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180 Buch X. Kap. 4. 23.
lieh kann er den Ihn Sina gehört haben, der niemals in Bagdad
war und nach der gewöhnlichen Angabe der Araber 370, nach
Hammer-Purgstall 1) 365 geboren, mindestens 50 Jahr jünger war
als jener; woraus sich zugleich ergiebt, dass unter dem von Mesue
oft citirten A b u a l j , welchen Haller für Ibn Sina zu halten geneigt
war, irgend ein älterer Schriftsteller dieses Namens, deren es
mehrere gab, verstanden haben muss^ Eben so wenig Vertrauen
verdient die Angabe seiner Vaterstadt, da er sonst durchgängig
der D ama s c e n e r genannt wird 2). Dass er Christ war, bestätigt
der Zusatz zu seinem Namen Joanne s Nazarenus filius Mes
u a e vor dem letzten seiner drei Werke» Zu den mannichfaltigsten
und wunderbarsten Vermuthungen und Behauptungen veranlasste
aber der Anfang seines ersten Werks: „Pr inc ipium verb
o r u m J o a n n i s f i lüMesuae filii H ame c h filii H e l y filii
A b d e l a regis Damasci." Symphorianus Campegius, der seiner
Ausgabe des Mesue Lugduni 1531, 8. eine weitläuftige Vita
Joannis Mesue Nazareni vorausschickte, die er, ohne den Leo
Africanus zu kennen^ fast allein aus den beiden angegebenen Ueberschriften
Opera Mesuae zusammenträumte, weiss seine hohe Abkunft
aus königlichem Geblüt nicht genug zu preisen. Grade das
Gegentheil meinte lange zuvor (etwa um 1300) des Mesue alter
Commentator Mondinus de Lentiis. Er erklärte die Annahme dieser
vornehmen Abkunft für absurd, und schlug vor filio Hamech etc.
zu lesen, so dass der Sinn wäre, Johannes der Sohn des Mesue
dedicirte dem königlichen Prinzen sein Werk. Bequemer machte
sich Wüstenfeld die Sache, indem er (nr. 125) jene Namen also arabisirte:
Jal i ia Ben Masewaih Ben Alimad Ben Ali Ben Abd
a l l a h und die Schlussworte regis Damasci stillschweigend verwarf.
Ich w^undere mich, dass noch niemand auf den bekannten
Namen Ab d a lma l i k gekommen ist, woraus so leicht Abdela
1) Haminer-Purgstall F, Seife 375 und 388.
2) Diese Differenz, verbunden damit, dass Leo Africanus seinem Mesuach
den Namen Johannes nicht beilegt, fand Assemani biblioih orient. 111^ Pars 7,
pag, 50-i wichtig genug, um den Me sua c h d e s L eo v o n un s e r m Johann
e s Mesue Damascenus völ l i g zu unterscheiden.
B u c h X. Kap. 4. §. 23. 181
r e x werden konnte. Choulant^) nimmt Anstoss an der Verwan«
delung des Namens Hame c h in AKmad, wegen der damit verbundenen
Veränderung des dritten Radicals, und giebt dagegen
zwei andere Conjecturen, durch welche nicht nur der letzte, sondern
auch der mittlere Radical verändert wird. Es ist aber leicht
aus dem lateinischen Mesue selbst zu beweisen, dass sich sowohl
der Name AKmad wie auch sogar der Name MoHammad die Abkürzung
und Entstellung in Hamech von der rauhen Hand der
Latino-Barbaren mussten gefallen lassen. Sehr häufig finden wir
in dem dritten Werke citirt Hamech filius Zezar, was unzweifelhaft
AKmad Ibn Algizzár bedeutet, und fast eben so häufig bald
Hamech filius Zachariae bald Hamech Arrasi bald Mememed filius
Zachariae bald Mehemed Arrasi, worunter stets MoHammad Ben
Z.íkaríá Arrazi zu verstehen ist. Nichts wird bekanntlich in schlechten
lateinischen Handschriften öfter verwechselt, als th und ch;
und so ging H ame c h ohne Zweifel zunächst aus Hameth hervor,
was dem AKmad schon näher steht. Ich halte demnach jene
lateinischen Namen, wenig abweichend von Wüstenfelds scharfsinniger
Deutung, für eine etwas entstellte üebersetzung von JaKíá
Ben Masawai h Ben AKmad (oder MoKammad) Ben Ali »
Ben Abdalmal i k Addimaschqi (der Damascener).
Unter seinen drei noch vorhandenen Werken handelt das
e r s t e : von den ausleerenden Heilmitteln und der Corr
e c t i o n ihrer nachtheiligen Eigenschaften ohne einen
bekannten allgemeinen Tiiel in zwei Büchern, einem generellen,
de Consolatione medicinarum simplicium et correc
t i o n e operat ionum earum Cánones, und einem s p ecieil
e n , de simplicibus medicamentis purgantibus delig
e n d i s et castigandis. Beide sind vollständig. Wüstenfeld
macht daraus zwei verschiedene Werke, denen er, doch wohl etwas
zu keck, sogar arabische Titel giebt Das zweite Wer k führt
den Titel Grab ad in, entstellt aus Q a r á b á d í n , ein Antidotarium,
welches der Verfasser in zwei Bücher th eilte; im ersten wollte
1) Choulant, Handh, (I Bücherhunde d, ältern Mediän, zweite Mß. S.351,
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