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224 Buch X. Kap. 4. §.29.
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19, 22, 131, 287, 463; bald citirt er ihn unter demselben Namen,
aber mit dem Zusatz: in seinem Buch Alrudschlad (d. h. nach
Sontheimers Uebersetzung ; wir werden den Titel später berichtigen
müssen), so I, Seite 394, 401; bald citirt er den Titel des
Buchs, ohne den Verfasser dabei zu nennen, so II, Seite 23, 82,
114, 132, 210, 215, 222, 234, 237, 313, 317, 318, 489, 532; seltener
citirt er auch bloss A b u l Abbas, wie I, Seite 74, 75, 104 und
noch einige mal, die ich nicht angeben kann. Dazu rechne ich
aber noch mehrere andere Citate, die ich für verdorbene Lesarten
hahe, als A b u l Abbàs Alhamasì I, Seite 205, ferner Abul
A b b à s Alhafits I, Seite 156, 214, 274, 473, 489, II, Seite 194,
452, endlich A b b à s Alhafits II, 449. Denn wer sich die Mühe
geben will, die citirten Stellen zu vergleichen, dem wird darin eine
auffallende Aehnlichkeit in der Behandlung der Gegenstände nicht
entgehen; und die Unzuverlässigkeit der Namen in dem von Sontheimer
benutzten hamburger Manuscript des Ibn Baithàr ist bekannt.
So ist auch des Buches Titel durchweg falsch geschrieben,
wie aus des H'aggi Chalifah's bibliographischem Wörterbuch hervorgeht,
worin die streng alphabetische Folge der Titel eine grosse
Sicherheit der Rechtschreibung gewährt. In diesem Werk war ich
so glücklich folgenden Artikel aufzufinden: Tom. V, pag. 86 nr.
10130: „Kitàb arriHladt von Abul Abbàs Annabàtì, mit
einem n und einem b geschrieben, von der Wissenschaft Annabàt
(der Pflanzenkunde)." Und so bedeutet der Titel: das Buch der
R e i s e ; so wie ihn Sontheimer, freilich nur durch die Zuthat eines
einzigen Punktes, schrieb, würde er heissen: das Buch der Qualitäten,
von denen grade er äusserst selten spricht.
Aber ein Reisebuch Avar es gewiss, das verräth fast jede Stelle
daraus. Ob es eine Reisebeschreibung war, bezweifle ich; aber
es war eine Sammlung botanischer Beobachtungen, unverkennbar
hervorgegangen aus eigener Anschauung, und daher von hohem
Werth, obgleich meist nur flüchtig hingeworfen. Durch Ibn Abi
Oszaibiah, der dies Werk nicht einmal gekannt zu haben scheint,
erfahren wir wenig von des Verfassers Reisen ; seinen Beobachtungen
zufolge erstreckten sie sich über Spanien, Nordafrika, Aegypten,
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Buch X. Kap. 4. §.29. 225
Arabien, Syrien, Mesopotamien, bis tief nach Persien hinein. Sorgfältig
bezeichnet er oft die Verbreitungskreise der beobachteten
Pflanzen innerhalb dieser Länder oder, wenn er sie nur selten antraf,
ihren speciellen Fundort, so dass man viele derselben künftig
einmal wieder aufzufinden hoffen darf. Und unbeschrieben lässt
er fasst keine Pflanze, die er nennt; charakteristisch ist aber das
Sprungartige in seinen Beschreibungen, so dass er die Organe der
Pflanze ohne alle Ordnung auf einander folgen lässt, und nicht
selten von demselben Organ an verschiedenen Stellen der Beschreibung
spricht. Und daran glaube ich wieder den Reisenden zu
erkennen, der seine Beobachtungen an Ort und Stelle nur flüchtig
hinwirft, um sie zu Hause sorgfältiger zu ordnen, dann aber nach
längerer Zeit auch nur das Kleinste zu verändern Bedenken trägt,
aus Furcht sich von der Natur zu entfernen. Die Hauptsache ist
freilich auch ihm, wie allen Arabern, die Anwendung der Pflanzen;
ich zweifle sehr, ob er auch nur eine einzige ihrer selbst wegen
beschrieben hat, wiewohl die blossen Fragmente darüber kein bestimmtes
Urtheil gestatten. Doch ausschliesslich medicinische Kücksichten
bestimmten ihn nicht; sehr oft sagt er uns, wozu eine Pflanze
auch ausser der Heilkunst noch diene, zum Färben, Waschen, zu
Flechtwerken, Kleiderstoffen, zur Abwehr lästiger Insecten u. s. w.
Musterhaft genau beschreibt er bei Ibn Baithä^r I , Seite 127
die Papierfabrication aus dem ägyptischen Papyrus, wiewohl sie
zu seiner Zeit beinahe schon aufgehört hatte. Dieselbe Pflanze
hatte er auch in Sicilien beobachtet, wo sie bekanntlich noch jetzt
wild wächst, und aus beiden Ländern bezeichnet er ihre ganz
speciellen Fundorte. Sogar das für manche Pflanzen so charakteristische
Consortium, worin sie vorzukommen pflegen, vernachlässigt
er nicht. So berichtet er unterandern vom Papierschilf, es wachse
in Aegypten gemeinschaftlich mit einer andern Sumpfpflanze, die
etwa ein Klafter hoch werde, und deren Stengel, etwa von der
Stärke eines dünnen Stockes, wie auch die Blätter stielrund seien.
Auf dem Gipfel des Halms befänden sich dicht gedrängte runde
Köpfe, w^ie beim Knopflauch (Allium Porrum), nur noch gedrängter,
und umgeben mit goldgelben Hüllblättern. Aus ihren Halmen
Meyer, Gesch. d. Botanik, III. 15