• fr
i
• r I
• i •• •
534 B u c h XL Kap. 5. §. 71. B u c h XL Kap. 5. §. 71. 535
eine Carex, wie Rss. wollte. Ich kenne es nicht. Doch vergleiche
man Weggrasz.
S u r e g r a s z (52) sehe man unter Weggrasz.
S u r r i g o (50) soll hohl sein, wie Dume Porrum, Priseloch und
Planza, ist folglich eine mit Allium Porrum verwandte Art.
T r i b u l u s 53* erklärt Rss. sehr richtig für Crataegus Oxyac
a n t h a , ich will den Beweis dazu liefern. Die GL Hamb, hat
Tribulus, Hiifa, dasselbe Wort erklärt S. 1, pag. 18, nr. 35 durch
Hieifaldra, S. III, pag. 39, nr. 49 durch Hiephalter; nach Benecke's
mittelhochdeutschem Wörterbuch bedeutet aber Hiefe
und Hiefalter die Hagebutte.
U g e r a 144 scheint ein deutscher Name zu sein, denn es ist sowohl
der Singular (Ugera valde calida est) als auch der Plural
(Ugera tunduntur). Seine Bedeutung ahne ich so wenig wie
Rss., weiss auch nicht, wie Spr. auf Colchicum autumnale kam.
V e h d y s t e l 110, nach Spr. Centurea Calcitrapa, nach Rss. Card
u u s Mar ianus, was nicht nur der Abstammung des Namens
von Vehe (in Adelungs Wörterbuch Fehe), d. i Hermelin, entspricht,
sondern auch durch die spätere Benennung Fechdistel
bei Otto Brunfels, Vehdistel bei Tragus bestätigt wird.
V i b e x 42*, nicht Vitex Agnus castus, wie Spr. meinte, sondern
nach Rss. ganz richtig B e t u l a alba. Den Namen Betula finde
ich im Mittelalter gar nicht. Schon Albertus Magnus de
vegetabilibus lib. VI tract 1 cap. 20 nennt die Birke Fibex, die
Glossarien haben meist wie Hildegardis Vibex.
V i c h b o n a 9. Ich muss auch hier gegen Spr. der auf Phaseolus
rieth, und mit Rss. für L u p i n u s albus stimmen. Die Syn.
Heimst, stellen unter A. 172 Faba lupina, Lupinus, Vyk bone etc.
zusammen. Eben so andre Glossen.
V i n u m Franconicum et Hunonicum (55"^) werden im Kapitel
de Vite unterschieden. Jenen soll man seiner Stärke wegen
mit Wasser verdünnt trinken; dieser soll von Natur wässrig
genug sein. Man hüte sich dabei an französische und ungrische
Weine zu denken. Beide Sorten werden in Urkunden aus der
Bheingegend oft neben einander genannt, wenn von Abgaben in
Wein oder Festgelagen die Rede ist^). Jenes ist Frankenwein,
dieses Rhein- oder Moselwein; denn der Pagus Hunonicus (wovon
noch der Hunsrück den Namen führt) lag zwischen Rhein
Mosel und Nahe^).
V i s c u m piri (116. 170. 20^), unser Viscum album. Es ist
aber merkwürdig, dass das berühmte Viscum quernum gar nicht,
sondern nur das des Birnbaums vorkommt.
V i s e l a 11, eine Hülsenfrucht. Rss, hält sie für Ervum Ervilia.
Sollte es nicht P h a s e o l u s vulgaris sein? Unter dem lateinischen
Namen kommt er schon in Caroli M. capitulare de villis
vor.
V u l l e n a (70), in den Glossarien öfter Vullina, der gewöhnliche
deutsche Name für Verbascum Thapsus. Vergl. Lanaria.
W a l b e r e 179, nach Rss. Vaccinium Myrtillus. Ist möglich, doch
einen Beweis dafür finde ich nicht.
W e g g r a s z 52. Damit zugleich werden Sur egr a s z und ßoem
e s g r a s z als schlechte Nahrungsmittel genannt. Vermuthlidi
sind es wildwachsende Pflanzen, die man zum Kohl sammelte.
W e g g r a s s wird in den aUen Kräuterbüchern und neuern Floren
bald Armeria vulgaris, bald P o l y g o n u m aviculare genannt;
Spr. entscheidet sich für jenes, Rss. für dieses, und ich
glaube mit Recht. Suregrasz übergehen meine Vorgänger;
ich halte es für R ume x Acetosel la, da Acetosa unter dem
Namen Acitula ihr eignes Kapitel hat. Roemesgrasz hält
Rss. für Beta Cicla, weil ;dieser Pflanze in der Flora Francica
von Frank von Frankenau die Namen römischer Kohl und
Romgrass beigelegt werden. Aus demselben Grunde deutete
ich bei Erläuterung der Gl. R. nr. 85 Brassica, Remescol, auf
Beta Cicla, wiewohl nicht ohne Zweifel. Jetzt vermuthe ich die
jungen zum Frühlingskohl gebräuchlichen Pflanzen von Bras-
1) Anton, Geschichte der teutschen Landwirthschaft Jll S. 310,
2) Juncker, Anleitung zu der Geographie der mittlem Zeiten, Jena 1712 in 4,
pag. 248,
Sr, m
'f'
• J
• u
" I
m
r.-'' 1
I