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Buch Xr. Kap. 4. §. 69.
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ihren Erfindern, und so unterandern ein Electuarium Cophonigi),
schrieb also später als dieser, der selbst wieder nicht nur den Cons
t a n t i n u s Africanus citirt, sondern nach Renzi2) auch das
Electuarium Du ei s anwandte, welches nach der Versicherung des
Nicolaus Präpositus (nicht erst seines Glossators PlateariusT wie
Eenzi sagt) so benannt war, „ quia abbas de Curia illud composuit
ad opus Duci s Kogerii, filii Eobert i Viscardi". Dieser
Eoger aber ward auf Anstiften seiner Mutter, der schon erwähnten
Sichelgaita, Herzog von Apulien im Jahr 1085. Folglich
kann Copho nicht füglich vor dem Ende des ölften, wenn nicht
erst auf der Schwelle des zwölften Jahrhunderts gelebt haben, und
Nicolaus Präpositus und Matthäus Platearius sind mit Sicherheit
ins zwöfte Jahrhundert zu stellen.
Nicolaus Präpositus soll zwei A n t i d o t a r i e n , ein grösseres
und ein kleineres geschrieben haben; jenes soll nicht in Gebrauch
gekommen, dieses das noch vorhandene sein. So versichern zwei
Schriftsteller des fünfzehnten Jahrhunderts, S a l a d i n u s Asculan
u s und Christophorus Georgius de Honestis. Indess
schemt diese Nachricht auf einer Verwechselung des Salernitaners
Nicolaus Präpositus mit dem weit Jüngern Alexadriner Nicolaus
Myrepsus, von dessen allerdings weit umfangreicherem Antidotanum
ich §. 55 gesprochen habe, und wovon man eine alte lateinische
Uebersetzung besass, zu beruhen 3). Denn weder Nikolaus
selbst in seinem angeblich kleinern Antidotarium, noch sein Glossator
Matthäus erwähnen des grössern, und bei keinem Schriftsteller
vor den beiden genannten findet sich eine Spur desselben. Es p-iebt
zwar ein öfter gedrucktes Werk unter dem Titel Dispensadum
1) Nicolai antidotarium, in Mesuae operr., Venetiis apud Valgrisium 1562,
fol. 380 G. — Das Electuarium frigidum Cophonis ibidem fol. 381 G
2) R enzi collectio Suleviiitauct I pag^ 190»
3) Mehr darüber sehe man bei Choulant a. a. O., wo man auch die
darauf bezügUchen Stellen der. beiden genannten Schriftsteller bequem zusammengestellt
findet.
B u c h XL Kap. 4. §. 69. 509
m a g i s t r i Nicolai prepositi ad aromatorios^), welches
Ackermann2) für das Antidotarium majus hielte was aber, wie
Choulant auf Grand der darin citirten Schriftsteller behaupfet, erst
im fünfzehnten Jahrhundert compilirt sein kann^ und folglich dem
Nicolaus untergeschoben ist. Das ächte Antitotarium erschien,
ausser in einigen alten seltenen Separatausgaben, verbunden mit
den Glossen des Matthäus Platearius fast in allen Ausgaben der
O p e r a Mesuae, unterandern in der schon öfter angeführten und
sehr correct gedruckten Venetiis apud Valgrisium 1562 fol.
Dies Buch gewährt nun zwar dem, der sich die Mühe giebt,
die darin genannten Pflanzen und Pflanzenproducte zusammen zu
stellen, eine ziemlich gute Uebersicht des damaligen Umfangs der
Pflanzenkunde; ausser den Namen aber nichts Botanisches. Weit
mehr bieten uns schon des Matthäus Platearius Glossen
dar, indem sie die Bestandtheile der im Antidotarium vorgeschriebenen
Zusammensetzungen einzeln durchgehen und erläutern. Bequemer
findet man jedoch beinahe dasselbe, und oft noch etwas
mehr m desselben Verfassers Ci rca inst ans , welches die Simplicia
wenigstens so weit alphabetisch geordnet abhandelt, dass die mit
demselben Buchstaben anfangenden ohne weitere Ordnung beisammen
stehen. Beschreibungen sucht man zwar auch hier vergebens,
doch geben die Zeichen der Aechtheit, die Nachrichten
über das Herkommen, die Unterscheidung verschiedener Sorten
desselben Mittels u. dgl. m, dem Botaniker wenigstens brauchbare
Winke bei historischen Nachforschungen. Kommt es darauf an, die
1) Es ist eine Anweisung für Apotheker in drei Büchern. Buch I handelt
von den einfachen, Buch II von den zusammengesetzten Heilmitteln; Buch III
enthält ein Verzeichniss der wichtigsten Synonyme derselben. Drei Ausgaben,
denen das Circa instans des Matthäus Plate arius angehängt
sein soll, werde ich bei diesem nach Choulant näher bezeichnen, eine ältere,
die ich selbst besitze, der aber das Circa instans fehlt, ist gedruckt Lugduni
1505 in 4.
2) Achermann institutiones historiae medicinae, Norimhergae 1792^ 5., pag.
345—347.
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