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524 Buch XI. Kap. 5. §. 71.
dass es sich hier um die Anfänge unsrer Flora handelt, denen wir
nicht zu viel Sorgfalt widmen können, und auf deren hohes Alterthum
wir stolz zu sein Grund haben. In seiner Historia rei herbariae
I, pag. 226 sagt Sprengel bei einer Pflanze der Physik,
die er gänzlich missdeutet: „Bona Abbatissa, quae nunquam plantas
viderat, exscribit alios transscriptores." Wer das folgende Verzeichniss
auch nur flüchtig durchläuft, wird sich von der Grundlosigkeit
dieses Vorwurfs überzeugen. Hätte sie ihre meisten
Pflanzen nicht selbst in Wald und Flur aufgesucht, wie wäre sie
zur Kenntniss so vieler volksthümlicher Namen, die noch in keiner
Schrift standen, gelangt?
Zur Erläuterung zweifelhafter Pflanzen in der Physik der
Aebtissin Hildegardis,
A l e n t i d i u m 132, kenne ich so wenig, wie meine Vorgänger,
vermuthe jedoch eine Entstellung aus Alant, Inul a Helenium.
Die Syn. Heimst, unter A, 167 bieten dergleichen mehrere dar,
wie Aliana, Elempinum etc., wiewohl jene nicht
A s a r u m (31. 36) und As er um 116 (123), kann dem davon gemachten
Gebrauch nach nicht Asarum Europaeum sein, wie Ess.
meint. Im Text von cap. 31 wird Asarum sogar als herbula
suavis bezeichnet, und unser Asarum kommt ausserdem unter
seinem bekannten deutschen Namen Haselvurtz 95. vor, den
Kss. unerklärt lässt. Ich halte es für Glechoma hederacea,
in den Glossen gewöhnlich Acer, Gundereba, in S. II, p. 21,
nr. 24 Acera. Die Syn. Heimst, unter A. 91 stellen Acer, Acera,
Azarum, Edera terrestris zusammen, und übersetzen Gundeleve
oder Gundelrave (wo mein Codex Gondram, das jetzt gewöhnliche
Gundram hat).
A s p im (102), ist Pluralis für Espe, P o p u l u s tremula, die 36*
unter dem lateinischen Namen Tremulus vorkommt.
B a c h e n i a (23*), ohne Zweifel falsche Lesart statt Bathonia, dem
damals üblichen deutschen Namen für Betonica officinalis.
Den lateinischen Pandonia werden wir später bekommen.
B u c h XI. Kap. 5. §. 71. 525
B a s i l i a (116) und Basi l ica (68. 23*), jenes der deutsche, dieses
der lateinische Name für Ocimum Basilicum. Aber
B a s i l i s c a 138. gehört nicht dazu, wie Rss. meint. Denn diese
Pflanze wird eine kalte genannt. S. V, p. 54, nr. 64 erklärt
Basilisca durch Natterwurz, d. i. Cal l a palustris. Bei Albertus
Magnus de vegetabilibus lib. VI, tract. II, cap. 3 scheint
Basiliscus (edit. Jammy) oder Basilica (cod. Argent.) Arum
m a c u l a t um zu sein. Draguntea und Serpentaria werden als
Synonyme dazu gestellt.
B e n e d i c t a 162. hält Rss. für Geum urbanum. Ich vermuthe
C n i c u s Benedictus, weil ich Rustica 152 für Geum urbanum
halte.
B i r c h v u r t z 167. erklärt Spr. mit Recht für T o rme n t i l l a erecta.
Dieselbe Erklärung giebt sogar auch Grimm's Wörterbuch. Rss.
meint Potentillae spec., ohne Zweifel weil er Dornella 158 für
Tormentilla hält. Allein das scheint irrig zu sein.
B l a n d o n i a 131 (III), nach Rss. Ve rba s cum Thaphus, was
unterstützt wird durch S. II, p. 21, nr. 41: Blandonica, Vullina,
S. V, p. 55, nr. 22: Blandonia, Willine, S. VI, p. 61, nr. 44:
Blandonia, Vullina, Gl. Z: Blandonia vel Lanaria, Vullina, welche
Namen wir auch hier noch finden werden, doch nicht in besondern
-Kapiteln. Nur die Syn. Heimst, haben unter B. 31 eine
andre Blandonia mit den Synonymen Cuscuta, Rasta lini etc. und
der Uebersetzung Vlassyde (Flachsseide), und lassen bei Verbascum
den Namen Blandonia aus. Vergl. Lanaria.
B l u o t h v u r t z (177), nach Grimm's Wörterbuch bald Tormentilla,
die wir jedoch schon unter Birchvurtz fanden, bald Geranium
sanguineum, was hier gleichfalls unwahrscheinlich ist, weil ein
besondres Kapitel 150 de Kranchsnabel handelt, was ich lieber
für ein grösseres Geranium, als mit Rss. für Erodium cicutarium
halten möchte. Nach den Syn. Heimst, ist es Cap sel l a Bursa
p a s t o r i s , und dafür spricht, dass diese Pflanze in den Glossarien
gewöhnlich unter Sanguinaria vorkommt.
B o n c i t h e r u s arbor, in qua Bonci ther i m crescunt 18*, gewiss
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