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38 B u c h IX. Kap. 2. §.8.
K a i da aus Tsaqifi). Er hatte die Medicin zu Gondischapur
studirt, und darauf längere Zeit in Persien practicirt und grosse
Reichthümer erworben. Er war aber von Geburt kein Perser, sondern
ein Araber aus der Gegend von Mekka, und kehrte später in
sein Vaterland zurück, wo er beim Profeten und dessen erstem
Nachfolger Abu Bakr als Arzt in grossem Ansehen stand, obgleich
er niemals zum Islam übergetreten zu sein scheint, weil sein Sohn
als ein Gegner des Islam bezeichnet wird. Ob er Schriftsteller
war, wissen wir nicht.
Es versteht sich von selbst, dass mit dem Untergange des
persischen Reichs, und dem Uebertritt der bei weitem meisten Perser
zum Islam, die persische Sprache nicht unterging. Allein was
wir in dieser Sprache von medicinischer Literatur späterer Zeit,
die hier allein in Betracht kommt, kennen, unterscheidet sich ausser
der Sprache so ganz und gar nicht von der arabischen Literatur,
wie sich etwa französisch geschriebene Bücher moderner Russen
von der russischen Literatur nicht unterscheiden. Ich könnte sie
daher geradezu mit der arabischen zusammenfassen. Weil man sie
jedoch beim Nachschlagen eher hier als dort suchen wird, mag das
Wenige, was ich darüber zu sagen habe, hier Platz finden. Ich
halte mich dabei fast ganz an:
S e l i g m a n n , K., über drei höchst seltene persische Handschritten.
Ein Beitrag zur Literatur der orientalischen Arzneimittellehre.
Wien 1833. 8.
Die erste der darin beschriebenen Handschriften ist eine Arzn
e i m i t t e l l e h r e von A b u Manszür Mowafiq Ben Ali Alh
a r a w i , gewidmet dem Samaniden-Fürsten, dem Amir Almanszür
Ben Nüh, der zu Bochara residirte und den glaubhaftesten Nachrichten
zufolge nach fünfzehnjähriger Regierung im Jahr der Higradt
365 (976 n. Chr.) starb. Auf dem Thron der Chalifen sass um
jene Zeit Almofadhdhil Mothibillah, doch ausser dem Titel des Re-
1) Abul Pharajii Tiistor. compendios, dynastiar. edid. Po coche, pag. 99.
Vergl. Wüstenfeld, Geschichte der arah. Aerzte u. Naturforscher, Seite 8 und 9,
wo er B e n K e l e d a genannt wird.
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B u c h IX. Kap. 2. §.8. 39
genten, sagt Abulfeda war nichts in seiner Gewalt. Die Samaniden
namentlich hatten sich, wenn nicht dem Namen, doch
der Sache nach längst unabhängig gemacht, und ihre Hauptstadt
Bochara zu einem Hauptsitz der Wissenschaft und Poesie erhoben.
Dort lebte unterandern auch lange vor unserm Abu
Manszúr der hoch berühmte Arzt Arrázi, von dem ich nur deshalb,
weil er ein Araber war, erst später sprechen kann. Die schönste
Blüthe Bochara's war indess zu Abu Manszúr's Zeit schon vorüber.
Vom Leben dieses Mannes ist nichts bekannt, als was sdn Name
sagt, dass er aus Harát in Chorasan gebürtig war. Von seinem genannten
Werke hat uns Seligmann selbst einen Auszug geliefert:
Liber fundamentorum pharmacologiae. Auetore Abu Mansur
M o w a f i k ben Ali al hervi. Epitome codicis manuscr.
etc. Primus Latio donavit Romeo Selig mann. Pars Í,
Vindobonae 1830. — Pars II. Accedunt notae ex codicibus
manuscr. persicis ineditis (auctore Nur eddin Muhamme d
A b d u l l a h Schirasio et auctore Ali ben Husein el
A n s a r i ) nec non ex léxico pérsico B u r h a n i Kati, aliisque.
Ibidem 1833. 8.
Und von den beiden längern Artikeln, dem vom Wd n und dem
vom Wasser, hat er in seiner vorgenannten Schrift Seite 14 íF. eine
vollständige deutsche Uebersetzung geliefert Leider sind, wie er
selbst sagt, von der ersten Hälfte des Auszugs nur wenige Exemplare
in den Buchhandel gekommen; und da die kleine Schrift
über die drei Handschriften, welche nothwendig mit jenem Auszuge
verbunden sein muss, auch wieder separat erschienen ist, so sind
dadurch vollständige Exemplare seltener gemacht als billig. Auch
kann ich nicht leugnen, wie dankbar ich das Ganze, was uns mit
einem so merkwürdigen Schriftsteller bekannt gemacht hat, anerkenne,
dass mir eine vol lständige Uebersetzung des Originals
ohne alle Erläuterungen lieber sein würde, als dieser mit so vielen,
und doch ungenügenden Erläuterungen mühsam ausgestattete Aus-
1) Abulfedae aúnales muslemici, edid. Adler, II, fag. 439.
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