528 Buch XI. Kap. 5. §. 71.
D o m e l l a 158, sicher nicht Dorella Caesalp., d.i. Alyssum sativum,
die Spr. hierher zog, sondern vermuthhch entweder Torm
e n t i l l a , welche die Gl. W. durch Turnella erklärt, oder eine
E u p h o r b i a , weil die Syn. Heimst, unter ihren zahlreichen
Synonymen der Wolfsmilch neben Tithimalus auch Tornella
major anführen. Ausserdem finde ich nur noch S. VI, pag. 63,
nr. 49 die mir ganz unverständliche Glosse Eatilla, Turnella. Da
nun Tormentilla schon unter dem Namen Birchvurtz vorkommt,
so halte ich die Pflanze für Euphorbi a Cyparissias, die
mit ihrer zierlich spiralen Blattstellung auch der Etymologie des
Namens von tornare, drehen, wohl entspricht.
D ö r t h 175, ein vieldeutiger Name. Mattuschka in seiner flora
Silesiaca stellt ihn zu Bromus secalinus, Lolium perenne und
Myagrum sativum; Spr. erklärt die Pflanze für Avena fatua,
ßss. für Myagrum sativum. Ich weiss nicht, was es hier ist.
Der Begriff" der Dürre, Trockenheit liegt zum Grunde.
E r d p e f f e r 168 (29*), nach Spr. Capsicum annuum ohne allen
Grund, nach Kss. Polygonum Hydropiper, was aber bei Mattuschka
und Andern Wasserpfeffer heisst. S. V, pag. 56, nr. 19 steht
Crassula major, Erdpheffer, und Gl. R. nr. 63 Raffanus, Ertpeper.
Ich halte es demnach entweder für S e d uma c r e oder für Cochl
e a r i a Ar m o r a c i a , und entscheide mich, weil Raphanus noch
in einem besondern Kapitel vorkommt, für ersteres.
F e f r i f u g a 125 (70), nach Rss. Erythraea Centaurium, und wirklich
stellen die Syn. Heimst. Febrífuga, Eel terrae, Centaurea
und den deutschen Namen Aurine zusammen. Allein mir scheint
Hildegardis diese Pflanze unter Centaurea zu verstehen, und
alle mir sonst bekannte Glossen übersetzen Febrífuga durch
Matero oder Metere (Mutterkraut) d. i. Pyrethrum Part
h e n i u m .
F r a s i c a 89, kalt und sehr giftig, mir unbekannt; nach Spr. Ranunculus
Thora, den Hildegardis schwerlich kannte, nach Rss.
Pedicularís palustrís, leider ohne Angabe des Grundes. Gl. C.
hat Frasia, Wormwort, ein vieldeutiger Name, der aber keiner
Giftpflanze zukommt.
Buch Xr. Kap. 5. 71. 529
G a r c h s l e n i (27*), eine Pflaumenart, vermutlich verschrieben
statt Gar thsleni ; das würde Gartenschlehen, P runus insit
i t i a sein. Doch vergleiche man Kríchim.
G e l i s i a 153, Spr. orakelt wieder, man begreift nicht wie, Amaranthus
trícolor. S. VI, pag. 62, nr. 21 hat Gelisia, Nessevurz
Gl. Anon. Gelisia, Nessivurz, Gl. C. Genisia (statt Gelisia) Notelof
doch ist e für o corrígirt, also Netelof (Nessellaub), Gl. Z. Gelisia'
Nieswurz (vielleicht nur Lesefehler statt Nesselvurz) Gl R
Gelisia, Nedervurt. Das alles geht auf Nessel, ohne Brennessel
und taube Nessel unterscheiden zu lassen. Nur die Syn Heimst
stellen unter A. 74, ausser einigen ganz fremden, nur die zu
Urtica urens gehörenden lateinischen und den deutschen Namen
Hedernettel (Heiternessel oder Brennessel). Da Hildegardis aber
ein besonderes Kapitel III de Urtica hat, und dann, wie auch
sonst (36. 17*) bald urens bald ardens dazu setzt, so glaube ich
hier eine taube Nessel verstehen zu müssen, vermuthe aber, weil
die Pflanze gegen Gelbsucht dienen soll, eine gelbblühende, also
nicht Galeopsis Tetrahit, wie Rss. meint, sondern Galeobdo-
Ion luteum.
' G e r l a 62, ein Nahrungsmittel, nach Spr. und Rss Sium Sisarum
Der neudeutsche Name Giríein oder Goríein, klingt an, nur finde
ich den alten nirgends.
G i t h 154 und Gi therut (17) sind schwerlich verschieden. Die
Syn. Heimst, haben unter A. 151 neben Gith auch Githirun und
Gittiris. Git kommt bekanntlich schon bei Plinius vor und
pflegt bei den Deutschen Agr o s t emm a Gi th ago zu bedeuten,
wofür es hier auch Rss. früher nahm. Später erklärte er es
Iner für Nigella arvensis, die freilich denselben Namen führt
z. B. m Caroli M. capitulare de villis.
H ú m e l a 94 und die Pluralform Humel i n (116) kann nicht Humulus
Lupulus sein, wie Spr. meinte; denn cap. 73 handelt besonders
de Humulo. Rss. lässt es zweifelhaft, ich auch. Kmnela
Ivümmel zu lesen, wage ich nicht. '
I r s i l l i r i c a (32), scheint aus Iris íllyríca gebildet
Kr ichim (25*), eine Pflaumenart, noch jetzt Kneche, niederdeutsch
Meyer, Gesch. d. Botanik. III.
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