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B u c h X. Kap. 4. §. 27.
Baumi) wächst an feuchten schattigen Stellen. Oft ist er purpurroth,
und hat gelenkartige abstehende Hervorragungen (verdickte
Knoten), um welche herum sich grosse handbreite ¡Blätter mit sägenförmig
eingeschnittenem Rande befinden. An jedem Stengel
(muss offenbar heissen: an jedem Knoten) befinden sich zwei Blätter,
an den Zweigen und am Grunde der Blätter sind kleine blattähnliche
Einschnitte (? stipulae ?). Die Blätter sind glatt grün
weich, etwa eine Elle lang. Der Stamm verästelt sich oben in viele
Zweige, Avoran sich die kleinen purpurröthlichen Blumen mit ihren
grünen Kelchea befinden, auf welche kleine runde erbsengrosse
Köpfchen folgen, die sich öffnen, und kleine schwarze Samen enthalten.
Die Pflanze hat einen schweren Geruch und eine mässig
erwärmende Kraft, abstergirt und zertheilt in geringem Grade. Die
Wurzel ist innen weiss und klebrig, mit schwarzer Rinde umgeben.
Die Wäscher peitschen die Wurzel mit Wasser, wobei sie einen
seifenartigen Schaum von sich giebt, mit dem man die Kleider
wäscht und reinigt, u. s. w." Ibn Baithàr selbst fügt noch hinzu,
die Pflanze sei auch zu Damaskus bekannt, und werde dort Szàbin
atstsijjab (Seife der Zeugmacher) genannt. Ich erinnere hierbei
an das Struthion der Griechen, welches man für Saponaria officinalis
zu halten pflegt. Indess hat Beckmann 2) nicht nur viele
noch immer nicht gehobene Zweifel gegen diese Auslegung erhoben,
sondern auch schon auf eine andere Pflanze hingedeutet, die
vielleicht das ächte Struthion der Griechen sein könnte. Er fand
nämlich bei Johann Bauhin 3) eine Nachricht des Bellunensis über
eine bei Damaskus wachsende Seifenpflanze, ohne das Original
der Nachricht finden zu können. Ich finde es in Andreae de
A l p a g o Bellunensis Arabicorum nominum interpretatio, die
den spätem zu Venedig erschienenen lateinischen Ausgaben des
Avicenna angehangen ist; sie lautet so: „Aselengi seu Aslagi
seu A s l engi est radix quaedam, quae habet folia et spinas. Et
1 So übersetzt Sontheimer durchgängig das Wort S chag' a r adt , was
jede einstengelige Pflanze, sei sie Baum Staude oder Kraut, bedeutet.
2) Beckmann, Beiträge zur Geschichte der Erfindungen, IV, (1799) S. 25.
3) Joh. Bauhini histor. plantar, torn. I I I , pag. 347,
B u c h X. Kap. 4. §, 27. 215
physici in Syria dicunt, quod est species Artanitae, de qua loquitur
Avicenna 2. canonis (bei Plempius II, pag. 230). Et fullones
utuntur ea lavando et mundificando lanam et pannos ex ea factos
cum decoctione ipsius. Et aromatarii etiam utuntur decoctione hujusmodi
radicis, ponendo parum de ipsa in confectionibus kctis ex
melle aut ex sapa, cum volunt dealbare confectiones praedictas, ita
ut videantur ex zuccaro et amylo factae. Et confectiones praedictae
nihil de amylo habentes sunt viscosae durae ad masticandum.
Et radix praedicta est valde nota apud Damascenes.^ Et ego expertus
sum, quod ejus decoctio removet maculas vestium, et mundificat
pannos." Was die Sache noch mehr verwirrt, ist, dass man
nach Rauwolf Aleppo die Kleider mit der Wurzel des Leont
o p é talon (Leontice Leontopetalon Linn.) welche arabisch A slab
heisse, reinigen soll. Das ist wohl sehr wahrscheinlich die von
Alpagus und Ibn Baithâr bezeichnete Pflanze von Damaskus; allein
sie wächst weder in Spanien, noch passt Algâfagî's Beschreibung
auf sie. Doch hier ist nicht der Ort, diese Untersuchung fortzuführen;
ich begnüge mich denen, die sie aufnehmen wollen,
einiges Material nachgewiesen zu haben, und schliesse diesen Paragraph
mit der Angabe aller noch nicht vorgekommener Stellen, in
denen Ibn Baithâr den Algâfaqî citirt. I, Seite 2, 5, 10, 21, 54,
71, 73, 80, 83, 129, 141, 155, 167, 244, 272 vier mal, II, Seite 11^
zwei mal, 84 zwei mal, 177, 349 zwei mal, 377 zwei mal, 383 drei
mal, 438, 439, 521, 533, 536, 589, 602. In folgenden Stellen citirt
Algâfaqî selbst den Abu H'anîfadt: I, Seite 305, II, Seite 144
zwei mal, den Ali Ben MoKammad II, Seite 363, den Albathrik
I, Seite 77, II, Seite 445, den Qostâ (ich habe die Stelle zu notiren
versäumt), den Abu Choraig II, Seite 411, 460, den Almasûdî
von den Giften II, Seite 378.
- 1) Leonharti Rauwolf en aigentUche Beschreibung der Raiss u. s. w.
(Laugingen 1583), 1, 119. .
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