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Buch X. Kap. 2. §. 13.
hätten Erheblicher wirkten in der Rücksicht jedenfalls die friedlichen
und kriegerischen Beziehungen der Chalifen zu den griec
h i s c h e n Kaisern. Von Nikephoros erbat sich Harun nach seines
Gegners Niederlage Handschri f ten griechischer Meisterw
e r k e , empfing sie und verordnete ihre Uebersetzung ms
A r a b i s c h e . Schätze gleicher Art nahm er sich selbst als Kriegsbeute
in Ankyra und andern griechischen Städten i), nach Hammer
Purgstair^) auch aus der Insel Kypros. Eben so^ erbat sich
und erhielt Almämim vom Kaiser Leo dem Armenier griechische
B ü c h e r , zuderenUebersetzung er zu B a g d a d ein eigen
e s Institut gründete, zu wichtig, um ohne Aufenthalt daran
vorüber zu gehen. ,,
Ueberaetzungen griechischer Werke ins Syrische und aus diesem
ins Persische nicht nur, sondern auch
längst. Auch indische Werke, wie das des Schanac über die
(Jifte , waren ins Persisclie und daraus ins Arabische ubertragen.
Doch waren das mit wenigen Ausnahmen Unternehmungen Einzelner
Nur von Almanszür hören wir, dass er zu einigen Uebersetiungen
Auftrag gegeben. Erst Hartto s tel l t e ei^gene Ueber-
, et z er an, und Alm&mün scheint die Sache iabnkmassig eingerichtet
zu haben. Doch herrscht über das, «as jener und was dieser
Chalif dabei gethan, einige Ungewissheit. Nach Abul Farag )
beauftragte schon Harün einen seiner Aerzte, den bemhmten Abu
Z a k a r l l JaBlä Ben Mäsawaih (Johannem filium Mesuae),
einen syrischen Christen, mit der Uebersetzung alter medic,nischer
Bücher Dasselbe erzählt schon Ibn Abi Oszaibiah=), nennt aber
Buch X. Kap. 2. §. 13. 115
1) Nach Ibn Abi Oszaiblah bei Wenrich de »Co,™ Oraecorum vc-
^ " " t l t ' c f e r E Í i r n g ' t Band I seiner LiteraturgeseMcMe de. Araber
«eite XLV spricht dies der Verfasser ohne Quellenangabe als Thatsaehe a„ .
Ä h Band n , Seite i scheint es eine auf ein mir unbekanntes Werk r^i »
, GUc^sdi^m S. 95) gegründete Hypothese zu se.n.
3) Wüstenfeld Geschichte u. s.w. Seite 19.
4) Ahul Pharaj. pag. 153 sq.
5) Bei Wenrich l c.
nicht medicinische, sondern überhaupt alte Bücher, und fügt hinzu,
Harun hätte den Ibn Masawaih zum Vorsteher der Uebers
e t z e r ernannt. Er führt also das förmliche Uebersetzungs-Institut
schon auf Harun zurück. Nicht so Leo Africanus^), der,
wiewohl im Ganzen wenig glaubwürdig, doch in diesem Fall über
manches gut unterrichtet scheint. Er sagt: „Mamon (Almámún),
zu dessen Zeit die Wissenschaft noch nicht arabisch geschrieben
war, brannte vor Verlangen, die Werke der Alten kennen zu lernen.
Zu dem Zweck versammelte er eine grosse Menge Gelehrter
in verschiedenen Sprachen, und erkundigte sich nach den Schriftstellern
und Schriften in griechischer persischer chaldäischer und
ägyptischer Sprache, deren ihm viele genannt wurden. Darauf
sandte er viele seiner Diener nach Syrien Armenien und Aegypten,
um die bezeichneten Bücher zu kaufen, und sie brachten unendliche
Lasten derselben zusammen. Nun Hess Mamon die nützlichen
Bücher, die Medicin Physik Astronomie Musik Kosmographie
und Chronologie betreffend, aussondern, und machte zum
V o r s t e h e r der Ueber setzer aus dem Gr iechischen den
J o h a n n e s Sohn des Mesuah, weil damals die griechischen
Studien unter den Christen blüheten. Viele Andere wurden demselben
untergeordnet. Für die p er s i s c h e Li t er a t u r b es tei l t e
er den Maha n und den eben genannten Mesuah. Diese
und viele andere Gelehrte übersetzten die Medicin des Galenus
und darauf sämmtliche Werke des Aristoteles Geuzi (G'iauzi),
der Historiograph aus Bagdad sagt, nachdem die ihnen übertragenen
Bücher übersetzt waren, hätte Mamon die übrigen veVbrennen
lassen — So weit Leo Africanus. Bestätigt wird sein Bericht,
1) Leo A f r i canu 8 ^ in Fahricii bihL Graeca XI21, pag, 261^
2) Das geschah freilich erst, wie wir sehen werden, unter Ibn Mäsawaih's
Nachfolgern.
3) Diese Worte sind oft so missdeutet, als hätte Almämün die Originale
nach -vollendeter Uebersetzung verbrennen lassen; was, wie Wenr ich pag,
28 bemerkt, nicht einmal dem Wortsinn entspricht. Nur was keiner Uebersetzung
Werth geachtet ward, vermuthlich Dichter Redner u.dgl. m. , Hess
Almämün verbrennen. Ob man indess die Oi-iginale sorgfältig aufbewahrte
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