H'i'l
. Ar :t
Si
"W • 1 i l
M
162 Buch X. Kap. 4. 20.
wird auch das Buch der einfachen Heilmittel genannt, und
dieses ist es ohne Zweifel, welches Ibn Baithär, und vor ihm schon
Serapion so häufig benutzten. So wird er unterandern von Ibn Baithär
citirt I, Seite 13, 16, 19, 71, 78, 168, 278, 422 u. s. w. und
zwar meist wegen seiner P f l anz enbe s chr e ibungen, die sich
mit denen des Abu H'amfadt wohl messen können. Auch Arzneistoffe,
die man aus Indien erhielt, Wurzeln Früchte u. s. w., werden
oft sehr charakteristisch, zuweilen könnte man sagen anatomisch,
beschrieben. Ich gebe ein Paar Beschreibungen zur Probe,
erlaube mir aber dabei, Sontheiniers deutsche Uebersetzung des
Ibn Baithfir hin und wieder nach der alten lateinischen Uebersetzung
derselben Citate bei Serapion in der Ausgabe von Otto
Brunfels zu corrigiren.
Zuerst Mel i lotus. „Iklik almalik. Dies Kraut hat runde
Blätter, grüne Z^^eige und sehr dünne fast blattlose Zweiglein,
woran kleine gelbe Blumen. Auf diese folgen dünne runde Kapseln,
die in ihrer Gestalt kleinen Säbeln gleichen, und kleine runde
Samen enthalten, kleiner als Senfkörner." Bei Ibn Baith^r I, S.
71, bei Serapion Cap. 18. — Pharbi t is Nil. „H'abb annil.
Wächst zwei bis drei Ellen hoch, und hängt sich an Bäume. Sie
gleicht dem Lablab (Convolvulus), und hat grüne Zweige und Blätter.
Am Grunde jedes Blatts kommt eine himmelblaue Blume hervor,
welche trichterförmig an der Mündung gebogen ist (nach Serapion:
welche in ihrer Gestalt kleinen Aepfeln gleichen. Das
muss ein Missverständniss des Uebersetzers sein. Sontheimers
Uebersetzung verdient hier um so mehr Vertrauen, als er nicht
einmal ahnete, es wäre von einer Winde die Rede), Wenn die
Blume abfällt, so tritt eine Kapsel hervor, worin drei Samen enthalten
sind, kleiner als die der Inula (? So übersetzt Sontheimer.
Bei Serapion steht Staphis agria. Da keiner den arabischen Namen
mittheilt, so ist das Richtige nicht zu ermitteln). Diese Samen
sind es, welche man anwendet." Bei Ibn Baithär I, S. 278, bei
1) Jn hoc volumine continentur insignium medicorum Joan, Serapionis Arabis
de simpiicibus medicinis opus praeclarum et ingens etc.
B u c h X. Kap. 4. §. 20. 163
Serapion Cap. 273. Ich bemerke noch, dass Sontheimer diese
Pflanze für Indigofera tinctoria nahm, indem er das arabische
H'abb annil mit dem einfachen Nil verwechselte. Dass hier aber
von einer Convolvulacee, und bestimmter von einer Pharbitis die
Rede sei, erkennt der Botaniker sogleich, und schon Konrad Gesner^)
erklärte das Nil der Araber für unsre Pharbitis Nil. — Die
Beschreibung der Platane werde ich der Vergleichung wegen mit
des folgenden Botanikers Beschreibung desselben Baums zusammenstellen.
Noch bedeutender an sich, und zumal für uns als Botaniker,
Ist Abu H'anifadt AKmad Ben Daud (David) Addainüri.
Von seinem Leben ist wenig zu sagen. Wüstcnfelds) diesmal von
Abi Oszaiblah verlassen, fertigt ihn mit fünf, Plammer-Purgstall
der Ihn unter die Juristen stellt, und bei den Naturforschern nicht
einmal an ihn erinnert, mit vier Zeilen ab. Dass er aus Dainür,
einer ansehnlichen Stadt im persischen Iräk war, sagt sein Name,
und dass er die heiligen Städte besucht'hatte, lehren die zahlreichen
botanischen Beobachtungen aus der Umgegend von Medina.
Oft spricht er auch von „unserer Gegend", was sich auf Persien
zu beziehen scheint. Gestorben ist er nach Abulfeda^), wie auch
nach dem Raudh alachiar des Ibn Alchathib Alqasim^), im Jahr
282 d. H. (895 n. Chr.); H'ag^i Chalifah dagegen, der sechs verschiedene
Werke von ihm anführt, und daher an sechs verschiedenen
Stellen von ihm spricht, bezeichnet als sein Todesjahr einmal
«) 290, an zwei späteren Stellen 281 d. H. Diese letzte Angabe,
die der des Abulfeda und Ibn Alchathib so nahe kommt,
1) Conr. Gesner de hortis Germaniae fol. 255, unter Convolvulus peregrinus
vel caeruleus.
2) Wüstenfeld urah. Aerzte nr. 92.
3) Ii ammer-Pur g stall Literaturgeschichte d. Araber IV, S. IM,
4) Ahulfedae annales muslemici, edid. Adler II, pag. 217.
5) Bei Reiske in seinem Commentar zur angeführten Stelle des Abulfeda,
nach der nocli ungedruckten Handschrift, die er oft benutzte. H'ag'g'i
Chalifah spricht davon ///, pag, 484.
0) Ilaji Khalfa, edid. Flu e gel / , pag. 329.
7) Ibidem V, pag, 67 et ISO.
n*
11 i".- '
il
«F -
. I ' V
Ii
iB: = '
i
if
. T
: ^ iä
Hi •