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150 Buch X. Kap. 3. §. 19. B u c h X. Kap. 3. §. 19. 151
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Schaft. Einer arabischen Uebersetzung dieses Werks gedenkt
inde.'is keiner, und weder Ibn Alawwám in seiner eigenen Landwirthschaft,
noch Ibn Baithár, der bei seiner Heilmittellehre die
Georgiker fleissig benutzte, citirt dies Werk des Aristoteles, wiewohl
ihn beide, namentlich in Bezug auf thierische und mineralische
Substanzen, öfter anführen.
Von des sogenannten Qosthus Buch der griechischen
Land wir th Schaf t (Kitab alfaláÜadt alrúmí; das kann soAvohl
die römische als die griechische heissen; Sontheimer in seinem
Ibn Baithár übersetzt durchgängig die römische) spreche ich zuletzt;
denn bei ihm muss ich länger verweilen. Häufig citiren die
arabischen Aerzte von Arrazi abwärts bis auf Ibn Baithár, und
noch öfter Ibn Alawwám in seiner eigenen Landwirthschaft, bald
den genannten Titel des Werks, bald den Namen seines Verfassers,
bald beides zugleich. Von Sergios, dem Uebersetzer dieses Werks,
nicht ins Arabische, wie ich zu zeigen versucht, sondern ins Persische,
sprach ich bereits im vorigen Buch §. 7. Jetzt will ich
zuvörderst nachweisen, dass sowohl Ibn AWwam als auch Ibn
Baithár noch ein ganz anderes viel jüngeres griechisches Werk
über die Landwirthschaft kannten und benutzten, dessen Verfasser
sie irriger Weise gleichfalls Qosthus nannten, und mit dem
Verfasser jenes weit ältern Werks verwechselten.
Als ich die Quellen desjüngern Serapion musterte, fand
ich bei ihm unter vielen andern Citaten auch einmal Liber de
a g r i c u l t u r a , einmal Asceos, einmal Barbios, zweimal Cons
t a n t i n u s , sämmtlich mit dem Zusatz in l ibro de agricultura;
ausserdem auch zweimal Constant inus ohne jenen Zusatz, und
einmal den Namen Costes (statt des sonst gewöhnlichen Qosthus)
gleichfalls ohne Zusatz. Der Name Constantinus erinnerte mich
an den Kaiser mit dem Beinamen Porphyr ogenet o s, auf dessen
Befehl Kassianos Bassos unsere Geoponika zusammentrug.
Ich schlug dies Werk nach, und fand darin mit wenigen Abänderungen
die fünf Stellen wieder, zu denen Serapion mit oder ohne
den Namen eines Verfassers das Buch de agricultura citirt, aber
Rieht die Stell§pj in denen Constantiuus oder Costes ohne
j e n e n Zusatz citirt wird. Als ich darauf dieselben Pflanzen, von
denen jene fünf Stellen handeln, bei Ibn Baithár aufsuchte, fand
ich auch bei diesem, wiewohl wiederum nicht ohne einige Abänderungen,
dieselben Worte, hier aber mit dem Citat Qosthus in
der griechischen Landwirthschaft oder bloss Qosthus in
der Landwirthschaft. Um meine Leser über den Grad der
Uebereinstimmung selbst urtheilen zu lassen, setze ich die Parallelstellen
hier unter einander, die der Geoponika in der lateinischen
Uebersetzung.
1. De Beta. — Serapion cap. 148. Liber de agricultura:
Quando linitur caput cum succo ejus, occidit pedículos, et quando
linitur cum ea impétigo, delet eam, et curat hulcera narium, et
'acit oriri pilos in alopicia. —• Ibn Baithár II, S. 42. Kostus
in der römischen Landwirthschaft: Wenn man den Saft
des Mangolds auf den Kopf einreibt, so tödtet er die Läuse und
reinigt den Kopf von Schuppen. Wenn man Gerate nimmt, sie
mit dem Mangoldsaft begiesst und auf Geschwülste legt, so mindert
er dieselben. Wenn dieser Saft auf Sugillationen eingerieben
wird, so vertreibt er dieselben, so wie er die Geschwüre in
der Nase vertreibt. Wenn man mit demselben haarlose Stellen
einreibt, so befördert er das Wachsthum der Haare. — Geoponic.
XII, cap. 15. Sot ionis: Succus crudarum betarum furfures et
in capite repentes pedículos curare potest. Item permixtus cum
cera et liquefactus ac panniculo exceptus omnia dura et tumentia
impositus curat. Impetiginem itemque alopecias eodem modo
sanat.
2. De Lactuca. — Serap. cap. 239. Constant inus in libro
de agricultura: Quando lactuca coquitur cum oleo sesamino
et comeditur, expellit ictericiam, et est medicina bona opilationibus
narium et corizae et mutationi diversarum aquarum, quando
comeditur in jejunio» Sed si assiduetur cibus ejus, obscurat
Visum et mollit ventrem, — Ibn Bai thár I, S. 367. Co s t u s
ü b e r die Landwi r thschaf t : Der Salat reizt zum Appetit,
und wenn er mit Essig genossen wird, so mildert er die Galle.
Wenn er mit Oel und Essig gekocht wird, so vertreibt er die
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