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146 Blich X. Kap. 3. §. 19.
imllis libri Aristotelis de plantis hinterlassen haben die
jedoch verloren gegangen zu sein scheint.
Allein obschon die Araber den Nikolaos so wie die wichtigsten
eigenen Werke des Aristoteles in Uebersetzungen besassen,
so finde ich doch bei ihnen, namentlich auch bei Ibn Alawwäm,
dem Georgiker, bei dem sich dergleichen erwarten Hesse, kaum
einige schwache Anklänge von Pflanzenphysiologie. Der Philosoph
Moßammad Alfäräbi^) galt für einen der gelehrtesten theoretischen
Aerzte, des Aristoteles physische Auscultationen soll er
vierzigmal, seine Bücher von der Seele zweihundertmal gelesen
haben; gleichwohl findet sich unter den Titeln seiner zahlreichen
Schriften nicht Einer, der einen physiologen Inhalt vermuthen lässt.
J a unter den mir bekannten Arabern citiren den Nikolaos und den
Aristoteles von der Seele nur zwei, Abd Allathif und Ibn Raschid.
Daher ich mich nicht scheue zu wiederholen: Di e Physiologie
der Pflanze Hessen die Araber unberührt.
Unter Ishaq's eignen Werken führt Wüstenfeld eins auf de
M e d i c a m e n t i s simplicibus, das ich sonst nirgends angegeben
finde. Sollte hier vielleicht eine Verwechselung obwalten mit
I s K a q Ben Amrän, dessen gleichnamiges Werk Masawaih, Serapion
und Ibn Baithär so oft citiren?
§. 19.
D i e Uebersetzungen und Ueber setzer georgischer
W e r k e ins Arabische.
Ackcrbau als Hauptgewerbe trieb der eigentliche Araber, der
Sohn der Wüste, der Verächter der Stadtbewohner, zu keiner Zeit.
Zu der geringen Pflege, welche seine Dattelpalme das ganze Jahr
über nur wenige Tage lang fodert, bedurfte er keiner ausführlichen
Anweisung. Erst als der Islam weit über Arabien hinaus, über
viele der reichsten Culturländer sich ausbreitete, über Mesopotamien
i) Wüstenfeld a, a. 0. nVi 182,
. 2) Daselbst nr. 105.
B u c h X. Kap. 3. §. 19. 147
und ausserhalb Asien unterandern auch über Aegypten Mauretanien
Sicilien Spanien, lernten die Araber auch die georgischen
Werke anderer Nationen schätzen, übertrugen sie in ihre Sprache
und excerpirten und commentirten sie gleich den medicinischen.
J a die Agronomie erweiterte sich bei ihnen^ viele wenigstens den
Griechen und Römern wenig oder gar nicht bekannte Culturgewächse,
wie die Dattelpalme der Pisang die Pistacie die Orange
u. s. w. kamen hinzu, und ihre Pflege ward ausführlich behandelt,
wobei natürlich auch die Botanik nicht ganz leer ausgehen konnte.
Nur eine Vertiefung der Wissenschaft, ein Forschen nach den
Gründen des beobachteten Verfahrens, wie einst Theophrastos
versucht hatte, erwarte man nicht.
Für jetzt haben wir es indess nur erst mit den ' arabischen
Uebersetzungen georgischer Werke zu thun. Dergleichen finden
wir bei ihnen ziemlich früh aus verschiedenen Sprachen^ und Ibn
Alawwäm und Ibn Baithär erhielten uns zahlreiche und umfangreiche
Bruchstücke daraus; anderes ruht noch in den Schränken
unsrer Bibliotheken. Ibn Baithär benutzte das Buch der nabat
h ä i s c h e n , das der persischen, das der kopt ischen und das
der griechis ch en Landwirthschaft. Ausserdem besassen die
Araber Uebersetzungen der beiden dem Demokritos und dem
A r i s t o t e l e s zugeschriebenen Werke gleichen Inhalts, so wie
auch der auf Befehl des Kaisers Konstantinos Porphyrogenetos
durch Kassianos Bassos gesammelten Geoponika. Wir wollen
diese Werke einzeln durchgehen.
Von der nabathäischen Landwirthschaft handelte ich im
§. 9 dieses Bandes bereits ausführlich, nannte auch ihren arabis
c h e n Uebersetzer, dessen Name sehr verschieden geschrieben
wird, am wahrscheinlichsten richtig Abu Bakr Ibn WaHas
c h i j j a h . Auch bezeichnete ich die Jahreszahl 904 als die muthmaasslich
richtige der Herausgabe seiner Arbeit. Weitläuftiger
handelt von diesem Uebersetzer Hammer-Purgstall in seiner Literargeschichte
der Araber Band V, S. 403, und lieferte auf der folgenden
Seite eine Uebersetzung des ihn betrefi^enden Artikels aus
des MoKammad Ben Isliaq noch ungedrucktem FiKrist. Er war
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