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324 B u c h X. Kap. 6. §.44.
n u s i ) , wiewohl der Name im ItaUänischen des Eamusio vom arabischen
etwas abweicht. Er lautet Tauzarghente. Leo sagt uns,
es sei die Wurzel einer am Ufer des atlantischen Meers wachsenden
Pflanze. Maurische Kaufleute brächten sie nach Nigritien,
wo sie zu Räucherungen sehr beliebt sei. Aber auch schon unverbrannt
erfülle sie die Gemächer mit ihrem Duft. Eine Kameelladung
davon koste in Mauritanien in Nigritien 80—100 Ducaten
oder mehr. — Daselbst zählt Ibn Bathùthah auch die Nahrungsmittel
auf, welche die Negerinnen dem Reisenden, wenn er an
ein Dorf kommt, anzubieten pflegen. Darunter nennt er Anli, Palmenmehl,
also S a g o , und Alf unì : Ersteres kommt öfter vor. Schon
pag. 188 hören wir, die Bewohner von Tagàza lebten von Anli,
was ihnen aus dem Sudan zugeführt würde ; zu Iwalatan, pag. 194,
ward der Reisende mit Anli tractirt, und pag. 201, wo von dem
grossen Dorfe Zàgarì ganz nahe> am Nil (d. h. Niger) die Rede
ist, erfahren wir, dass das Anli von dort nach Iwalàtan gebracht
wird. Der lieber setz er vermuthet, es sei eine Hirsenart; ich finde
nichts, was für oder gegen diese Vermuthung spricht. Alfùni
soll dem Senfsamen gleichen, und als Zusatz zu verschiedenen
Speisen dienen. Auch über dessen Mutterpflanze weiss ich nichts
zu sagen. Später, pag. 203, erhielt unser Reisender einen Sack
mit Alfuni zum Gastgeschenk. — Pag. 203. Bei derselben Gelegenheit
erhielt er auch eine Schale voll Gar t i , die pag. 205 nochmals
als Zusatz zu einem Gericht genannt, doch nicht näher bezeichnet
wird. — Schon-von Zagàrì aus hatte sich Ibn Bathùthah
auf dem sogenannten Nil eingeschifft, der seiner Meinung nach
quer durch Afrika nach Nubien, und von dort aus nach Aegypten
strömen soll. Nachdem er ihn bis Kàrsachù verfolgt hatte, setzte
er die Reise auf einem andern Flusse, Szanszaradt genannt fort,
und erreichte dann, nach einer Landreise von etwa zehn Meilen,
die .Hauptstadt des Sudan's, Malli. Hier war es, wo er F u n i und
G a r t i als Gastgeschenke empfing. Hier, pag. 204, genosserauch
eine der Kolokasie ähnliche Speise, Alqàf i genannt, vielleicht
1) Ramusio navigationi e viaggi fol. 95 D
B u c h X. Kap. 6. §. 45, 325
die Wurzel einer andern noch unbekannten Aroidee, welche man
dort allen andern Speisen vorzieht. Allein er nebst fünf Andern,
die davon genossen, erkrankten danach; einer starb sogar; er selbst
ward geheilt durch ein Brechmittel, was ihm ein ägyptischer Arzt
aus einer Wurzel, Baidar genannt, bereitete. — Pag. 220. Die
Teppiche, deren man sich zu Mallî beim Gebet bedient, werden
daselbst aus den Blättern eines Baums verfertigt, welcher der Dattelpalme
gleicht, jedoch keine Frucht trägt. — Weiter ging die
Reise, pag. 226, nach T a n b o k t û (so vocalisirt das pariser Autographon),
pag. 230, Kûkû, einer der schönsten und grossten
Städte am Nil, pag. 232, bis T akaddâ . Hier empfing Ibn Bathutha
den Befehl seines Herrn, des Sultans, zur Rückkehr nach Fez.
Er machte diese Reise mit einer Karawane über Tuât , und erreichte
glücklich seine Heimath. Die einzige botanische Notiz auf
dieser ganzen weiten Reise ist aber pag. 230, dass es zu Kûkû
viele Mande l n und eine unvergleichlich schöne Gurke (vielleicht
Melone) giebt, F a q û s inânî genannt.
§. 45.
S c h l u s s b e t r a c h t u n g .
Leicht liesse sich die Reihe der arabischen Reisenden und Geographen
nach Wüstenfelds Anleitung noch weiter bis auf die neueste
Zeit verfolgen, und es fände sich dabei wohl noch manche dem
Botaniker willkommene Notiz: allein über die Zeit, in der die
Araber den Europäern in der Wissenschaft vorleuchteten, gingen
wir mit Ibn Bathûthah bereits hinaus. Ein halbes Jahrhundert
älter als er war der ihn hoch überragende Venetianer Marco Polo ;
wenig jünger als Ibn Alawwâm war der ihm völlig gleich, in mancher
Beziehung höher zu achtende Bologneser Pietro Crescentino;
und um die Zeit, da sich Ibn Baithâr der jüngere Serapion und
Ibn Alkotbi durch Zusammenstellung der allmälig gewonnenen
Kenntnisse von besondern Pflanzen verdient machten, führte Albert
der Grosse die Botanik wie die Naturwissenschaft überhaupt in die
fast erloschenen Spuren aristotelischer Forschung zurück. Wie
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