i ' .•
1« . '
^ i
^ -
.^486 Buch XL Kap. 4 67.
-Namen Albicius finde ich in Eenzi's weitläuftigem Verzeichniss
der salernitanischen Meister noch nicht.
Das ist das Werk, welches zuerst 1526 zu Lyon unter dem
falschen Titel: Galeni passionarius, darauf 1531 zu Basel
unter folgendem Titel erschien:
G a r i o p o n t i , vetusti admodum medici, ad totius corporis aegritudines
remediorum ngaSecov libri quinqué etc.
Es ist bis auf wenige Stellen aus den auf dem Titel der baseler
Handschrift genannten Schriftstellern, zumeist aus dem geringsten
unter ihnen, dem T h e o d o r u s P r i scianus compilirt. JSTur wenige
leichte Abänderungen und Zusätze lassen sich dem Compilator und
seinen Genossen selbst zuschreiben: Ganz anders lautet freilich
Renzi's Urtheil, der sich diesem Gariopontus mit besonderer Vorliebe
zuneigt. Für uns kommt dieses Werk, als ein rein praktisches,
nicht weiter in Betracht
An sich eben so wenig bieten uns die zwei Bücher de Dynam
i d i i s dar, die sich gedruckt unter den sogenannten O p e r i bus
s p u r i i s Galenii) befinden, und die man gleichfalls dem Gariop
o n t u s beilegt, seitdem Eeinesius 2) zeigte, wie oft sie im Passionarius
als eine Arbeit desselben Verfassers citirt werden. Nur als
den Faden, der zu weitern Entdeckungen führte, übergehe ich
sie nicht.
Unter demselben Titel: Dynamidiorum libri duo, Hess
Cardinal MaP) ein ganz andres medicinisches Werk eines unbekannten
Verfassers aus ungewisser Zeit abdrucken; doch sind sich
beide Werke, wie Eenzi hervorhob, nicht nur in Sprache und Behandlung
auíFallend ähnlich, sondern eins ergänzt zugleich das
andre, so dass er sie, und ich glaube mit Recht, für integrirende
Theile eines und desselben Werks hält.
1) Ich benutze die lateinisclie Ausgabe der Opera Galeni ex iertia Jun~
tarum editione, Venetiis 1556 foL^ wo diese Schrift in der Abtheilung Galeno
adscripti libri etc, folio 18 B. sqq, zu finden ist,
2) Reine sii variarmi lectionum libri tres^ lib^ JZZ, cap. 12^pag, 528.
3) Classicorum auctorum e Vaticanis codd, editorum tonius VII. Curante A. M..
Romae 1835 in 5., pag, 397 sqq»
Buch XL Kap. 4. §. 67. 487
Unter den Spuriis Galeni ^ befindet sich ferner ein Buch de
S i m p l i c i b u s medicaminibus ad Paternianum. Dieselbe
Person redet der Verfasser der pseudogalenischen Dynamidien im
Eino-ano^e des sogenannten ersten Buches an, von dem sich überhaupt
nur der Prolog erhalten hat. Auch darin erblickt Eenzi
einen Theil der Libri Dynamidiorum aus denselben Gründen wie
bei der vorigen Schrift; und in der That gleicht sich die Physiognomie
aller drei aufs Haar, und dem Inhalt nach ergänzt eine
die andre, nur nicht so vollständig, dass wir das ganze Werk zu
besitzen uns rühmen dürfen.
Das Buch de Simplicibus ad Paternianum bildet zugleich
ein Ganzes für sich, es ist eine Aufzählung der einfachen
Heilmittel nach dem Alphabet mit einem kurzen Prolog und Epilog.
Viele nicht sehr bekannte Mittel werden darin kurz beschrieben,
ihre Herkunft angegeben, ihre Wirkungen bezeichnet. Hauptquelle
ist Dioskorides, obgleich im ganzen Buch kein Schriftsteller citirt
wird. Seltener scheinen Plinius und Apulejus Platonicus benutzt
zu sein. Andre Quellen, die ich voraussetze, kann ich nicht nachweisen.
Zuweilen stossen wir auf Abw^eichungen von Dioskorides^
die des Compilators Eigenthum sein können. Einige Pflanzen
kenne ich dem Namen nach nur aus diesem Buche.
Ihm schliesst sich das sogenannte erste Buch de Dynam
i d i i s unter den unächten galenischen Werken schon dadurch an,
dass darin ebenfalls Paternianus angeredet wird. Es ist aber
ein blosses kaum eine Druckseite füllendes Fragment, ohne Anfang
und Ende, dessen unbedeutender Inhalt uns nicht weiter berührt.
Was dem ersten Buche mangelt, hat das zweite zu viel,
nämlich zweierlei Anfänge. Das erste Kapitel, welches de liumo-^
ribus handelt, beginnt mit den Worten: Libellum, quem roganti
tibi promisi, omni cura adhibita descriptum misi. Genannt wird
der, dem das Buch geschickt ist, nicht; es muss aber eine vor-^
nehme Person aus der Kaiserzeit gemeint .sein, denn es kommen
die Worte vor: sicut proxime te interposito Caesari nostro fecimus.
1) Galeni opera edit, laudata fol. 79 E,
t r
i Ú
f
I
i :
\
f
_ c
ésè
it