250 Buch X. Kap. 5. §. 35.
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macht. Sein grosses Werk, welches Ihn Alawwam dem seinigen
zum Grunde legte, führte den Titel Almaqna, das Ausreichende,
und ward geschrieben, wie Ibn Alawwàm (I, pag. 8) ausdrücklich
hinzusetzt, im Jahr 466 (1073 oder 74). An derselben Stelle lesen
wir auch ein langes Verzeichniss der Schriftsteller, die Ibn H'agjag
benutzt hatte, und deren Aussprüche auch Ibn Alawwam nach ihm
sich aneignete. Es sollen dreissig sein, deren er ' sich hauptsächlich
bedient hatte, anderer nicht zu gedenken. Ich zähle jedoch
nur neun und zwanzig, und Banqueri, der spanische Uebersetzer
des Ibn Alawwàm, der, verleitet durch eine offenbar unrichtige
Lesart, drei Namen in zwei zusammenzog, sogar nur acht und
zwanzig. Einige dieser Namen sind wohlbekannt, andere mehr oder
minder schwer zu deuten oder so fremdartigen Klanges, dass sich
nicht einmal die Sprache, der sie angehören, errathen lässt. Casiri
sowohl als Banqueri haben ohne sonderlichen Erfolg ihren Scharfsinn
daran geübt, und ich fürchte dasselbe von mir; doch darf ich
mich dem undankbaren Geschäft nicht entziehen. Voran stehen,
wie Ibn Alawwam sagt, die A l t en, worunter er alle altern Nichta
r a b e r zu verstehen scheint, in folgender Eeihe:
J ù n i ù s , nämlich Col um e l la, aus dessen Werk in der That
viele Stellen ziemlich genau übertragen vorkommen, z. B. I, pag.
42, 44, 48, 98, 100, 101, 128 u. s. w.
B à r ù n , Varrò. Im Buche selbst pflegt er mit dem Zusatz
A r r u m i j j a citirt zu werden z. B. I, pag. 282, 316, 582 u. s.w.;
das heisst sowohl der Römer, wie auch der Grieche, denn beide
Nationen unterscheiden die Araber gewöhnlich nicht. Casiri und
Banqueri dachten an den Römer; ich möchte den Namen aus
zwei Gründen lieber auf den uns wenig bekannten griechischen
B a r r o n der Geoponika beziehen. Erstlich hätten die Araber
den römischen Namen Varrò vermuthlich Auru ohne Nun am
Ende geschrieben, wie sie z. B. aus Valerius Aulàrìùs zu machen
pflegen; und zweitens weiss ich den später vorkommenden Namen
T h a r t h ì ù s nur auf Terent ius Varrò zu beziehen.
L à q t h ì ù s , und eben so II, pag. 34. Aber I, pag. 274 steht
L an t h l US, und pag. 327 Labthìùs, Keine dieser Lesarteii.
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führt zu einer wahrscheinlichen Deutung. Banqueri übersetzt
L e c a c io, aber wer ist das? Casiri schreibt erst willkürlich
L a k s i n ù s , und übersetzt dann noch willkürlicher Licinius.
W i ù q a n s z ù s . Banqueri übersetzt Yucansos ohne weitere Erklärung.
Er scheint also das vordere Waw, was er auslässt,
für die Copula zu halten; doch das ist unstatthaft, weil die übrigen
Namen sämmtlich ohne Copula an einander gereiht sind.
Casiri giebt in seinem Verzeichniss, wie gewöhnlich ohne Anzeige,
wiederum eine Conjectural-Veränderung, die ich jedoch diesmal
für eine wirkliche Verbesserung halte: er"liest, wie jeder des
Arabischen Kundige einsieht, mit sehr geringen Veränderungen,
die bei einem so incorrecten Text wohl erlaubt scheinen, Dìùf
a n t h ù s , Diophantos. Warum er sich aber damit nicht begnügte,
sondern diesen Namen abermals in D i o p h a n e s Bithynos
verwandelte, sehe ich nicht ein. Man vergleiche die vielen
Männer des Namens Diophantos bei Fabricius bibl. gr. IV, p. 16.
T h à r t h ì ù s . Banqueri übersetzt Taracio, den niemand kennt.
An einer andern Stelle I, pag. 316 steht Thàr ì thìùs. Daraus,
wie es scheint, machte Casiri T a f r a r ì t h ì ù s , und daraus wieder
Theophras t o s. Weit wahrscheinlicher finde ich Terent
i u s nämlich Var rò, minder wahrscheinlich Tarentinus.
B e t o dun. So liest und übersetzt Banqueri durchgängig, auch
I , pag. 274, wo B indùn, und pag. 504, wo Bi tùdùn steht.
Casiri macht aus der ersten oder letzten Lesart P y t h i o n , den
bei Varrò nur ein paar mal, sonst nirgends vorkommenden
Georgiker; aus der zweiten Lesart Bion Soleus, letzteres gewiss
mit Unrecht, wenn auch jenes möglich ist.
B i r ì a j ù s . Banqueri übersetzt Bar iayo o Pal ladio. An einer
andern Stelle I, pag. 515 steht aber offenbar derselbe Name ohne
alle diakritische Punkte und mit einem Lam statt des letzten
Waw. Da lässt sich, gehörig punktirt, Birígálos lesen, was
man vielleicht gar nach Vergleichung beider Lesarten in Birig
ì l i ù s verändern dürfte. Das wäre Virgi l ius, an den auch
Banqueri an dieser Stelle erinnert. Und wirklich sagt Virgilius
georgic. I, V. 66 dasselbe, was Birigalus sagt, der Nutzen des
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