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306 B u c h X. Kap. 6. §. 43.
er genau, einige zweifelhafte unterwirft er einer sorgfältigen Kritik.
Das Ganze ist also nur als eine Probe dessen zu betrachten, was
Abd Allathif als Botaniker leisten konnte; allein diese Probe ist
solcher Art, dass sie keinem Botaniker, der für die Geschichte seiner
Wissenschaft Sinn hat, unbekannt bleiben sollte, und keinen, der
sie liesst, unbefriedigt lassen wird. War sein grosses Werk über
die einfachen Heilmittel von gleicher Art, so ist sein Verlust für
die Wissenschaft ein unersetzlicher.
Nicht ganz ohne Werth für den Botaniker ist auch das fünfte
und letzte Kapitel des ersten Buchs, welches von der ägyptis
c h e n Kochkuns t handelt.
Ich darf aber nicht schliessen, ohne noch besonders von dem
Commentar zu sprechen, womit Sylvest r e de Sacy seine Uebersetzung
des Abd Allathif ausstattete. Wer jemals die oft so räthselhaften
botanischen Nachrichten des Alterthums aufzuklären versuchte,
kennt die damit verknüpften Schwierigkeiten, Soll die
Arbeit vollständig gelingen, so gehört dazu eine fast unbegrenzte
Gelehrsamkeit, verbunden mit dem höchsten Grade kritischer Spürkraft,
zwei Eigenschaften, die sich überhaupt selten vereinigen, und
die in unserm Jahrhunderte vielleicht niemand so vereinigte wie
Sylvestre de Sacy. Er gilt für den grössten Orientahsten seiner
Zeit, Botaniker war er nicht; der Beistand Desfontaines, dessen er
dankend erwähnt, scheint unerhebHch gewesen zu sein; demungeachtet
ist sein Commentar auch zu dem botanischen Kapitel seines
Auetors ein Meisterstück, welches näher kennen zu lernen keinen
Botaniker gereuen wird.
43.
A l q a z w i n i , Ibn Alwardi und Abulfeda.
„ A b u Jaliiä Zakari j a B e n Muhamme d B e n Mahmud
I m ä d ed-Di n el-Cazwini el-Ansäri , ein ausgezeichneter
schafiitischer Rechtsgelehrter, Cadhi von Wäsit und el - Hilla unter
dem letzten Chalifen el - Mostasim, starb am 7. Moharrem 682 (1293)."
— So spricht sich Wüstenfeld in seiner Literatur der Erdbeschrei-
B u c h X . Kap. 6. §.43.
bung bei den Arabern (nr. 90) über ihn aus, und vor kurzem lieferte
derselbe Orientalist eine kritische Ausgabe des Hauptwerks
dieses Schriftstellers: M i r a b i l i a rerum c reatarum etsingul
a r i a existentium. Da ich dies Werk weder besitze, noch
arabisch genug verstehe, ein so umfangreiches Werk im Original
zu lesen, so erkundigte ich mich bei dem gelehrten Herausgeber
nach seiner Bedeutung für Botanik, und erhielt die Nachricht, dass
ein ganzer Abschnitt desselben von merkwürdigen Pflanzen handelt.
Ein jüngerer Orientalist wollte die Gefälligkeit haben, mir diesen
ganzen Abschnitt zur Aufnahme in mein Buch za übersetzen, was
diesem, so hoffte ich, zu besonderer Zierde gereichen würde. Nachdem
ich jedoch die Excerpte kennen gelernt, welche P. J. Uylenb
r o e k in seiner Dissertation de Ibn Haukalo geographo, nec non
descriptio Iracae Persicae, cum ex eo scriptore tum ex aliis mss.
Arabicis bibl. L. B. petita, sowohl arabisch (pag. 19) als auch
lateinisch (pag. 23) aus einem andern Werke desselben Alqazwini
abdrucken liess, nämlich aus seinen merkwürdigen Ländere
r z e u g n i s s e n und Männerereignissen 1): so gewann ich
die Ueberzeugung, der Verfasser gehöre eher zu den Märchenerzählern
als Naturforschern, wiewohl er sich auch von jenen nicht
nur durch die Nüchternheit seiner Wundergeschichten, sondern mehr
noch durch den Glauben unterscheidet, den er selbst offenbar ihnen
zollt. H'aggi Chalifah^) sagt über das letzt genannte Buch: „Der
Verfasser trug darin alles Vorzügliche zusammen, was er von Ländern
und Menschen hörte oder sah. Doch wie es in solchen Dingen
zu gehen pflegt, er mengt e viel Unschönes unter das
S c h ö n e . "
Auch dem erstgenannten Werke widmet H'aggi Chalifah einen
langen Artikel, enthält sich indess des eignen Urtheils, und giebt
J) Arabisch lautet der Titel: Atsär albilad waachbär alibäd, das
heisst wörtlich: Merkwürdigkeiten von Gegenden und Denkwürdigkeiten von
Menschen; allein der in vier Worten zweimal gereimte Titel schien mir für
das wunderliche Buch so bezeichnend zu sein, dass er so gut es gehen wollte,
nachgeahmt werden musste.
2) Haji Khalfa, edid. Flu e gel V, pag. 154, nr. 7L
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