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158 Buch X. Kap. 3. §. 19.
C o s t a : Fabe non (die Negation ist zu streichen) acquirunt cogitationem
et tristitiain. Das stimmt auffiillend überein mit dem, was,
wie wir sahen, Serapion erstens seinen Barbios, dann seinen
C o s t e s , und was Ibn Baithàr erstens seinen Kunius und dann
seinen Qosthus sagen lässt; und zu den Worten des Barbios
oder Kunius fanden wir eine ParaJlelstelle der Geoponika, folo--
Iich auch zu denen des Tritus bei Arrazi. Da hätten wir demnach
wn-klich ( inmal die Uebereinstimmung, die Tiraquelhis ahnete.
Wn- wollen aber nicht unbemerkt lassen, dass Didymos, was er in
den Geoponiken von der Bohne sagt, mit den Worten einleitet:
ceterum pliysici ajunt, und dass sich theils ähnliche theils ganz
gleiche Behauptungen von der Bohne seit den Zeiten des Pjthagoras
durchs ganze Alterthum ziehen, wie Niclas in seinen Noten
zu der betreffenden Stelle der Geoponika nachgewiesen.
Es gab also, das folgt aus dem allen, eine a r a b i s c h e Uebers
e t z u n g unserer Geoponika; Serapion benutzte sie und
nannte sie die Landwirth schaf t des Ko ns t an ti n o s, zuweilen
auch mit Namen, die vielleicht aus Kassianos Bassos entsprangen.
Ibn Baithàr und Ibn Alawwàm benutzten sie gleichfalls,
verwechselten sie aber mit der von Sergios einst ins Persische
übersetzten, also weit ältern griechischen Landwirths ch aft
des Qosthus. Arrazi kannte nur diese, die er bald unter Fala
h an, bald unter Fi l a ha, bald unter Costa citirt.
Die schwierigste Frage ist noch zurück, wer denn jener
a l t e , schon von Sergios übersetzte Qosthùs war. Ein
unbedeutender Schriftsteller war er nicht, das zeigen die vielen
Bruchstücke seines Werks, vor allen die georgischen bei Ibn Alawwàm;
gleichwohl kennen ihn die Griechen und ßönier unter diesem
Namtn nicht. Sollte er unter seinen Landsleuten so gänzlich
verschollen sein? Weit wahrscheinlicher ist eine bis zur Unkenntlichkeit
gehende Entstellung seines Namens. Der einzige ältere
und berühmte griechische Georgiker, dessen Name wenigstens
einigen Anlaut an den Namen Qosthùs vernehmen lässt, ist I v a ss
i o s Dionysios Itykäos, und unter den vier einzigen Aussprüchen
desselben, die sich bei Varrò und Columella erhielten.
Buch X. Kap. 3. §. 19. 159
ist wenigstens Einer, der einem Ausspruch jenes Qosthùs bei Ibn
Alawwàm so ziemlich entspricht. Varrò i) handelt vom Dünger,
und sagt, für den besten hielte Kassios den der Vögel, besonders
der Tauben; darauf liesse er den der Menschen folgen; in die
dritte Klasse stellte er den der Schaafe Ziegen und Esel; für den
schlechtesten erklärte er den Pferdedünger, wohlverstanden für Saaten,
denn für Wiesen eigne sich derselbe vielmehr am
besten. Die Parallelstelle bei Ibn Alawwàm-) heisst so: Quost- »
hùs sagt: am besten ist der Dünger der Vögel^ der von den Tauben
kommt, und mit seiner Ritze das Unkraut tödtet; dann folgt
der des Esels, dann der Schaafe, dann der Ochsen, und am zut
r ä g l i c h s t e n von allen Düngerarten für das Gras ist
der der ßeit- und Lastpferde. — Genau stimmen beide
Stellen zwar nicht überein, und ähnliche Classificationen des Düngers
wiederholen sich bei mehrern Georgikern, unterandern auch
bei den Quintiliern in den Geoponiken; aber den Zug, dass der
Pferdedünger die Eeihe schliesst, und gleichwohl für Wiesen vor
andern empfohlen wird, finde ich sonst nirgends. Das ist aber
auch alles, was ich für meine Vermuthung zu sagen weiss. Viel
Fleiss und Scharfsinn verwandten Casiri, der Lobredner, und Banqueri,
der Uebersetzer und Herausgeber des Ibn Alawwàm, auf
die Deutung der zahlreichen bei letzterem vorkommenden Schriftstellernamen;
den Namen Qosthùs tastete noch keiner an. Das
entschuldige meine mir selbst keinesw^egs genügende Deutung.
I n s Arabische übersetzt ward des Qosthus Werk nach
H'aggi Chalifah, wie schon gesagt, viermal, von Sergis Ben H el
ì à (oder Sergios), von Qostha Ben Lùqà, von Asthath
(Eustathios) und von Abu Zakaria Ben Jahia Ben Adi. Von dem
ersten, der meiner Ueberzeugung nach den Qosthùs nicht ins Arabische,
sondern ins Persische übersetzt hat, nichts mehr.
Q o s t h à Ben Lùqà Albalbekì lebte als christHcher Arzt
in seiner Vaterstadt Balbek, dann zu Bagdad, wohin er als Ueber-
1) Varrò de re rustica 7, cap, 3ò\
2) Ibn A. la 20 10 dm 7, pag. 100,
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