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452 B u c h XL Kap. 4 §. 65.
und 856 über ein Grundstück, welches ein sonst nicht weiter bekannter
Jos ephus medicus gekauft hatte. Ob damals schon
eine Schule der Aerzte zu Salerno existirte, und Joseph ihr anOg
ehörte^, wissen wir freilich nicht; eben so wenig von den nächst
folgenden Aerzten.
Im Jahre 855 wird gleichfalls in einer Urkunde bei Renzi i)
ein Jos an (Josua?) medicus genannt.
Nach einer Urkunde von 900 bei Gattola^) schenkte Fürst
Waimar von Salerno kurz vor seinem Tode (er starb 901) zum
Heil seiner Seele, auf Zureden seines Arztes Ragenifrid
und seines Beichtvaters (oratoris nostri) des Presbyters Ermenald,
dem Benedictinerkloster zu Salerno ein Grundstück. Man
sieht daraus, dass der Arzt nicht zugleich des Fürsten Beichtvater,
also vermuthlich kein Geistlicher war.
Bald darauf hören wir von einem namenlosen salernitanis
c h e n A r z t am Hof e Ludwi g des E inf ä l t ige n von Frankr
e i c h , den Renzi übersehen hat. Riehe rus 3), der seine Geschichte
von Frankreich um 996 schrieb, erzählt darin gelegentlich
folgende Anekdote. Als Deroldus, Bischof von Amiens, noch am
königlichen Hofe diente, hielt der König ihn für den geschicktesten
Arzt; die Königin dagegen zog einen Salernitaner vor, der
sich gleichfalls am Hofe aufhielt. Um beide zu prüfen, legte
ihnen der König einst unerwartet medicinische Fragen vor, die
der gelehrte Deroldus leichter und anscheinend treffender als der
zeichnissen enthalten, auf welche das gleich zu nennende letzte Bezug nimmt.
Diese Blätter sind es, die mir fehlen. 4) Endlich Tom. III, pag. 323—346
enthält, unter der Aufschrift Addizione alla storia della scuola di Salerno, nochmals
ein chronologisches Verzeichniss aller salernitanischen Aerzte, 34Ü an der
Zahl, vom Jahre 848 bis 1810, mit Verweisung auf die Stellen des Buchs,
worin sie früher vorkamen, und in der altern Zeit ansehnlich bereichert durch
urkundliche Nachrichten aus dem Archiv des Benedictinerklosters zu La Cava.
Daraus auch die Nachricht über Josephus medicus.
1) Renzi collectio Salernitana III, pag. 325.
1) Gatt ola ad historiam abhatiae Cassinensis accessiones I, pag. 4<5.
3) Richeri hisor, lib. II, cap, 59, in Pertz monimenta tom. V (scripiorum
III), pag. 600,
Buch XL Kap. 4. §. 65. 453
zwar praktisch höchst tüchtige, doch minder gelehrte Salernitaner
beantwortete. Wie darauf erst dieser jenen, dann jener diesen auf
wunderliche Weise zu vergiften gesucht, übergehe ich. Deroldus
starb nach Richerus 946, sein Bisthum erlangte er 929, in demselben
Jahr, in Avelchem der König starb, nachdem er vier Jahr
lang in der Gefangenschaft eines seiner Vasallen geschmachtet
hatte. Jener gelehrte Wettkampf muss also vor 924 stattgefunden
haben.
Beim Jahr 958 erwähnt die salernitanische Chronik i) eines
K l e r i k e r s und ausgezeichneten Arztes Pet rus , der beim Fürsten
Gisulfus von Salerno so beliebt war, dass er ihn zum Bischof
von Salerno erhob. Er ist der erste bekannte salernitanische Arzt
geistlichen Standes.
Im Jahr'986 begab sich Adalbero, Bischof von Verdün, ein
äusserst schwächlicher Mann, zur Wiederherstellung seiner Gesundheit
nach Salerno, Er konnte jedoch von den Aerzten nicht
hergestellt werden, und starb auf der Rückreise. So berichtet uns
bald nach 1047 ein Mönch von Verdün 2), und von ihm werden
zum ersten mal die s a l e r n i t a n i s ch en Ae r z te in d er Mehr ~
zahl genannt.
In einer Urkunde bei Renzi^) von 1005 wird einem jüdi -
s c h e n Arzt Judas des Judas Sohn die Erlaubniss ertheilt,
im Judenquartier zu Salerno ein Haus zu erbauen, und seiner so
wie eines Arzt e s namens Jos eph, der g lei chfal l s Jude gewesen
zu sein scheint, gedenkt auch eine Urkunde von 1015.
In einer andern Urkunde desselben Jahres 1015 bei Renzi
ist von einer Schenkung die Rede, gemacht von Ammer and a
1) Chr onicon Sal ernit anum cap. 163, bei Pertz l. c, pag, 552,
3) Gesta epi s coporum V ir dunensium, continuatio, bei Pertz tom. VI
(scriptorum IV), pag, 4:1. Dasselbe wiederholt beinahe mit denselben Worten
ein späterer Historiker Hugo Flaviniacensis bald nach 1102, der als Quelle
dieser Nachricht citirt zu werden pflegt. Erst bei Pertz tom. X (scriptorum
VIII), pag. 361 ist diese Stelle , wie alles in Ilugonis chronicon aus bekannten
altern Werken übergegangen, durch kleinere Schrift kenntlich gemacht.
3) Renzi collectio Salernitana III, pag, ?>25, und auf der folgenden Seite
die folgenden Nachrichten bis 1035.
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