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208 B u c h X. Kap. 4. §. 27.
bei Aleppo diese, nach Forskaol und Hüsson in Aegypten das
Eryngium campestre denselben Namen. Bei solchen, sich öfter
wiederholenden, bloss auf den zufälligen Wechsel der im gemeinen
Leben gebräuchlichen Pflanzennamen gegründeten Missgriffen mussten
natürlich auch die besten Beschreibungen der Araber in Misscredit
kommen.
Nur im Vorbeigehen erwähneich des Ibn G'azladt, gestorben
1100, dessen Werk unter dem Titel Alminhag albijän
(Via expositionis, nämlich der einfachen und zusammengesetzten
Heilmittel) noch in vielen Handschriften existirt. Ibn Baithär citirt
das Buch häufig, einmal auch den Verfasser nebst des Buches
Titel und Gegenstand (I, S. 337), doch nur um entweder die Wirkung
der Heilmittel kennen zu lehren, oder, wie I, S. 217 und
in der schon angeführten Stelle, um botanische Irrthümer und Verwechselungen,
deren sich der Verfasser schuldig gemacht, zu berichtigen.
üeber sein nicht uninteressantes Leben vergleiche man
Wüstenfeld nr. 145, wo den Citaten der Quellen noch hinzuzufügen
ist H'aggi Chalifah VI, pag. 200, nr. 13225, eine Notiz über
das hier genannte Buch.
§. 27.
I b n Alhaitsam, Ibn SamKün und Algäfaqi.
Nur zum Zweck chronologischer Bestimmungen stelle ich diese
drei Männer sehr verschiedenen Alters hier zusammen. Ibn Baithilr
citirt zwar alle drei nicht selten, doch Pflanzenbeschreibungen
nur von letzterm.
Abd ArraKman Ben Isßaq Ben Haitsam, wie ihn Ibn
Abi Oszaibiah im Leben des Ibn G'olgol bei de Sacy i) nennt,
lebte zu Cordova, und gehörte zu den Aerzten, die zur Zeit des
Chalifen H'akim II. (regierte 350—367) mit Hülfe des Mönches
Nikolaos die griechischen Namen der Heilmittel des Dioskorides
zu entziffern bemüht waren. So erzählt Ibn G'olgol selbst am
angeführten Ort. Mit Recht stellte daher Ibn Abi Oszaibiah die
1) Ahd'Allatif^ tradnit pm' Sylv. de Sacy, pag. 497.
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kurze Notiz, die er über Ibn Alhaitsam in einem besondern Artikel
giebt, der Biographie des Ibn G'olgol unmittelbar voran. Ich begreife
daher nicht, wodurch bewogen Wüstenfeld (nr. I I I und 140)
diese beiden Schriftsteller so weit von einander trennte, den ältern
hinter den Jüngern stellte, und es wahrscheinlich fand, er hätte erst
in der zweiten Hälfte des fünften Jahrhunderts, also hundert Jahr
später, als Ibn G'olgol, gelebt. Ibn Baithär citirt ihn mehrmals
mit seinem vollen Namen, z. B. I, S. 271, wo Sontheimer die beiden
ersten von dem letzten Namen durch ein Komma trennt, als
ob es zwei Personen wären, ferner II, S. 201, und nach einer
offenbar verdorbenen Lesart, II, S. 396 als Abd Ar rahi m Ibn
H a i t s a m ; öfter bloss mit dem letzten Namen. Auch den Titel
des Hauptwerks, welches ihm Ibn Abi Oszaibiah zuschreibt, Iktafä
(Persecutio), citirt er zugleich mit seinem Namen I, S. 303. Doch
auf Pflanzenkenntniss lässt keine der angeführten Stellen schliessen.
Den zweiten nennt Ibn Baithär I, S. 302 und II, S. 575
H ' ä m a d Ben Samliün und öfter abgekürzt Ibn SamÜün. In
der leidener Handschrift des Ibn Abi Oszaibiah führt er den Namen
Abu Bekr H'ämad Ben Samliün; Äbd Allatif dagegen
citirt einen mit vollständiger Vocalisation geschriebenen Ibn Samagün,
und eben so lautet der letzte Name in einer pariser Handschrift
eines abgekürzten Ibn Abi Oszaibiah. Eins von beiden ist
folglich unrichtige Lesart, deren Unterschied ohne Vocalisation auf
einem einzigen diakritischen Punkte beruht. Wüstenfeld übergeht
ihn, vielleicht weil der ihn betreffende Artikel in seinem Auszuge
aus Ibn Abi Oszaibiah fehlt; allein de Sacy Hess diesen Artikel
aus der leidener Handschrift in den Anmerkungen zu seinem Abd
Allatif (pag. 82) im Original abdrucken, und macht dazu folgende
Bemerkung: „Ich glaube, dass Ebn Samagün, später als Eazi, den
er citirt, aus Spanien war, und gegen Ende des vierten Jahrhunderts
der Higradt lebte. Denn der diesen Arzt betreffende Arti
kel der leidener Handschrift, worin etwas ausgelassen zu sein
scheint, erwähnt des MoHammad Ben Abi Amer (mit dem Zunamen
Almansor), gestorben im Jahr der Higradt 392, za welchem Ebn
Samagün ohne Zweifel in einiger Beziehung stand.'' — Die erste
M e y e r , Gesch. d. Botanik. III. 14
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