322 Buch X. Kap. 6. §. 44. Bucli X. Kap. 6. §. 44. 323
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macht. "Was man davon zu uns bringt, das sind seine Zweige;
was von der Blüthe dieses Baums, welche der der Orange gleicht,
abfällt, nennen wir die Blüthe des Gewürznelkenbaums« Seine
Frucht ist die Muskatnuss, bekannt in unsern Ländern unter dem
Namen der w^ohlriechenden Nuss. Seine Blume ist das Macis,
Albasbäsat. Das alles habe ich gesehen und beobachtet mit meinen
eigenen Augen.
Ich wende mich zu der Sudanreise, die in so fern noch
interessanter ist, als sie uns in bis auf den heutigen Tag grösstentheils
völlig unbekannte Gegenden führt. Dabei fehlt uns das
Original, doch hat der Uebersetzer Mac Guckin de Slane a. a. O.
zu den Namen der Orte und Naturproducte überall sorgfältig das
arabische Wort bemerkt. Der letztern sind leider nur wenige.
Von Fez aus ging die Reise nach Sigilmäsadt, pag. 186,
einer schönen Stadt, bemerkenswerth durch ihren Eeichthum an
D a t t e l n und deren Vorzüglichkeit, woran sie denen von Basra
gleichkommen, wenn nicht gar sie übertreffen. Eine Sorte, Airär
genannt, hat nirgends ihres gleichen. Ein Marsch von fünf und
zwanzig Tagen führte nach Tagäza, einer kleinen unbedeutenden
Stadt, aus Steinsalz erbaut, das von hier nach dem Sudan gebracht
wird, wo es statt Geldes dient. Bäume giebt es hier nicht, aber
die nun folgende Wüste (pag. 189) ist reich an Trüf feln. — Zwei
volle Monat gebrauchte die Karavane zur ßeise von Sigilmäsadt
nach Iwalätan, der nächsten Stadt des Sudan. Pag. 395. Die
Hitze ist hier excessiv. Man findet nur einige verkrüppelte Palmen,
unter denen man Melonen zieht. — Vier und zwanzig starke
Tagemärsche führen von da nach Mal Ii, der Hauptstadt des Sudan.
Pag. 198. Auf dem Wege dahin trifft man viele sehr alte Bäume,
deren jeder eine grosse Menschenmenge überschatten kann. Einige
derselben haben weder Zwöige noch Blätter, und gleichwohl genügt
der Stamm allein, einem Menschen völligen Schatten zu geben.
Einige darunter sind hohl, und gleichen einem Brunnen, indem sich
das Wasser in ihnen sammelt, dessen man sich zum Getränk bedient.
In andern findet man Bienen und Honig, ja in einem hatte
sich ein Weber eingerichtet, und betrieb darin sein Gewerbe. —
Hierzu bemerkt der arabische Kedacteur pag. 199, es gebe in Andálos
zwei alte Kastanienbäume, in denen sich gleichfalls
Weber aufhielten, den einen bei Gadix, den andern unweit Granada.
— Eine solche Dicke ist bei Castanea vesca bekannt genug.
Unter den afrikanischen Bäumen wüsste ich keinen von solcher
Stärke ausser der Ad a u s o n i a digitata am Senegal. Und wirklich
scheint sich die Karavanenstrasse, welche Ibn Bathuthah verfolgte,
dem Stromgebiet des Senegal genähert zu haben; denn
gleich nach jenen mächtigen Baumstämmen spricht er sogar von
einem Walde und mancherlei darin vorkommenden Fruchtbäumen.
Die Früchte einiger derselben gleichen den Pflaumen,
den Aepfeln, den Pfirsichen, den Aprikosen, sind jedoch von anderer
Art. Die Früchte einiger gleichen den Gurken. Bei der
Keife spähen sie auf, und zeigen in ihrem Innern eine mehlige
Substanz; man kocht und isst sie; —vielleicht Crescent i a Cujete,
die zu beiden Seiten des atlantischen Meeres wächst. Auch giebt
es daselbst ein der Bohne ähnliches Korn, das man aus der Erde
nimmt, und geröstet geniesst. Es hat den Geschmack des gerösteten
Sauerampfers, AI Ii ama dh. Hier erlaube ich mir jedoch einen
Punkt zu tilgen, und Alliimmarz, die Kichererbse zu lesen.
Dann erkennt man leicht entweder Arachis hypogaea oder
V o a n d z e i a subterranea, welche beide auch an der Westküste
Afrika's gebaut werden. Zuweilen wird jenes Korn auch gemahlen
und mit Algarti zu Kuchen gebacken. Algarti ist eine der
Pflaume ähnliche zuckersüsse, doch für weisse Menschen ungesunde
Frucht, aus deren Kernen man ein Oel presst, welches zu vielfachem
Gebrauch in grossen Kalebassen von Stadt zu Stadt transportirt
wird. Ob eine Solanacee? — Pag. 200. Der Kürbis
erreicht im Sudan eine ausserordentliche Grösse. Man zerschneidet
ihn in zwei Hälften, und macht daraus Gefässe mit eingeschnittenen
Verzierungen. - Daselbst. Um in diesem Lande zu
reisen, bedarf man nur einiger Stücke Salz, einiger Glasperlen
und Gewürze. Von letztern zieht man vor die Gewürznelke
den Mastix und den Tásargant, dessen man sich zum Räuchern
bedient. Von letzterm spricht offenbar auch Leo Africa-
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