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154 Buch X. Kap. 3. 19.
Ueberrascht durch diesen Erfolg, verglich ich sofort auch alle
übrigen Citate des Qosthûs nicht nur hk Ibn Baithâr, sondern
auch bei Ibn Alawwâm mit den Geoponiken, und überzeugte mich,
dass viele derselben buchstäblich aus dieser Quelle geschöpft sind,
viele nicht. Den Namen Konstantinos schreiben die Araber
Q o s t h â n t h î n û s : es leidet also keinen Zweifel, dass die gleichen
Anfangsbuchstaben Qosth. und die gleichen Titel der Bücher von
der Landwi r thschaf t , beide in griechischer Sprache geschrieben,
zur Verwechselung beider Schriftsteller und ihrer Werke führten.
Merkwürdig ist in der Beziehung, wie da, wo Ibn Baithâr
emmal beide gleich neben einander citirt, in der angeführten Stelle
von der Bohne, das Eine Citat in den Handschriften variirt. Sontheimer
meinte, wie wir gesehen, Kunius lesen zu müssen, gab
jedoch seinen Zweifel durch ein Fragezeichen zu erkennen. Dietz i)
las an derselben Stelle in der madriter Handschrift eben so unsicher:
Niu ni u s in libro de agricultura Pers
i c a . " Ich halte mich überzeugt, dass die rechte Lesart auch hier
Q o s t h û s im Buch der griechischen Landwirthschaft
sei; es wäre denn, was auf dasselbe herauskäme, dass sich Ibn
Baithâr hier zur Veränderung einmal eines der beiden Namen des
K a s s i a n o s Bassos bedient hätte, den ich auch unter den beiden
Namen Barbios und Asceos bei Serapion zu erkennen
glaube, und der bei Ibn Alawwâm ohne alle Entstellung, Kasjaniis
geschrieben, häufig vorkommt.
Nun löst sich auch das Eäthsel, wie der vermeinte alte Grieche
Qosthûs bei Ibn Alawwâm I, pag. 564 gegen das Abfallen des
Obstes vor der Reife als Amulet einen Vers (1. V. 3) aus den
Psalmen Davids empfehlen konnte. Genau denselben Vers und
einen homerischen daneben empfielt zu demselben Zweck Didymos
in den Geoponiken X, cap. 87. Dunkel bleibt dagegen noch immer
die bei Ibn Alawwâm nur einmal I, pag. 255 vorkommende
Bezeichnung Qosthûs Ben Amts al, worunter gleichfalls unser
Kaiser zu verstehen ist, wie die Parallelstelle in den Geoponiken
1) Dietz analecta medica ex libris mss. Lipsiae 1833, 8. paq. 81,
Buch X. Kap. 3. §. 19. 155
X, cap. 63 lehrt. Ebenso dunkel bleibt die oifenbar entstellte Bezeichnung,
deren sich H'aggi Chalifah V, pag. 132 bedient, Qosthus
Ben Askiiràskìnah, die, wenn man keine Verwechselung voraussetzen
will, nicht auf den Kaiser bezogen werden kann, weil
lier vom Verfasser jener griechischen Landwirthschaft die Rede
ist, welche der Grieche Sergis Ben Helìà i) aus dem Griechischen
ins Arabische übersetzt haben, welche ausserdem auch durch Qostha
Ben Lùqà Albalbeki, durch Asthas (Eustathios) und durch Abu
Zakarìà Ibn JaKia Ben Adì ins Arabische übersetzt sein, und wovon
unter dem Titel Verznahmeh auch eine p er s is che Uebersetzung
existiren soll. Allein der Verdacht einer Verwechselung
liegt nahe; denn kurz darauf gedenkt H'aggi Chalifah eines andern
alten Griechen, der gleichfalls von der Landwirthschaft geschrieben
habe, ohne seinen Namen zu nennen.
So weit ungefähr hatte ich die glücklich entdeckte Spur verfolgt,
als mich Fabricius 2) mit einem etwa hundert Jahre ältern
Vorgänger auf demselben Pfade bekannt machte, der indess, weit
entfernt meine Vermuthungen zu unterstützen, sie vielmehr gänzlich
zu untergraben drohete. Tiraquellus war es, der schon bei
Arràzì im sogenannten Continens mehrere Citate des Konstantinos
von der'Landwirthschaft, das heisst unsere Geoponika zu erkennen
glaubte. „Und wenn ich mich nicht sehr täusche, sagt er, so ist
er es (der Kaiser) den Rasis im Continens bald Fallahan bald
F i Iah an nennt. So Buch III, Kapitel 3, Buch X im letzten
Kapitel, Buch XI, Kapitel 5 mehrmals, und wiederum Kapitel
8 (6) Denn man findet an diesen Stellen durchaus dasselbe,
was in des Konstantinos Landwirthschaft geschrieben steht." — O
Unverkennbar sind die beiden Namen abgekürzte Entstellungen
des arab'schen Ki t a b alfalàhadt (Buch der Landwirthschaft);
daraus allein ist jedoch noch nicht auf die Geoponika des Kon-
1) Man vergleiche über ilm Bucli X, §, 7.
2) F ab vieil hiblioth. graeca Xlll, pag. 127.
3) Das Citat steht cap. 6, welches in der brixener Ausgabe fälschlich
mit VIII bezeichnet ist, Bei Fabricius ward aus der Combination beider Zahlen
cap. LXXXVL
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