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402 Buch XL Kap. 3. §. 58.
pinos, ficus, nucarios, ceresarios diversi generis. Malorum nomina:
gozmaringa, geroldinga, crevedella, spirauca, dulcia, acriores, omnia
servatoria, et subito comessura primitiva. Perariciis servatoria trium
et quartum genus, dulciores et cocciores et serótina.
Explicit capitulare dominicum.
Indem ich nun zur Deutung dieser Namen schreite, bitte ich
nicht zu vergessen, dass sich hier überall nichts bestimmen, sondern
nur nach Graden der Wahrscheinlichkeit errathen lässt. Unter
den gleichen Versuchen meiner Vorgänger lasse ich den von Ress
fast ganz unberücksichtigt, und bezeichne durch K. Kinderling,
durch A. Anton, durch Spr. Sprengel , durch R. Keuss. ITie
Buchstaben S. S. H. bedeuten Synonyma simplicium Helms
t a d i e n s i a , und beziehen sich auf eine ehedem helmstädter, jetzt
wolfenbüttler Handschrift (katalogisirt unter Heimst, nr. 363) eines
Synonymen-Wörterbuchs der einfachen Heilmittel ohne Titel, weshalb
ich ihm obigen Titel beilegte. Weitläuftig béschrieben ist
dieser Codex von Bruns in den angeführten Beiträgen Seite 42-
54, und zur Deutung der Pflanzenamen unsres Capitulare fleissig
benutzt von Anton, der es das helmstädter naturgeschichtliche Wörterbuch
nennt. Ich besitze davon eine Abschrift, und überdies von
der grössern Hälfte desselben eine vermuthlich um 1456 zu Speier
verfertigte alte Handschrift. Später bei Erläuterung der Pflanzen
der Aebtissin Hildegardis werde ich nochmals ausführlicher darauf
zurückkommen.
Es bedeutet nun, wenn ich nicht irre,
A b r o t a n um — Artemisia Abrotanum
A d r i p i a e — Atriplex hortense, nach allen Auslegern. R. will
Atriplices corrigiren. Das ist bedenklich, da die Entstellunoalt
sein kann. ^
Alia — Allium sativum.
A m a n d a l a r i i — Amygdalus communis.
Ameum -- Ammi majus nach K. A. und Spr. - - Tragus, der diese
Pflanze unter dem Namen Ameos lib. II, cap. 158 beschreibt
und abbildet, setzt hinzu; „die newen Medici nennen diesen
Samen Ammium, Ameos.'^ Nur R. zweifelt, und bemerkt, im
Buch XL Kap, 3. §. 403
Herbar. Patavin. sei Ameus unser Tanacetum vulgare. Das ist
zwar richtig; es steht da cap. 9, Ameos, Reinfar, seu Athanasia,
seu Tanacetum. Allein diese Pflanze kommt später noch
vor. Eben so Cuminum Cyminum, welches Caesalpini de plantis
pag. 285 für semen Ameos offlc. erklärt. Die erste Deutung
wird also hier wohl beizubehalten sein
A n e t um — Anethum graveolens.
A p i um — Apium graveolens.
A s c a l o n i c a e — Allium Ascalonicum.
A v e l l a n a r i i — Corylus Avellana.
Betae — Beta vulgaris.
B l i t ae — Blitum capitatum.
B r i t l a e — Allium Schoenoprasum. A. und K. citiren alte Glossarien,
worin Britula oder Pretela durch Schnittlauch erklärt wird.
C a r d o n e s — Dipsacus fullonum. Kommen auch cap. 43 vor
unter dem zum Spinnen und Weben erfoderlichen Geräth. „Sonst
könnte man auch Artischocken verstehen," meint K., und eben
so R. Scheint mir kaum möglich, weil es unmittelbar auf die
Färberröthe folgt.
C a r e i um — Carum Carvi.
C a r v i t a e — Wird für Daucus Carota gehalten, obgleich die
Form sonst nicht vorkommt.
C a s t a n e a r i i — Castanea vesca.
Cauli — statt des gewöhnlichen Caules. Ohne Zweifel Brassica
oleracea. Vergl. Ravacauli.
C e p a e — Allium Cepa.
C e r a s a r i i — Prunus Cerasus, wovon mehrere Sorten gehalten
werden sollen.
C e r f o l i um — Scandix Cerefollum.
Cicer Italicum — Cicer arietinum.
C i m i n um — Cuminum Cyminum. Vergl. Ameos.
C o l o q u e n t i d a e — K. und A. wagen keine Deutung; sie sagen
nur, dass der Name in verschiedenen alten Glossen durch wilder
Kürbis erklärt werde. Spr. übersetzt zwar Coloquinten, doch
mit einem Fragezeichen. Nur R. zweifelt nicht an dieser Deu-
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