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blieb bisher völlig unbeachtet. Die vorhergehende, welche d'Herbelot,
ohne die andern zu kennen, und nach ihm Casiri und selbst
noch ßeiske in seinen Anmerkungen zu d'Herbelot annahmen,
ward auf Abulfeda's Auctorität von de Sacy^) mit vollem Recht
verworfen. Demungeachtet wiederholt sie sich noch in den Werken
der neuesten Literatoren. Unter Abu ITanifadt's mir freilich
nur den Titeln nach bekannten Werken betrifft zwar nur eins die
Pflanzenkunde, doch führe ich sie alle auf, theils um des Verfassers
Vielseitigkeit zu zeigen, theils weil sie meines Wissens noch
nirgends zusammengestellt wurden. 1. B e r i c h t i g u n g de r L o g i k ,
nach H'aggi Chalifah I , pag. 290 und Ibn Alchathib bei ßeiske.
2 . D a s B u c h der E r b s c h a f t s t h e i l u n g , nach H'. Ch. V, pag.
169 und I. Aich. a. a. O. 3. D a s B u c h de r B e r e d t s amk e i t ,
nach H\ Ch. V, pag. 130. 4. D a s B u c h de r R e d u c t i o n und
G l e i c h u n g (d. h. dessen, was wir Algebra nennen) nach IT. Ch.
V, pag. 67 und I. Aich, a. a. O. 5. D a s B u c h d e s U n t e r -
g a n g s d e r G e s t i r n e , enthaltend die ganze Himmels- und Wetterkunde
der Araber, nach IT. Ch. V, pag. 54. 6, D a s B u c h
d e r P f l a n z e n , nach H'. Ch. V, pag. 162 und Abulfeda II, pag.
277. Ibn Alchathib nennt ihn einen der berühmtesten Gelehrten
in der ßechtskunde und Philologie, ohne jedoch eines grammatischen
Werks von ihm zu gedenken. Abulfeda nennt ihn nur den
V e r f a s s e r d e s B u c h s d e r P f l a n z e n . Schon dieses einzigen
Werkes wegen muss er ihn folglich der Erwähnung in seinen Annalen
für werth geachtet haben, einer Ehre, die er nicht Vielen
zu Theil Averden Hess. Andere mögen indess anders geurtheilt haben,
denn ITaggi Chalifah erwähnt auch V, pag. 162 einer Widerlegung
desselben Werks durch A b u N o a im A l i B e n H' a s a n B a s r i ,
gestorben 375 d. H. (985 n. Chr.); aber ebendaselbst auch eines
Auszuges daraus von Mo w a f i q A l b a g ä d i . Endlich 7. soll
Abu H'anifadt nach Ca s i r i 2) auch noch zwei Bücher v on de r
L a n d w i r t h s c h a f t u n d T h i e r h e i l k u n d e geschrieben haben.
1 ) A b d - A l l a t i f ^ t r a d u i t p a r S y l v . d e S a c y p a g , 6 4 .
2 ) C a s z 7 ' { b i b l i o t l u A r a b i c o - E i s p a n a E s c m n a l e m i s p a g , 3 2 3 ,
H'aggi Chalifah kennt sie nicht, de Sacy sagt darüber kurz:
„ich vermuthe, dass dies Werk von dem über die Pflanzen nicht
verschieden ist,'' und diese Meinung theile ich ganz. Denn Casiri
scheint unsere Schriftsteller überhaupt nur aus Ibn Alawwäm's
Citaten und dTIerbelot's Angaben zu kennen. Er erwähnt seiner
nur kurz unter den Quellen jenes Arabers, und scheint, wenn ihn
nicht eine mir bis jetzt entgangene Stelle des Ibn Alawwam täuschte,
vorausgesetzt zu haben, ein von dem Georgiker benutzter Schriftsteller
müsse selbst ein Georgiker gewesen sein. Allein Ibn
Alawwäm nahm aus Abu H'anifadt fast nur Botanisches, beinahe
nichts Landwirthschaftliches, und in dem letzten Abschnitt seines
Werks, über die Viehzucht, wobei er auch die Thierheilkunde abhandelt,
kommt der Name Abu tranifadt gar nicht mehr vor. Beides
wäre undenkbar, wenn Ibn Alawwä^m die von Casiri wahrscheinlich
nur präsumirten Bücher gekannt und benutzt hätte. Da s
Pflanzenwerk aber nennt Ibn Alawwäm wenigstens einmal^), wiewohl
etwas ungeschickt, indem er von einer Erde sagt: „und Abu
H'anifadt (Hanfadt ist falsche Lesart) Addainüri, der Verfasser der
Pflanzen in seinem Buche lobt sie." Er hätte sagen sollen: der
Verfasser des Buchs der Pflanzen, wie Abulfeda sagt; doch das
ist Nebensache.
Pflanzenbeschreibungen des Abu tPamfadt notirte ich mir
1. b e i I b n A l a w w am: I. pag. 403, II, pag. 103, 125,381,385,
es sind deren aber noch mehrere; 2. b e i S e r a p i o n : cap. 19,
20, 39, 40, 50, 58, 63, 65, 66, 68, 88 u. s. w., doch wiederholen
sich diese Beschreibungen meist bei 3. I b n B a i t h ä r , aus dem
ich folgende notirte: I, Seite 11, 19, 36, 37, 38, 42, 47, 53, 78,
95, 115, 140, 154, 183 u. s. w. Dazu kommen noch bei Ibn Baithär
die Citate des AHme d B e n D a u d I, Seite 82, 525, II, Seite 164,
190, 193, 380, oder noch kürzer I b n D a u d I I , Seite 350, worunter
gleichfalls Abu H'anifadt zu verstehen ist, da Ibn Baithär
nicht selten denselben Schriftsteller bald unter diesem bald unter
jenem Namen citirt. All diese Citate zusammengerechnet, mögen
1) I b n A I a i o w a m i , p a g , 3 0 ,