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168 Buch X. Kap. 4. §. 21.
er bald einen grossen Kuf erlangte; dass er eine Zeit lang der
Heilanstalt in seiner Vaterstadt, dann der zu Bagdad vorstand, und,
wiewohl erblindet, ein hohes Alter erreichte. Gestorben sein soll
er nach Ibn Schonah bei d'Herbelot 0 im Jahr 310 d. H. (922
n. Chr.), nach Abulfeda, der den meisten Glauben verdient, 311
(923), nach Abul Farag und Ibn Alqofthi 320 (932) nach Leo
Africanus2), der fast nur Fabelhaftes von ihm erzählt, gar erst
401 (1010). Die Titel seiner zahlreichen Werke stellt Hammer-
Purgstall in drei verschiedenen Listen zusammen. Die erste, die
des Fihrist, enthält 152, die zweite, die des Ibn Alqofthi, obgleich
derselbe jene erste Liste vor sich hatte, nur 113, und die dritte,
die des Ibn Abi Oszaibiah, des jüngsten der drei Schriftsteller,
gar 231 Titel, die jedoch zum Theil nur verschiedene Bücher derselben
Werke sind. In vielen jener Titel verräth sich des Verfassers
Neigung zur Alchymie Astrologie und Mystik.
Uns interessiren nur die von den einfachen Arzneimitt
e l n handelnden Bücher seines grossen schon erM'ähnten Werks.
Der arabische Titel desselben, H'äwi fi 'tytyibb, bedeutet wörtlich
Behältniss für die Medicin. Die Lateiner des Mittelalters nennen
es bald Havi bald Continens, und den Verfasser selbst gewöhnlich
Rhasis. Choulant^) spricht von drei venetianischen Ausgaben dieses
Werks, die mir völlig unbekannt sind. Ich kenne nur die
brixener vom Jahre 1486, einen sehr starken Band in gross fol.
ohne Titelblatt. Nach einer Dedicationsschrift des Joannes Britanniens
Brixianus an den Grafen Petrus Gambarensis hebt das
Werk an mit den Worten:
Incipit prologus libri elhavi. i. totum continentis Bubikir zacharie
errasis filii,
und schliesst
Explicit über XXV elhavi. i. continentis in medicina quem
composuit Bubikir zacharie errasis iilius: traductus ex arabico
1) D'Herbelot oriental. Biblioth. III, S. 765.
2) In Fabricii biblioth. graeca X I I I , pag, 266.
3) C houlant, Handbuch der Bücherlcunde der altem Medicin, ziveite Aiiflaqe.
Seite 342. '
Buch X. Kap. 4. §. 21. 169
in latinum per magistrum Feragium medicum salerni jussu excelentissimi
regis Karoli glorie gentis Christiane corone filiorum
babtismatis et luminis peritorum.
Dann folgen noch
Expositiones simplicium medicinarum etc.
und endhch die Schlussschrift:
Impressum Brixie per Jacobum Britannicum Brixianum Die
XVIII Mensis octobris MCCCCLXXXVl.
Die einfachen Arzneimittel, enthalten in den drei Büchern XXI—
XXIII sind aufgeführt nach einer Folge der arabischen Buchstaben,
die von der gewöhnlichen etwas abweicht. Jeder Buchstabe
bildet ein besonderes Kapitel; aber die Zählung derselben ist, wie
wir gleich sehen werden, unrichtig. Dazu hat der Uebersetzer die
arabischen Namen der Heilmittel, die er lateinisch wiedergeben zu
können glaubte, unterdrückt. Um sich leichter in den drei Büchern
zu Orientiren, wird folgende Tabelle von Nutzen sein.
L i b e r XXI. Caput : Tiittera: Id est:
Caput : Littera: Id est: 6. Xui Schin.
1. Alif 7. Sad Szad.
2. Ba 18. Dhad •
2. Ha H'a. 10. Gain Ain.
7. Cha 11. Ghain Gain.
L i b e r XXII. Tab er XXIII.
1. Dal 1. Kaf Qaf.
2. Dhal Dsal. 2. Kaph Kef.
3. Ra 3. Lam
3. Ta 4. Mim
4. Tha 5. Nun
5. Gin G'im. 7. Ha
4. Zain Ze. 8. Ya J e
5. Sin
Nach der Zahl der Kapitel lässt sich, wie man sieht nicht citiren,
und eine Pagina hat das Werk nicht. Beschrieben ist übrigens
nicht eine einzige Pflanze, und ihre Wirkungen sind meist nach
Dioskorides und Galenos angegeben. Doch sieht man wenigstens